Traditionslokal kehrt zurück: Palais Keller im Hotel Bayerischer Hof öffnet wieder

| Gastronomie Gastronomie

Nach mehrjähriger Schließung kehrt eines der bekanntesten Münchner Restaurants in die Gastronomielandschaft zurück: Der Palais Keller im Hotel Bayerischer Hof öffnet am Dienstag, Dezember 2025, wieder seine Türen. Das traditionsreiche Restaurant unter dem Palais Montgelas präsentiert sich nach umfangreicher Neugestaltung und längerer Pause als Ort bayerischer Gastlichkeit.

Lange Pause nach umfassender Neugestaltung

Der historische Gewölbekeller, dessen Baugeschichte bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht, musste im März 2020 kurz nach seiner Neugestaltung im Jahr 2019 schließen und blieb fünfeinhalb Jahre lang dicht. Die Suche nach einem neuen Küchenchef nach der Pandemie gestaltete sich laut Berichten als kompliziert.

Nun endet die Wartezeit. Die Wiedereröffnung ist für Anfang Dezember geplant.

Neue Leitung und zeitgemäße bayerische Küche

Die kulinarische Leitung des Palais Kellers übernimmt künftig Michael Konietzny. Er ist bereits seit 2024 als Sous Chef in der Bankettküche des Hotels tätig.

Küchenchef Konietzny setzt auf eine „feine, zeitgemäße Interpretation der bayerischen Küche“. Bevorzugt werden dabei Produkte aus der Region, die saisonal inspiriert und handwerklich präzise verarbeitet werden.

Auf der Speisekarte sollen unter anderem geschmorte Ochsenbackerl und gefüllte Kalbsbrust stehen. Auch Ente, Zanderfilet und Nürnberger Würstel sind im Rennen. Für vegetarische Gäste sind Semmelknödel mit Rahmpilzen vorgesehen, während für Veganer geräucherte Sellerieschnitzel in Erwägung gezogen werden. Als Bier soll voraussichtlich Augustiner, ein Ur-Münchner Bier, ausgeschenkt werden. Der Palais Keller wird das günstigste Restaurant im Fünfsternehotel Bayerischer Hof sein.

Die finale Speisekarte und die Preisgestaltung werden in Kürze festgelegt. Die Hotelleitung wählt die Gerichte aus zwei Speisekarten-Vorschlägen aus.

Historisches Ambiente trifft modernes Design

Das beeindruckende Gewölbe des Palais Kellers im Palais Montgelas geht auf einen städtischen Salzstadel zurück, der bereits im Jahr 1406 an der Ecke Promenadeplatz Nr. 2 erbaut wurde. Zwischen 1753 und 1770 wurde der Ort auch als Häringsstadel genannt. Beim Bau des Palais Montgelas von 1806 bis 1813 durch den portugiesischen Baumeister Emanuel Josef von Herigoyen erwies sich das Kellergewölbe als nicht abbrechbar und blieb bis heute erhalten.

Zuletzt erfuhr der Palais Keller im Jahr 2019 eine umfangreiche Erneuerung. Die Gestaltung übernahm der international renommierte belgische Designer Axel Vervoordt. Vervoordt schuf eine Verbindung von Geschichte, Architektur und Eleganz, bei der Nachhaltigkeit durch die Verwendung von originalen Materialien wie antikem Luserna-Naturstein und regeneriertem Holz unterstrichen wurde. Die Innengestaltung ist von der Philosophie des „Wabi“ geprägt.

Inhaberin Innegrit Volkhardt betont die besondere Atmosphäre: „Der Palais Keller ist für mich ein Ort, an dem Geschichte und Gegenwart in besonderer Harmonie zusammenfinden. Axel Vervoordt hat hier Räume geschaffen, die Ruhe und Kraft ausstrahlen – ein Refugium bayerischer Gastlichkeit im Herzen Münchens.“

Traditionelle Gastfreundschaft wird fortgesetzt

Der Anspruch, ein „Ort für alle“ zu sein – „vom Studenten bis zum Professor“ – soll beibehalten werden. Eine alte Tradition wird wiederbelebt: Der legendäre kostenlose Brotkorb mit knusprigen Brezn, den schon der frühere Hotelchef Falk Volkhardt († 2001) für wichtig erachtete, soll auch künftig kostenlos für alle Gäste bereitgestellt werden. Brot und Brezn werden in der hauseigenen Bäckerei des Hotels gebacken.

