Kalbsschnitzel mindestens 25 Euro: Block-House-Chef Stephan von Bülow fordert Umdenken bei Verbrauchern

| Gastronomie Gastronomie

Block-House-Chef Stephan von Bülow zeichnet für die Branche ein düsteres Bild. „Die Gastronomie stirbt still und langsam“, sagte er im Interview mit dem Handelsblatt. Statt Insolvenz anzumelden, würden viele Wirte ihr Restaurant leise schließen, um sich nicht noch mehr zu verschulden, so der CEO. 

Ein weiterer Lockdown würde zu einem Massensterben führen, zieht von Bülow in der Zeitung bittere Bilanz. Auch die Block-House-Gruppe schrieb 2020 erstmals seit seiner Gründung 1968 rote Zahlen. Von Bülow nennt einen Verlust in zweistelliger Millionenhöhe. Doch das sind nicht die einzigen Sorgen des Unternehmers. Auch das Personal ist merklich geschrumpft. „Rund 600 von 2500 Mitarbeitern der Gruppe sind abgewandert, etwa in den Lebensmitteleinzelhandel oder die Logistik“, so der Block-House-Chef weiter. Bisher habe man erst 300 Beschäftigte neu einstellen können.

 

Auch der Ausbildungsmarkt sei ins Schwanken geraten. „Viele Gastronomen sind vorsichtig in Sachen Ausbildung, weil sie selbst nicht wissen, wie es weitergeht“, sagt von Bülow gegenüber dem Handelsblatt und appelliert an alle Branchenkollegen, weiterhin junge Menschen auszubilden: „Das sind die Arbeitskräfte, die wir morgen so dringend brauchen.“

Der Block-House-Chef kündigt im Interview eine Erhöhung der Preise an. Turnusmäßig seien die Preise bereits um 1,5 Prozent erhöht worden. Das liegt allerdings nicht zuletzt am Tierwohl. „Vernünftiges Essen hat seinen Preis. Die Leute wollen einen Mittagstisch für fünf Euro. Aber gleichzeitig mokieren sie sich, das Personal in der Gastronomie sei nicht ausreichend bezahlt. Ein Schnitzel vom Kalb muss mindestens 25 Euro kosten, wenn Qualität und Bezahlung der Mitarbeiter stimmen sollen. Da muss ein Umdenken bei den deutschen Verbrauchern stattfinden“, so von Bülow.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

"Der Feinschmecker" hat die Preisträger der Wine Awards 2025 bekannt gegeben. Mit der Auszeichnung werden sechs Persönlichkeiten geehrt, die durch ihr Schaffen die moderne Weinkultur maßgeblich prägen und weiterentwickeln.

Das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Restaurant Edvard im Anantara Palais Hansen Vienna Hotel ist im September 2025 nach einer Neugestaltung wiedereröffnet worden. Im Fokus stehen ein modernes Interieur und die bewährte Ausrichtung auf nachhaltige Kulinarik. Das Design wurde vom Wiener Studio NOPP Innenarchitektur verantwortet.

Nach dem Weggang des Spitzen-Duos Christian und Nathalie Scharrer in die Schweiz hat das Zwei-Sterne-Restaurant Courtier im Resort Weissenhaus an der Ostsee den Betrieb eingestellt. Eine Nachfolgebesetzung ist nicht vorgesehen, wie das Gourmet-Portal Restaurant Ranglisten berichtet.

VOX startet am 4. November 2025 ein neues Koch-Format mit Tim Mälzer als Mentor. Spitzenkoch Jan Hartwig entscheidet über das Ausscheiden. Der Gewinner erhält ein Preisgeld von 50.000 Euro und ein Duell bei "Kitchen Impossible".

Subway zählt nach eigenen Angaben aktuell 666 Restaurants in Deutschland und treibt die Expansion sowie die Modernisierung des Filialnetzes voran. Im Jahr 2025 wurden bisher rund 25 neue Standorte eröffnet.

Das "Alex" stellt den Betrieb im Alsterpavillon nach rund 25 Jahren Ende Oktober ein. Die Präsenz in Hamburg wird jedoch aufrechterhalten: Das Unternehmen plant die Eröffnung eines neuen Standorts an der Rothenbaumchaussee.

Ed Ladino Samboni, Auszubildender im Restaurant Carls an der Elbphilharmonie, wurde mit dem Genuss-Kultur-Preis der Josef Laufer Stiftung ausgezeichnet. Er überzeugte mit einem Menü, das die Reise der Kartoffel von seiner Heimat Kolumbien nach Europa nachzeichnete.

Nach einer längeren Pause öffnet das Gourmet Restaurant im Hotel Kronenschlösschen in Hattenheim wieder für Gäste. Das Haus kündigte an, den Fine-Dining-Betrieb in den kommenden Wochen an ausgewählten Terminen wieder aufzunehmen.

In der gehobenen Gastronomie wird derzeit über die grünen Sterne des Michelin-Führers diskutiert. Eine Spekulation über das angebliche Ende der Auszeichnung löste eine Debatte aus, doch der Guide Michelin klärt auf: Die Anerkennung für Nachhaltigkeit besteht aktuell fort, wird aber neu präsentiert.

Das Gourmetrestaurant Staderer im Designhotel Das Altmühltal präsentiert unter der Leitung von Chefkoch Florian Vogel eine Küche, die sich auf Präzision, Produktfokussierung und Nachhaltigkeit konzentriert. Das Haus, errichtet von der Firmengruppe Martin Meier, versteht sich als architektonische und kulinarische Hommage an den Naturpark Altmühltal.