Patissier des Jahres 2020: Interview mit Chef Patissier im The Fontenay Marco D'Andrea

| Gastronomie Gastronomie

Ende 2019 regnete es Auszeichnungen für den The Fontenay Chef Patissier Marco D’Andrea und sein Team. Vom Gault&Millau wurde der 30-jährige zum „Patissier des Jahres 2020“ ernannt; gemeinsam mit seinem Kollegen Mike Kainz erlangte er den Titel „Patissier Team des Jahres“ beim Busche Verlag. Doch was zeichnen seinen Stil und seine Arbeitsweise aus?

Bereits seit Eröffnung des The Fontenay im März 2018 ist der Chef Patissier Marco D’Andrea mit an Bord. Gemeinsam mit seinem Team inklusive einer Auszubildenden ist er im gesamten Hotel zuständig für alles Süße: Dazu gehören sowohl die Desserts im Gourmet-Restaurant „Lakeside“ als auch im Gartenrestaurant „Parkview“. D’Andrea richtet für Bankettveranstaltungen die Kaffeepausen, Dessertbuffets und Candy Bars her; backt die Kuchen- und Tortenkreationen für die Atrium Lounge und erfüllt süße Gästewünsche. Sein Lieblingsprojekt ist die sechsmal jährlich wechselnde moderne Tea Time im The Fontenay. Zu Marco D’Andreas neuesten Projekten zählt das im September 2020 im Südwest-Verlag erscheinende Kochbuch rund um das Thema „Afternoon Tea“.

Welche Philosophie steht hinter den Kreationen?

Marco D’Andrea: „Ich verwende hochwertige Produkte aus aller Welt, kein Gemüse und selten herzhafte Zutaten. Für mich muss es süß sein; Schokolade und Salz liegen mir am Herzen. Meine Zubereitungsmethoden sind modern, komplex und tiefgreifend. Manchmal brauche ich Wochen, um eine neue Kreation zu entwickeln. Ich liebe es, mit den verschiedenen Texturen der einzelnen Zutaten zu spielen. Außerdem ist es mir wichtig, dass alle Bestandteile des Desserts auf einen Löffel passen, um sie auf einmal zu probieren.“

Woher kommen die Ideen?

Marco D’Andrea: „Um neue Inspiration zu finden, verwenden wir im Team das klassische Mind Mapping. Im Allgemeinen wählen wir eine Hauptzutat und maximal drei weitere Zutaten. Meiner Meinung nach entsteht die perfekte und harmonische Mischung nur durch die Verwendung verschiedener Komponenten und Texturen.“

Gibt es ein Signature-Dessert?

Marco D’Andrea: „In unserem Gourmet-Restaurant ,Lakeside‘ präsentieren wir die Desserts in Form eines Rings; inspiriert von den drei Kreisen des Hotels. Die Zutaten und Aromen wechseln abgestimmt auf die Jahreszeit. Der Ring besteht meistens aus Crème, Ganache oder Mousse und wird getoppt mit frischen Früchten, mit verschiedenen Texturen und Komponenten. Dazu gibt es immer ein kaltes Sorbet und einen Sud, der am Gast auf den Teller gegossen wird.“
 

Schon früh wusste Marco D’Andrea, dass ihn die Küche fasziniert. Im Alter von 16 Jahren machte er ein Praktikum bei Karlheinz Hauser im Hotel Süllberg in Hamburg-Blankenese. Gleich im Anschluss entschloss er sich, dort ab 2007 seine Ausbildung in der Küche zu machen. Danach wechselte er ins Restaurant Vendôme zu Joachim Wissler, wo er für ein Jahr weitere Erfahrungen sammelte. Im April 2011 kehrte der gebürtige Frankfurter auf den Süllberg zurück und trat dort die Stelle als Chef Patissier an; seit 2017 ist er in gleicher Funktion im The Fontenay tätig. 


Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine von Burger King Deutschland durchgeführte Umfrage beleuchtet die Rolle von Snacks im Alltag deutscher Konsumenten. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Snacking oft mit bewusster Entspannung und Auszeiten verbunden ist und häufig volle Mahlzeiten ersetzt.

Der europäische Betreiber der US-amerikanischen Burger-Kette Five Guys steht möglicherweise vor einer signifikanten Veränderung der Eigentümerstruktur, wie Sky News berichtet. Die Investmentgesellschaft Freston Ventures hat demnach eine Investmentbank beauftragt, einen Käufer für einen großen Anteil zu finden.

Der Masthuhn-Report 2025 der Albert Schweitzer Stiftung analysiert die Umsetzung höherer Tierschutzstandards in der deutschen Lebensmittelwirtschaft. Insbesondere in der Systemgastronomie und im Contract Catering zeigen sich jedoch große Unterschiede im Engagement.

Im Rahmen einer feierlichen Präsentation wurde in Österreich der neue Gault&Millau Guide 2026 vorgestellt. Als Höhepunkt des Abends erhielt Thomas Dorfer vom Landhaus Bacher in Mautern die höchste Auszeichnung: die fünfte Haube für seine Küche, die mit 19 Punkten bewertet wurde. Vitus Winkler wurde zum Koch des Jahres 2026 gekürt.

Das Berliner Sternerestaurant Nobelhart & Schmutzig hat in seinem internen Guide of Conduct ein bislang übersehenes, aber branchenrelevantes Thema aufgegriffen: den Umgang mit Alkohol und Drogen am Arbeitsplatz. Die Initiative zielt darauf ab, einen wertebasierten und von gemeinsamer Verantwortung getragenen Arbeitsplatz zu gestalten.

Das Unternehmen Ditsch bringt eine Neuentwicklung im Bereich der Snack-Kultur auf den Markt. Am Hauptbahnhof Hannover feiert das neue Gastro-Konzept namens „good bite“ seine Premiere. Dabei wird die klassische Ditsch Brezel in einer zeitgemäßen Form präsentiert, um den aktuellen Food-Trends und dem veränderten Konsumverhalten Rechnung zu tragen.

Sachsens Gastwirte blicken voller Erwartungen auf das Weihnachtsgeschäft. Warum der Gänsebraten teurer werden könnte und welche Rolle die Mehrwertsteuer spielt.

Der klassische Döner ist schon fast so etwas wie Kulturgut in deutschen Fußgängerzonen. In Karlsruhe dreht sich aber kein Fleisch am Spieß, sondern ein Meerestier. Das gefällt nicht jedem.

Auf der US-Militärbasis Camp Walker in Südkorea hat die U.S. Army die erste autonome Roboterküche des Hamburger Start-ups goodBytz in Betrieb genommen. Damit startet das Unternehmen in die operative Phase seines bislang größten Projekts.

Das historische Schloss Montfort in Langenargen am Bodensee präsentiert sich unter neuer Führung mit einem umfassenden Nutzungskonzept. Das denkmalgeschützte, im 19. Jahrhundert im maurischen Stil erbaute architektonische Juwel, das auf einer Landzunge liegt, verbindet künftig Denkmalpflege mit Gastronomie und Kultur.