Nur auf der Straße: Pariser Cafés öffnen wieder

| Gastronomie Gastronomie

Aufatmen im Land des guten Essens: Von diesem Dienstag an dürfen Cafés und Restaurants in Frankreich nach einer zweieinhalbmonatigen Zwangspause wieder Gäste bewirten. Die Regierung hatte die Lockerung der coronabedingten Beschränkungen in der vergangenen Woche angekündigt. In Paris hält sich die Freude der Gastwirte allerdings in Grenzen - denn in der schwerer von der Covid-19-Epidemie getroffenen Hauptstadtregion darf nur auf Außenterrassen der Lokale getrunken und gegessen werden.

Die um ihre Wiederwahl kämpfende Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo kündigte am Wochenende bereits an, dass Lokale mehr Platz als üblich auf der Straße einnehmen können, falls sie Sicherheitsbestimmungen und andere Regeln einhalten. Insbesondere Bistros, die üblicherweise den ganzen Tag geöffnet haben und typische Gerichte servieren, gehören zur französischen Hauptstadt: «Ein Bistro - das ist für mich der Geruch von Kaffee und eines warmen Croissants», schwärmte die sozialistische Bürgermeisterin in der Regionalzeitung «Le Parisien».

Die Restaurants waren am 15. März in ganz Frankreich wegen der Corona-Krise geschlossen worden. Besitzer und Küchenchefs beklagen große Einnahmeausfälle. Die Gastronomie ist ein prestigeträchtiges Aushängeschild des Landes. Frankreich und Monaco haben in der Feinschmeckerbibel Guide Michelin zusammen 29 Restaurants mit der Topnote drei Sterne.

«Le Parisien» rechnete vor, dass rund 15 000 Cafés, Bars und Restaurants in der Hauptstadt einen Außenbereich haben. 6000 bis 8000 Lokale könnten Gäste jedoch nicht an der frischen Luft bewirten. Bei blauem Himmel und sommerlichen Temperaturen war über Pflingsten die Verlockung groß, schon einmal draußen auszuschenken. Die Polizei schritt nach eigenen Angaben mehrfach ein und verhängte Geldstrafen

Man habe sich gewünscht, wie die Restaurants im Rest des Landes, wieder die kompletten Läden öffnen zu dürfen, sagte Pascal Mousset, Präsident der unabhängigen Hotel- und Gastgewerbevereinigung im Großraum Paris, dem Sender Franceinfo am Freitag. Ab dem 2. Juni dürfen in ganz Frankreich die Restaurants wieder öffnen. In der vom Coronavirus allerdings schwer getroffenen Region Paris dürfen Gäste zunächst nur auf den Terrassen essen und trinken.

«In Paris gibt es viele Einrichtungen, die keine Terrassen haben, die Bürgersteige haben, die sehr klein sind, und von dieser Maßnahme nicht profitieren können», sagte Mousset. Man hoffe nun, dass in der kommenden Woche das Wetter gut sein werde. Man sei aber beunruhigt über die kommenden Monate in der Hauptstadt und in der Region, da auch die ausländischen Touristen fehlten. Außerdem stünden die Sommerferien bevor - dann würden auch viele Pariserinnen und Pariser wegfahren, so Mousset. Man könne aber nicht leugnen, dass die Öffnung am Dienstag den Restaurants wieder einen «Hauch von Leben» zurückbringe. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Sachsens Gastwirte blicken voller Erwartungen auf das Weihnachtsgeschäft. Warum der Gänsebraten teurer werden könnte und welche Rolle die Mehrwertsteuer spielt.

Der klassische Döner ist schon fast so etwas wie Kulturgut in deutschen Fußgängerzonen. In Karlsruhe dreht sich aber kein Fleisch am Spieß, sondern ein Meerestier. Das gefällt nicht jedem.

Auf der US-Militärbasis Camp Walker in Südkorea hat die U.S. Army die erste autonome Roboterküche des Hamburger Start-ups goodBytz in Betrieb genommen. Damit startet das Unternehmen in die operative Phase seines bislang größten Projekts.

Das historische Schloss Montfort in Langenargen am Bodensee präsentiert sich unter neuer Führung mit einem umfassenden Nutzungskonzept. Das denkmalgeschützte, im 19. Jahrhundert im maurischen Stil erbaute architektonische Juwel, das auf einer Landzunge liegt, verbindet künftig Denkmalpflege mit Gastronomie und Kultur.

Nach der Bestätigung eines Masernfalls im Landkreis Erding berichtet das Gesundheitsamt jetzt, dass der Behörde bislang keine weiteren Verdachts- oder Infektionsfälle gemeldet wurden. Die betroffene Person war während der infektiösen Phase in einer Filiale der Fastfood-Kette Burger King in Erding tätig.

Die internationale Expansion des Guide Michelin erreicht Neuseeland. Welche Auswirkungen die Aufnahme in den renommierten Führer auf die lokale Gastronomie und den Tourismus haben wird und welche Städte im Fokus stehen.

Nach der Bestätigung eines Masernfalls im Landkreis Erding ruft das Gesundheitsamt die Bevölkerung zur erhöhten Wachsamkeit und zur Überprüfung des eigenen Impfstatus auf. Die betroffene Person war während der infektiösen Phase in einer Filiale von Burger King in Erding tätig.

Das Le Faubourg in der City West feiert sein Jubiläum mit einem modernisierten Brasserie Konzept, besonderen Menüangeboten und einer Bilanz seiner Rolle als Förderer junger Kochtalente.

Nach einer sechsmonatigen Umbauphase hat L’Osteria den Standort ihres ersten Restaurants in Nürnberg unter dem neuen Namen „L’Osteria Numero Uno“ wiedereröffnet. Auf die Gäste wartet ein neues Konzept, welches sich vornehmlich auf das Außerhaus-Geschäft sowie Pizza konzentriert.

Die Berliner Kaffeekette LAP Coffee steht im Zentrum von Kontroversen und ist Opfer gezielter Farbattacken geworden. In den letzten Tagen kam es zu koordinierten Angriffen auf mehrere Filialen in verschiedenen Berliner Stadtteilen. Gründer Ralph Hage rechnete jetzt den Gewinn pro Tasse vor.