#OhneGastroKeinHappyEnd: Leaders Club ruft zur Teilnahme an Kampagne auf

| Gastronomie Gastronomie

Je länger die Gastronomen in Deutschland ihre Betriebe unter den Bedingungen des Infektionsschutzes wieder geöffnet haben, desto klarer wird: Für die Branche ist bislang kein gutes Ende der existenzbedrohenden Krise in Sicht. Im Gegenteil: Die befürchtete Pleitewelle rollt bereits in vielen Städten an.

Das Gastronomen-Netzwerk Leaders Club Deutschland ruft deshalb die gesamte Branche zur Teilnahme an der von der Agentur Kolle Rebbe und vom Hamburger Gastronomen Jo Riffelmacher (Salt & Silver) unentgeltlich entwickelten Kampagne #OhneGastroKeinHappyEnd auf.

Gemeinsam mit ihren Gästen wollen sie dafür kämpfen, dass auch in Zukunft die glücklichen Geschichten des Lebens mit und in der Gastronomie erzählt werden. Im Mittelpunkt der bundesweit geplanten Plakat- und Social Media-Aktion stehen beliebte Filme und Serien, die ohne Restaurants, Clubs und Cafés ein ganz anderes, traurigeres Ende genommen hätten.

Wie sähe eine der berühmtesten Szenen der Filmgeschichte wohl aus, wenn Sally Harry den legendären Orgasmus nicht in einem Restaurant, sondern auf einem Parkplatz vorgespielt hätte? Wahrscheinlich ziemlich öde und es hätte wohl kaum zwischen den beiden gefunkt. Und wären die New Yorker „Friends“ ohne ihr Stammlokal „Central Perk“ jemals enge Freunde geworden – oder stattdessen flüchtige Bekannte aus dem Supermarkt geblieben? Dann hätte man die Kultserie vermutlich schnell wieder eingestellt. Sicher ist: Viele der beliebtesten Filme und TV-Serien der Welt kommen nicht ohne Gastronomie aus.

Kampagne setzt auf Mitmacheffekt

Um zu verhindern, dass aus langweiliger Fiktion keine traurige Realität wird, in der Restaurants, Cafés und Bars aus dem Stadtbild verschwinden, benötigt die Gastronomie in der Corona-Krise endlich ein Rettungspaket, das auf die besonderen Bedürfnisse der Branche zugeschnitten ist. Deshalb setzt die Kampagne #OhneGastroKeinHappyEnd ausdrücklich auf einen breiten Mitmacheffekt.

Patrick Rüther, Vorstandsvorsitzender des Leaders Clubs, appelliert an alle Gastronomen und ihre Gäste, sich zu beteiligen: „Wir brauchen euch, um politischen Druck aufzubauen! Jeder, der die Motive der Kampagne postet, ist für uns ein Lobbyist in Berlin. Ladet die Plakate herunter, hängt sie in euren Läden auf, verbreitet die Posts in euren Netzwerken, nutzt den Hashtag, erzählt auf Social Media von euren Happy Ends, die es ohne Gastronomie niemals gegeben hätte. Damit es auch für unsere Branche bald ein gutes Ende der Krise gibt“. Alle Materialien können auf der Website www.ohnegastrokeinhappyend.de frei heruntergeladen und genutzt werden. Im Juli sind die Motive außerdem auf Werbeflächen der Wall GmbH in Hamburg zu sehen, die das Unternehmen kostenlos zur Verfügung stellt.

Mitarbeitern droht Armut

Denn derzeit können trotz der bisher zugesagten finanziellen Unterstützung immer weniger Gastwirte in Deutschland auf ein Happy End für ihre Betriebe hoffen. „Die Wahrheit ist: Es reicht leider nicht. Soforthilfen wie die Zahlung von Kurzarbeitergeld waren ein erster Schritt, ihnen müssen jetzt aber dringend fundamentale und dauerhafte Maßnahmen folgen“, erklärt Rüther und präzisiert: „Um auch morgen noch Menschen zu finden, die in der Gastronomie arbeiten wollen, muss das Kurzarbeitergeld auf 100 Prozent erhöht werden. Wer aktuell bei ausbleibenden Trinkgeldern von gerade mal 60 Prozent seines Gehaltes leben muss, wird an die Armutsgrenze gedrängt. Dies betrifft übrigens – anders als in der Automobilindustrie – überproportional viele Frauen, darunter besonders alleinerziehende Mütter.“

