Pandemie-Profiteure: DEHOGA kritisiert Provisionshöhen bei Lieferdiensten

| Gastronomie Gastronomie

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) nimmt die Provisionen von Lieferando und Wolt ins Visier. Im Tagesspiegel kritisierte Geschäftsführerin Hartges die von Gastronomen verlangten Beträge und rät zu eigenen Lösungen. Die Zeitung hatte zuvor über den Unmut über die Lieferdienste unter Berliner Gastronomen berichtet.

Laut Tagesspiegel rät Hartges Restaurants von einer Zusammenarbeit mit Lieferdiensten wie Lieferando und Wolt ab. „30 Prozent - da kann der Gastronom nicht existieren. Das geht gar nicht“, sagte Hartges und bezieht sich damit auf die Provision, die Lieferdienste von den Restaurants erheben. Diese beträgt bei einer Lieferung 30 Prozent des Bons. „Wer ein Geschäft in guter Lage und mit Stammkunden hat, sollte immer versuchen, den Abholservice selbst anzubieten“, so Hartges.

Der DEHOGA werde im Januar eine Umfrage starten, um beziffern zu können, wie groß dieses Problem wirklich ist, und um Licht in die undurchsichtige Preissetzung zu bringen.

Viele Gastronomen fühlten sich von den Lieferdiensten über den Tisch gezogen, schreibt die Zeitung. Angesichts derer Marktmacht und deren Dominanz bei Google säen sich zahlreiche Gastronomen den Bedingungen von Lieferando und Wolt geradezu ausgeliefert.

Kritisiert werden die Höhe der Provisionen, angebliche Eingriffe. Zweitens Eingriffe in die Preisstruktur der Gastronomen und sowie eine intransparente Kostenstruktur. Wolt und Lieferando können die Kritik nicht nachvollziehen und verweisen darauf, dass Gastronomen über die Portale schnell und einfach große Bestellvolumen erhielten und ihren Kundenstamm erweitern könnten.

Lieferando gehört zu dem aus Just Eat und Takeaway.com fusionierte Essenslieferdienst Just Eat Takeaway. Und dieser zählt zu den großen Profiteuren der Corona-Pandemie. In den ersten sechs Monaten 2020 kam das Unternehmen auf ein Drittel Bestellungen als ein Jahr zuvor. Starke Zuwächse auch bei Lieferando in Deutschland.

Der in Helsinki ansässige Restaurant-Lieferdienst Wolt, in 23 Ländern und über 80 Städten weltweit tätig, ist im Sommer auch in Deutschland gestartet. Die neue Lieferando-Konkurrenz lieferte zunächst in Berlin-Mitte und Prenzlauer Berg aus. Sowohl Wolt als auch Lieferando verweisen auf Vergünstigungen, die sie Gastronomen derzeit gewähren.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Wenige Monate nach dem Baustart hat die ECE Marketplaces Richtfest für den neuen „Food Garden“ im Main-Taunus-Zentrum in Sulzbach bei Frankfurt am Main gefeiert. Die Eröffnung ist für das Frühjahr 2025 geplant.

Vor einer Woche fand der Sterne-Cup der Köche in Ischgl statt. Die Köche mit insgesamt 25 Michelin Sternen hatten die Aufgabe, bei einer Art „Schmugglerrunde“ Zutaten für ihre kulinarischen Kreationen zu sammeln. Anschließend traten die Teams zum Live-Cooking an.

Regen, Kälte, Graupelschauer - und auch noch hunderte Magen-Darm-Fälle nach einem Festzeltbesuch. Die erste Wasen-Woche stand unter keinem guten Stern. Das macht sich auch bei den Zahlen bemerkbar.

Das Restaurant «Villa Kellermann» in Potsdam wird in wenigen Monaten seine Pforten schließen. Auf der Homepage heißt es, dass Reservierungen noch bis zum 21. Juni 2024 entgegengenommen werden. Danach werde die Villa aus betrieblichen Gründen geschlossen.

Die Kandidatenteams für das Deutschlandfinale des internationalen Gastronomiewettbewerbs “Copa Jerez” stehen fest. Sie werden am 5. Mai in der Allianz Arena gegeneinander antreten und ihre Drei-Gänge Menüs mit passendem Sherry-Pairing präsentieren.

In der zweiten Aprilhälfte fand zum 24sten Mal der Sterne-Cup der Köche statt - ein Event, das bekannte Köche aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol auf die Skipisten in Ischgl bringt. In diesem Jahr war der Kreis kleiner als üblich.

Jahrelang war er ganz oben, dann kam der tiefe Fall: Alfons Schuhbeck verlor sein Gastro-Imperium und landete im Gefängnis. Jetzt wird der Star-Koch 75. Rückblick auf eine glamouröse Karriere, die vorerst hinter Gittern endete.

Kürzlich hatte Tageskarte darüber berichtet, dass Gerd Windhösel vom Romantik Hotel Hirsch auf der Schwäbischen Alb seit 30 Jahren durchweg mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurde. Jetzt steht fest, die rekordverdächte Auszeichnung teilt der Koch mit Lutz Niemann, aus der „Orangerie“ im Maritim Seehotel Timmendorfer Strand.

Hellofresh hat zum Jahresbeginn die verhaltene Nachfrage nach Kochboxen mit seinem Angebot an Fertigmahlzeiten ausgeglichen. Im laufenden Jahr soll der Umsatz mit Fertiggerichten um rund 50 Prozent zulegen.

Auf der Baustelle im Deutschlandhaus in Hamburg wird zurzeit mit Hochdruck gearbeitet, damit sich die Türen des neuen Block House im Mai öffnen können. Es ist das vierzehnte Block House-Restaurant, das in Hamburg an den Start geht.