Hamburg schließt Lokale wegen Verstößen gegen Corona-Regeln

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Bei Kontrollen auf dem Hamburger Kiez sind zahlreiche Verstöße gegen die Corona-Auflagen festgestellt worden. Wegen gravierender Verfehlungen seien in der Nacht zu Sonntag mehrere Lokale geschlossen worden, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Auch ein Sexclub auf der Reeperbahn musste schließen. Zuvor war dort nach Angaben von NDR 90,3 eine Fetischparty aufgelöst worden.

Auch am Freitag hatten die Bezirksämter Mitte und Altona auf dem Kiez und im Schanzenviertel kontrolliert. Dabei seien unter anderem zwei Kioske aufgefallen, die sich nicht an das Alkoholverkaufsverbot gehalten hätten, sowie Verstöße gegen Maskenpflicht und das Abstandsgebot, sagte der Polizeisprecher. Schließungen habe es nicht gegeben.

Die Altonaer Bezirksamtsleiterin sagte dem «Hamburger Abendblatt», «ich habe schon den Eindruck, dass die Gastronomen noch nicht genau gemerkt haben, wie ernst die Lage für sie und die Bevölkerung ist.» Sie fände es enttäuschend, wie unvollständig die Gastronomen auf der Schanze teilweise mit der Kontaktdatenerfassung arbeiten.

Hamburgs Innensenator Andy Grote meldete sich am Sonntag über den Kurznachrichtendienst Twitter zu den Kontrollen zu Wort und dankte den Beamten für ihren Einsatz. Es sei ein «langes Wochenende» für die Polizei gewesen. Rund 850 Objekte seien überprüft und mehr als 200 Verstöße gegen die Corona-Auflagen festgestellt worden. Elf Betriebe mussten demnach sofort schließen. «Steigende Infektionszahlen machen konsequentes Durchgreifen leider nötig», so Grote.

Bereits in der vergangenen Woche hatte der Senat angesichts von Corona-Ausbrüchen in Bars eindringlich an feiernde Hamburgerinnen und Hamburger appelliert, die Corona-Regeln einzuhalten. Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) kündigte vergangenen Dienstag verstärkte Kontrollen an. «Und es kann durchaus passieren, dass es im Wege dieses Kontrollgeschehens auch zu weiteren Schließungen von Lokalen, Kneipen, Bars et cetera kommen muss.»

In Hamburg ist die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen Stand Sonntagnachmittag um 52 gestiegen. Damit haben sich seit dem Beginn der Pandemie 7689 Menschen mit dem Virus infiziert, wie ein Sprecher der Gesundheitsbehörde sagte. Am Vortag waren 88 neue Fälle gemeldet worden. Etwa 6400 Infizierte können nach Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) inzwischen als genesen angesehen werden.

Mit 525 Fällen in den vergangenen sieben Tagen liegt Hamburg weiter unter dem Grenzwert von 50 Infektionen auf 100 000 Einwohner bei der sogenannten 7-Tages-Inzidenz. Am Vortag wurden 488 gezählt. Für Hamburg beträgt die Grenze der Neuinfektionen 900 Fälle in sieben Tagen. Der Wert steigt seit Tagen allerdings an. Wenn er überschritten wird, kann das neue Beschränkungen nach sich ziehen.

In Hamburger Krankenhäusern wurden - Stand Freitag 14.00 Uhr - 32 Covid-19-Patienten behandelt, zwei mehr als zuvor. Die Zahl der Intensivpatienten erhöhte sich um zwei auf zwölf. Diese Zahlen werden am Wochenende nicht aktualisiert. Die Zahl der Toten ist unverändert: Nach Angaben des Instituts für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Eppendorf starben in Hamburg bisher 239 Menschen an Covid-19; das RKI nannte für Hamburg 269 Tote.

Die Hamburger Gesundheitsbehörde lässt alle gestorbenen Corona-Patienten obduzieren. Das Institut für Rechtsmedizin zählt auf dieser Grundlage dann alle Fälle, bei denen jemand einer Covid-19-Erkrankung erlegen ist. Das RKI zählt alle Personen, die im Zusammenhang mit einer Sars-CoV-2-Infektion gestorben sind. (dpa)


 

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