Entlastungseffekt verpufft

Auch die Bereitstellung von Krediten als Hilfen in der Corona-Krise verlagere die Not der Branche nur in die Zukunft, so Rüther weiter. Eine Mehrwertsteuersenkung sei nur auf Dauer und für alle Produkte, also auch Getränke, sinnvoll. „Denn wenn die Gäste in den kommenden Monaten weiterhin nur sehr zögerlich zurückkehren, wird der erhoffte Entlastungseffekt für die Gastronomen verpuffen.“ Betroffen ist nicht nur das Gastgewerbe mit seinen 220.000 Betrieben und 2,4 Millionen Mitarbeitern. „Stirbt die Gastronomie, sind weitere Industriezweige wie Getränkehersteller, Landwirte sowie zahlreiche Dienstleister ebenfalls bedroht“, macht Rüther klar. „Jeder muss begreifen, dass wir es hier mit einer Kettenreaktion zu tun haben, die alle auf die eine oder andere Weise treffen wird.“


Zurück

Vielleicht auch interessant

Vertreter aus Gastronomie und vom zuständigen Amt haben sich geeinigt. Sommergärten dürfen unter bestimmten Bedingungen auch aufs Nachbargrundstück.

Für die Klüh-Gruppe war das Geschäftsjahr 2023 ein besonders erfolgreiches: Erstmals in der Unternehmensgeschichte konnte der Multiservice-Dienstleister die Umsatzmarke von einer Milliarde Euro überspringen – eine Steigerung um 10,9 Prozent (plus 100,9 Mio. Euro) im Vergleich zum Vorjahr.

Drei Jahre lang hielt das Restaurant Setzkasten im Erlebnis-Supermarkt Zurheide Feine Kost bis 2023 einen Michelin-Stern. Nach aufwendigem Konzeptions- und Umbauarbeiten will das Setzkasten-Team, rund um Küchenchef Egor Hopp, weiter durchstarten.

Die auf Bowls und Salate spezialisierten Lieferdienste Pottsalat und Make Food fusionieren. Mit dem Zusammenschluss der beiden Unternehmen aus Essen und Monheim übernimmt die Pottsalat GmbH mit nunmehr elf Standorten die Marktführerschaft für gesunde und nachhaltige Gerichte in Deutschland.

Der zeitweise Wechsel vieler Beschäftigter ins Homeoffice infolge der Corona-Pandemie, macht Betriebskantinen weiter zu schaffen. 2023 verbuchte das Branchensegment, zu dem etwa auch Caterer zählen, einen Umsatzrückgang von 11,3 Prozent im Vergleich zum Vorkrisenjahr. Aber das ist nicht das einzige Problem, mit dem die Branche hadert.

Auch letztes Jahr blieben Deutschland, Österreich und die Schweiz trinkfest. Trotz steigender Preise füllten alte Bekannte wie Kaffee, Wasser und Bier weiterhin die meisten Gläser und Tassen. Welche weiteren Getränke im vergangenen Jahr am häufigsten bestellt wurden, hat Kassenanbieter orderbird unter die Lupe genommen.

In wenigen Tagen soll es so weit sein. Direkt an der Weidendammer Brücker, auf der Friedrichstraße in Berlin, eröffnet Jamie Oliver’s Kitchen in der Hauptstadt. Das genaue Datum steht noch nicht fest. Allerdings ist bekannt, dass hier die Curry-Wurst auf die Pizza kommen soll.

Gerolsteiner hat erneut seine Weinplaces ausgezeichnet. Weinbars und Vinotheken wurden von einer Fachjury ausgewählt, die sich der Weinkultur und dem Genuss mit innovativen Konzepten verpflichtet haben. 

Vergangenes Jahr sind mehr Menschen zu McDonald's, Burger King & Co. gegangen und haben dort mehr Geld ausgegeben. Das bescherte der deutschen Systemgastronomie ein kräftiges Umsatzplus gegenüber dem Vorjahr von 14 Prozent auf 31 Milliarden Euro, wie aus dem am Montag veröffentlichten Jahresbericht ihres Bundesverbandes hervorgeht.

Die Tierschutzorganisation PETA hat bei der Staatsanwaltschaft Karlsruhe Strafanzeige gegen die Geschäftsführung des Restaurants „Beim Bruderbund“ erstattet. PETA führt den „Verdacht auf Beihilfe zur quälerischen Tiermisshandlung gemäß Paragraf 17 Tierschutzgesetz“ an. Das Restaurant bietet Froschschenkel zum Verkauf bzw. Verzehr an.