Sommelier Jerome Faure von den Constance Hotels entkräftet drei Weinmythen 

| Gastronomie Gastronomie

Reinen Wein einschenken: Ein Glas Rotwein gehört für viele Menschen zu einem guten Essen oder auch zu einem entspannten Feierabend dazu. Doch nicht alles, was in Bezug auf Wein gesagt wird, stimmt. Einige Mythen rund um das Thema Wein halten sich hartnäckig. Für Sommeliers gehört die Auswahl des perfekten Weines zum jeweiligen Gericht des Gastes zur täglichen Arbeit. Oft wenden sich die Gäste mit denselben Fragen an die Weinexperten. Zum „Alles-was-Du-denkst-ist-falsch-Tag”, den die US-Amerikaner am 15. März feiern, entkräftet Jerome Faure, Corporate Sommelier der Constance Hotels, Resorts & Golf und Chef von 77 Sommeliers der Hotelgruppe, drei der bekanntesten Weinmythen.                           

Mythos 1: Je älter der Wein desto besser ist er

„Diese Aussage ist völlig falsch, denn einige Weine erreichen ihr Optimum nach vier oder fünf Jahren und danach verlieren sie den fruchtigen Geschmack. Wenn man beispielsweise einen Beaujolais Nouveau kauft, der aus den Gamay-Trauben in der französischen Region Beaujolais hergestellt wird, freut man sich auf einen frischen und fruchtigen Geschmack, der aber nach drei Jahren nicht mehr vorhanden ist. Warum also warten?“

Mythos 2: Weißwein passt zu Fisch, Rotwein zu rotem Fleisch und zu Käse

„Ob man eher Weißwein oder Rotwein zum Essen wählt, sollte eher von der jeweiligen Sauce und dem Gemüse abhängen. Wenn der Wein leicht ist und nicht viele Gerbstoffe enthält, kann man zum Fisch auch Rotwein trinken. Gut passt dazu dann zum Beispiel eine Sauce mit schwarzen Oliven und Tomaten. In 80 Prozent der Fälle passt Weißwein besser zu bestimmten Käsesorten. So harmoniert Blauschimmelkäse sehr gut mit süßen Weinen, zum Beispiel aus dem französischen Weinbaugebiet Sauternes, oder Ziegenkäse zu Weinen aus Sancerre oder Chablis.“

Mythos 3: Rotwein schmeckt am besten bei Zimmertemperatur

„Viele Menschen denken, dass Rotwein nur bei Zimmertemperatur gut schmeckt, aber was bedeutet eigentlich Zimmertemperatur? Früher war die Zimmertemperatur in Europa zwischen 15 und 18 Grad Celsius, inzwischen sind es eher schon 20 oder gar 23 Grad Celsius – besonders im Winter. Um die richtige Weintemperatur herauszufinden, ist mein Tipp: Man nimmt zwei identische Flaschen Rotwein und ein Thermometer. Dann lagert man die eine Flasche bei 15 Grad Celsius und die andere bei 25 Grad Celsius und probiert den Wein aus jeder Flasche. Dadurch wird der Unterschied deutlich – beim kälteren schmeckt man ein fruchtigeres Aroma und beim wärmeren eher den Alkohol heraus. Folgendes Problem ergibt sich aber häufig: Vom Öffnen der Flasche bis zu dem Zeitpunkt, wenn man das letzte Glas Wein getrunken hat, vergeht oft relativ viel Zeit, in der die Flasche teilweise lange in der Wärme steht – besonders im Sommer. Daher empfehle ich immer, die Weinkühler auch für Rotwein zu benutzen, um die Temperatur nach dem Öffnen konstant zu halten und sich beim Trinken nicht allzu viel Zeit zu lassen.“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Fast jede Bar präsentiert heute Getränke, die eine einzigartige, unverwechselbare Unterschrift (engl. «Signature»), sprich Rezeptur, tragen. Zwei Berliner Bars verraten, wie sie auf ihre ganz eigenen «flüssigen Unterschriften» gekommen sind und wie man sie selbst mixt.   

Relais & Châteaux startet einen kollektiven Appell zum Erhalt der biologischen Vielfalt der Meere. Der Verband, dessen Mitglieder 800 Restaurants mit 370 Michelin-Sternen betreiben, setzt sich gemeinsam mit Ethic Ocean für den Erhalt der Meeresressourcen ein.

Am 23. April haben insgesamt 13 Schülerinnen und Schüler der JRE Genuss-Akademie in Bad Überkingen erfolgreich ihre JRE Zusatzprüfung abgelegt. Im Rahmen ihrer Abschlussfeier wurden die frisch gebackenen Absolventinnen und Absolventen von fünf Köchen der Jeunes Restaurateurs bekocht.

Deutschlands bester Nachwuchskoch 2024 kommt aus Hamburg: Nicolas Schramm hat den Rudolf Achenbach Preis, den Bundesjugendwettbewerb des VKD, gewonnen. Er schlug im Finale die ebenfalls starken Titelaspiranten Jason Kröker und Jenny Stier.

Der Essenslieferant Delivery Hero will sich im Aufsichtsrat neu aufstellen. An der Spitze soll künftig Kristin Skogen Lund stehen. Das Kontrollgremium soll außerdem von sechs auf acht Mitglieder anwachsen.

Wenige Monate nach dem Baustart hat die ECE Marketplaces Richtfest für den neuen „Food Garden“ im Main-Taunus-Zentrum in Sulzbach bei Frankfurt am Main gefeiert. Die Eröffnung ist für das Frühjahr 2025 geplant.

Vor einer Woche fand der Sterne-Cup der Köche in Ischgl statt. Die Köche mit insgesamt 25 Michelin Sternen hatten die Aufgabe, bei einer Art „Schmugglerrunde“ Zutaten für ihre kulinarischen Kreationen zu sammeln. Anschließend traten die Teams zum Live-Cooking an.

Regen, Kälte, Graupelschauer - und auch noch hunderte Magen-Darm-Fälle nach einem Festzeltbesuch. Die erste Wasen-Woche stand unter keinem guten Stern. Das macht sich auch bei den Zahlen bemerkbar.

Das Restaurant «Villa Kellermann» in Potsdam wird in wenigen Monaten seine Pforten schließen. Auf der Homepage heißt es, dass Reservierungen noch bis zum 21. Juni 2024 entgegengenommen werden. Danach werde die Villa aus betrieblichen Gründen geschlossen.

Die Kandidatenteams für das Deutschlandfinale des internationalen Gastronomiewettbewerbs “Copa Jerez” stehen fest. Sie werden am 5. Mai in der Allianz Arena gegeneinander antreten und ihre Drei-Gänge Menüs mit passendem Sherry-Pairing präsentieren.