Hygiene-Mängel auf der Wiesn? - Strafbefehl gegen «Bräurosl»-Wirt Peter Reichert

| Gastronomie Gastronomie

Das Amtsgericht München hat wegen des Vorwurfs von Hygienemängeln Strafbefehl gegen den Oktoberfestwirt Peter Reichert erlassen. Wie die Staatsanwaltschaft München I, die den Strafbefehl beantragt hatte, am Donnerstag mitteilte, soll er in zwei Fällen vorsätzlich Lebensmittel in den Verkehr gebracht haben, die für den Verzehr durch Menschen ungeeignet sind. Die Vorwürfe beziehen sich auf sein Münchner Lokal und das Wiesn-Zelt «Bräurosl», in dem Reichert im vergangenen Jahr erstmals Wirt war. (Tageskarte berichtete)

Reichert nannte die Vorwürfe in einer Stellungnahme «nicht nachvollziehbar». «Dahinter steht eine subjektive Wertung der Behörde und keine objektive und allgemeingültige Feststellung. Diese aus meiner Sicht und der Sicht meiner Berater zu strenge Bewertung teile ich nicht», teilte Reichert auf Anfrage mit. «Mit aller Deutlichkeit: Zu keinem Zeitpunkt wurden verdorbene, schlechte oder minderwertige Essen, Speisen und Getränke verarbeitet oder unseren Gästen serviert, weder im Bräurosl noch im Donisl.»

Reichert zeigte sich «irritiert» und «überrascht» von dem Strafbefehl, ließ aber offen, ob er Einspruch dagegen einlegen will. Tut er das, kommt es zum Prozess. Tut er das nicht, wird der Strafbefehl - einem Urteil im Prozess gleich - rechtskräftig. Wie die Süddeutsche Zeitung nun schreibt, soll die Staatsanwaltschaft eine „hohe zweistellige Tagessatzanzahl“ als Geldstrafe verhängt haben.

In dem Bericht der Süddeutschen Zeitung heißt es weiter, dass die städtischen Lebensmittelkontrolleure bereits im Februar vergangenen Jahres in Reicherts Traditionslokal Donisl Hygienemängel festgestellt haben sollen. Bei einer weiteren Kontrolle im Festzelt Bräurosl seien dann ebenfalls Mängel festgehalten worden, nachdem die Kühlung in einem Lagerraum für Lebensmittel ausgefallen war.

Reichert gibt in einer schriftlichen Stellungnahme, die der Süddeutschen Zeitung vorliegt, zu, dass er Fehler gemacht habe. Er betont jedoch, dass zu keinem Zeitpunkt verdorbene, schlechte oder minderwertige Essen, Speisen und Getränke verarbeitet oder serviert worden seien. Mittlerweile habe er ein renommiertes Institut für Lebensmittelhygiene eingeschaltet, um ein neues Hygiene-Konzept zu entwickeln. (mit dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Im Zuge der Neupositionierung des Conservatorium Hotels als Mandarin Oriental Conservatorium, Amsterdam eröffnet Anfang 2026 das erste Ottolenghi-Restaurant in den Niederlanden.

Der Lieferando Report 2025 analysiert die aktuellen Entwicklungen im deutschen Liefermarkt. Neben einem massiven Wachstum bei koreanischen Gerichten und viralen Food-Trends etabliert sich der Dienst zunehmend als Lieferquelle für Non-Food-Artikel.

Die Jeunes Restaurateurs Deutschland ziehen Bilanz für das Jahr 2025. Neben der politischen Arbeit im Bundestag und dem Einsatz für einen reduzierten Mehrwertsteuersatz standen soziale Charity-Projekte sowie kulinarische Innovationen im Mittelpunkt.

Die Mercedes-Benz Gastronomie führt am Standort Sindelfingen einen autonomen Kochroboter ein. Das System soll ab Sommer 2026 die Kapazitäten in der Kantine erhöhen und eine durchgängige Mahlzeitenversorgung für Schichtarbeiter gewährleisten.

Tschechien hat mit der feierlichen Michelin-Gala am 11. Dezember einen bedeutenden Meilenstein erreicht: Erstmals vergab der Gourmetführer landesweit Auszeichnungen und beschränkte sich damit nicht mehr nur auf die Hauptstadt Prag.

Eine aktuelle Untersuchung des Zahlungsdienstleisters SumUp zeigt die Hauptsorgen von Kleinunternehmen in der Gastronomie. Gestiegene Betriebskosten und der Fachkräftemangel führen zu reduzierten Gewinnspannen und fordern von den Betrieben schnelles Handeln.

Die britische Gastronomiekette Heavenly Desserts expandiert nach Deutschland. Das Unternehmen eröffnete jetzt seine erste Filiale auf dem deutschen Markt. Standort ist das Westfield-Center in Hamburg.

Die Boilerman Bar in der Hamburger HafenCity präsentiert sich nach Umbau mit einem neuen Interieur und erweitertem Platzangebot. Ein interner Wechsel an der Spitze der Bar-Leitung ist vollzogen. Der Fokus liegt weiterhin auf Highballs, insbesondere mit Rum.

Die aktuelle Selektion des Guide Michelin für die Türkei umfasst insgesamt 54 neue Restaurants. Mit der erstmaligen Aufnahme der Region Kappadokien in den Guide spiegelt die Auswahl die kulinarische Vielfalt des Landes wider und umfasst nun Istanbul, Izmir, Muğla und Kappadokien.

Eine aktuelle Umfrage in der Hamburger Gastronomie beleuchtet, welche Kriterien für Gäste bei der Restaurantwahl ausschlaggebend sind und wie sich das Konsumverhalten über verschiedene Altersgruppen hinweg verändert.