Wienerwald in Österreich insolvent: Konkursverfahren eröffnet

| Gastronomie Gastronomie

Die Wienerwald-Restaurant-Gesellschaft in Österreich ist erneut zahlungsunfähig. Auf Antrag eines Gläubigers wurde vom Handelsgericht Wien ein Konkursverfahren eröffnet. Der ehemals weltweit erfolgreiche Konzern schrumpfte zuletzt auf nur noch wenige Standorte in Österreich. Die Insolvenz hat nichts mit den neu eröffneten Wienerwald-Standorten in Deutschland zu tun.

Turbulente Firmengeschichte nach großer Blütezeit

Ihre Glanzzeit erlebte die Restaurantkette in den späten 1970er-Jahren. Gründer Friedrich Jahn baute Wienerwald zu einem globalen Unternehmen mit rund 1.600 Restaurants und 30.000 Mitarbeitern aus. Allein in Deutschland und Österreich gab es damals 700 Standorte.

Seitdem durchlief die Kette zahlreiche Eigentümerwechsel, Umstrukturierungen und wirtschaftliche Krisen. Bereits 2002 stand das Unternehmen in Österreich kurz vor dem Aus. In Deutschland folgte die Insolvenz 2003. Laut dem deutschen CEO Markus Elberg ist die Marke in Deutschland von der aktuellen Insolvenz nicht betroffen. Aktuell gibt es dort noch zwei Filialen.

Ungewisse Zukunft für verbleibende Standorte

In Österreich wurden zuletzt nur noch drei Wienerwald-Filialen betrieben. Ob diese Restaurants weitergeführt werden können, ist derzeit ungewiss. Eine endgültige Entscheidung ist noch offen.

Die Beteiligungsgesellschaft "Stolz auf Wien" (SaW), die laut Geschäftsführerin Barbara Preis zu 19 Prozent an der insolventen Gesellschaft beteiligt ist, sieht die Gründe für die Pleite in der allgemeinen Situation der Gastronomie. Man befinde sich in der Sondierungsphase mit dem Insolvenzverwalter und verfolge das Ziel, das Unternehmen weiterzuführen.

Als Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Wolfgang Sindelar bestellt. Die erste Gläubigerversammlung findet am 13. Oktober 2025 statt.

Wienerwald feiert Comeback in Deutschland mit neuem Konzept

Die Traditionsmarke Wienerwald ist seit 2023 zurück auf dem deutschen Markt. Unter der Führung der Family Brands Operations Company GmbH mit Sitz in Hildesheim plant das Unternehmen eine flächendeckende Expansion – mit modernisiertem Konzept und prominenter Unterstützung. Diese Unternehmung hat nichts mit der Insolvenz in Österreich zu tun.

Seit dem offiziellen Neustart Ende 2023 wurden bereits 14 Standorte eröffnet – darunter Filialen in Torfhaus (Harz) und Hildesheim. In Kooperation mit der EG Group und den Maxi-Autohöfen sollen weitere Restaurants folgen. Geplante Standorte sind unter anderem Dresden, Bielefeld, Hamburg und Orte an der Ostsee.

Das neue Gastronomiekonzept setzt auf gegrilltes Hähnchen, verzichtet vollständig auf Schweinefleisch und bietet ergänzend vegetarische, vegane und Bowl-Gerichte an. Neben klassischen Restaurants gehören auch Take-Away-Shops („Wienerwald Roadrunner“) ab 35 Quadratmetern zur Expansionsstrategie. Zudem soll die Marke künftig auch im Lebensmitteleinzelhandel vertreten sein.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Berliner Sternerestaurant Nobelhart & Schmutzig hat in seinem internen Guide of Conduct ein bislang übersehenes, aber branchenrelevantes Thema aufgegriffen: den Umgang mit Alkohol und Drogen am Arbeitsplatz. Die Initiative zielt darauf ab, einen wertebasierten und von gemeinsamer Verantwortung getragenen Arbeitsplatz zu gestalten.

Das Unternehmen Ditsch bringt eine Neuentwicklung im Bereich der Snack-Kultur auf den Markt. Am Hauptbahnhof Hannover feiert das neue Gastro-Konzept namens „good bite“ seine Premiere. Dabei wird die klassische Ditsch Brezel in einer zeitgemäßen Form präsentiert, um den aktuellen Food-Trends und dem veränderten Konsumverhalten Rechnung zu tragen.

Sachsens Gastwirte blicken voller Erwartungen auf das Weihnachtsgeschäft. Warum der Gänsebraten teurer werden könnte und welche Rolle die Mehrwertsteuer spielt.

Der klassische Döner ist schon fast so etwas wie Kulturgut in deutschen Fußgängerzonen. In Karlsruhe dreht sich aber kein Fleisch am Spieß, sondern ein Meerestier. Das gefällt nicht jedem.

Auf der US-Militärbasis Camp Walker in Südkorea hat die U.S. Army die erste autonome Roboterküche des Hamburger Start-ups goodBytz in Betrieb genommen. Damit startet das Unternehmen in die operative Phase seines bislang größten Projekts.

Das historische Schloss Montfort in Langenargen am Bodensee präsentiert sich unter neuer Führung mit einem umfassenden Nutzungskonzept. Das denkmalgeschützte, im 19. Jahrhundert im maurischen Stil erbaute architektonische Juwel, das auf einer Landzunge liegt, verbindet künftig Denkmalpflege mit Gastronomie und Kultur.

Nach der Bestätigung eines Masernfalls im Landkreis Erding berichtet das Gesundheitsamt jetzt, dass der Behörde bislang keine weiteren Verdachts- oder Infektionsfälle gemeldet wurden. Die betroffene Person war während der infektiösen Phase in einer Filiale der Fastfood-Kette Burger King in Erding tätig.

Die internationale Expansion des Guide Michelin erreicht Neuseeland. Welche Auswirkungen die Aufnahme in den renommierten Führer auf die lokale Gastronomie und den Tourismus haben wird und welche Städte im Fokus stehen.

Nach der Bestätigung eines Masernfalls im Landkreis Erding ruft das Gesundheitsamt die Bevölkerung zur erhöhten Wachsamkeit und zur Überprüfung des eigenen Impfstatus auf. Die betroffene Person war während der infektiösen Phase in einer Filiale von Burger King in Erding tätig.

Das Le Faubourg in der City West feiert sein Jubiläum mit einem modernisierten Brasserie Konzept, besonderen Menüangeboten und einer Bilanz seiner Rolle als Förderer junger Kochtalente.