Der Palais Keller bietet insgesamt 196 Sitzplätze in verschiedenen Bereichen, darunter die Palais Schwemme mit offener Küche und Hofbäckerei, das Refektorium sowie die Tiroler Stube und Palais Stube.

Das Restaurant öffnet vorerst von Dienstag bis Samstag abends von 18 Uhr bis Mitternacht. Der Sonntag und der Montag sind Ruhetage. Reservierungen sind bereits online oder telefonisch möglich.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine von Burger King Deutschland durchgeführte Umfrage beleuchtet die Rolle von Snacks im Alltag deutscher Konsumenten. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Snacking oft mit bewusster Entspannung und Auszeiten verbunden ist und häufig volle Mahlzeiten ersetzt.

Der europäische Betreiber der US-amerikanischen Burger-Kette Five Guys steht möglicherweise vor einer signifikanten Veränderung der Eigentümerstruktur, wie Sky News berichtet. Die Investmentgesellschaft Freston Ventures hat demnach eine Investmentbank beauftragt, einen Käufer für einen großen Anteil zu finden.

Der Masthuhn-Report 2025 der Albert Schweitzer Stiftung analysiert die Umsetzung höherer Tierschutzstandards in der deutschen Lebensmittelwirtschaft. Insbesondere in der Systemgastronomie und im Contract Catering zeigen sich jedoch große Unterschiede im Engagement.

Im Rahmen einer feierlichen Präsentation wurde in Österreich der neue Gault&Millau Guide 2026 vorgestellt. Als Höhepunkt des Abends erhielt Thomas Dorfer vom Landhaus Bacher in Mautern die höchste Auszeichnung: die fünfte Haube für seine Küche, die mit 19 Punkten bewertet wurde. Vitus Winkler wurde zum Koch des Jahres 2026 gekürt.

Das Berliner Sternerestaurant Nobelhart & Schmutzig hat in seinem internen Guide of Conduct ein bislang übersehenes, aber branchenrelevantes Thema aufgegriffen: den Umgang mit Alkohol und Drogen am Arbeitsplatz. Die Initiative zielt darauf ab, einen wertebasierten und von gemeinsamer Verantwortung getragenen Arbeitsplatz zu gestalten.

Das Unternehmen Ditsch bringt eine Neuentwicklung im Bereich der Snack-Kultur auf den Markt. Am Hauptbahnhof Hannover feiert das neue Gastro-Konzept namens „good bite“ seine Premiere. Dabei wird die klassische Ditsch Brezel in einer zeitgemäßen Form präsentiert, um den aktuellen Food-Trends und dem veränderten Konsumverhalten Rechnung zu tragen.

Sachsens Gastwirte blicken voller Erwartungen auf das Weihnachtsgeschäft. Warum der Gänsebraten teurer werden könnte und welche Rolle die Mehrwertsteuer spielt.

Der klassische Döner ist schon fast so etwas wie Kulturgut in deutschen Fußgängerzonen. In Karlsruhe dreht sich aber kein Fleisch am Spieß, sondern ein Meerestier. Das gefällt nicht jedem.

Auf der US-Militärbasis Camp Walker in Südkorea hat die U.S. Army die erste autonome Roboterküche des Hamburger Start-ups goodBytz in Betrieb genommen. Damit startet das Unternehmen in die operative Phase seines bislang größten Projekts.

Das historische Schloss Montfort in Langenargen am Bodensee präsentiert sich unter neuer Führung mit einem umfassenden Nutzungskonzept. Das denkmalgeschützte, im 19. Jahrhundert im maurischen Stil erbaute architektonische Juwel, das auf einer Landzunge liegt, verbindet künftig Denkmalpflege mit Gastronomie und Kultur.