25hours Hotel Zürich West: Wenn der Hotelier auch Gärtner wird

| Hotellerie Hotellerie

Zum Start des Sommers hat im Zürcher Westen eine Gärtnerei eröffnet, mit dem Anspruch, das grüne Wohnzimmer des Quartiers zu werden. Der wilde Gärtner im 25hours Hotel bietet neben Pflanzenverkauf, Beratung und Kursangeboten auch ein Gastronomie-Angebot und Veranstaltungsmöglichkeiten zwischen Zimmerpflanzen, Gemüsesetzlingen und Kräutern. Das Projekt ist eine Initiative der Dürntner Ernst Meier AG mit den 25hours Hotels und ist insbesondere auch Innovations-Plattform für neue Produkte, Start-ups und Geschäftsmodelle, denen das Miteinander und die Biodiversität in der städtischen Nachbarschaft wichtig ist.

Im Ladenlokal im Hard Turm Park beim Toni-Areal bietet die Standortleiterin Franziska Nievergelt was es für den Balkon, die Terrasse oder den Garten so braucht. Auf rund 300 Quadratmetern Fläche stapeln sich Pflanzenerde und Gefässe, reihen sich Zimmerpflanzen, Gartenwerkzeug und Pflanzennahrung aneinander. Auf dem Vorplatz warten saisonale Blumen, Kräuter und Erdbeerpflanzen auf Abnehmer mit grünem Daumen oder der Ambition dazu.

„Die Pflanzen stammen, mit wenigen Ausnahmen, aus regionaler Produktion der Gärtnereien Meier, Tann und Frikarti im Zürcher Oberland“, erklärt Franziska, die mit einem vierköpfigen Team den Betrieb führt, „außerdem beraten wir zum gesamten Sortiment des Gartencenters Meier in Dürnten und bestellen Ware auf Wunsch zur Abholung.“ Für den Transport nach Hause stehen, neben dem Tram 4 vor der Türe, Lastenvelos von Carvelo2go zur Verfügung. In der zweiten Jahreshälfte wird noch ein Kursangebot entstehen, dass Wissen über Pflanzen, Kompostmethoden und Biodiversität für verschiedene Zielgruppen vermittelt.

Der wilde Gärtner will aber mehr bieten als nur Pflanzenverkauf und Hortikultur-Wissen. Das Projekt ist Marktplatz und Treffpunkt, wo man sich je nach Tageszeit zum informellen Vorstellungsgespräch, zum Lunch, zum Kaffeeklatsch oder Apéro trifft. „Mitten im grünen Gewusel, auf den bunten Designklassikern vom Embru, servieren wir Antipasti und wöchentlich wechselnde Focacce und Salate aus unserer Ribelli-Küche“, sagt 25hours Hoteldirektorin Anita Vogler, die mit ihrem Team die Gastronomie betreut. Ganz im Sinne des Marktplatzes, gibt es natürlich auch alles zum Mitnehmen und die nachhaltigen Weine der Südtiroler Cantina Kurtatsch sind in Zusammenarbeit mit Landolt Weine auch flaschenweise im Verkauf. Nicht zuletzt kann man im wilden Gärtner auch Meetings abhalten und Feste feiern.

„Es geht nicht darum, dogmatisch nur Bioprodukte oder Regionales zu verkaufen, aber wir pflegen vertrauensvolle Geschäftsbeziehungen und wollen für den Kunden maximale Transparenz über verantwortungsbewusste Herstellung und Vertriebswege bieten“, so Initiator Erwin Meier. Ein beispielhafter Partner, der bereits zur Eröffnung gut sichtbar seine Spuren hinterlässt, ist Wildbiene+Partner. Zum Start der warmen Jahreszeit wurde jedes Zimmer des 25hours Hotels mit einem Bienen-Nistkasten ausgestattet. 126 harmlose Wildbienen-Startpopulationen sind bereits eingezogen und sorgen für Pflanzenvielfalt in Zürich West und Unterhaltung für die Hotelgäste. Im kommenden Jahr wird ein Teil der Nachkommen dann Obstbäume in der ganzen Schweiz befruchten.

Schliesslich ist der wilde Gärtner auch Innovationsplattform. Für die Ernst Meier AG ist es eine Möglichkeit neue Technologien und Vertriebswege im Einzelhandel im kleinen Rahmen auszuprobieren. Mittelfristiges Ziel ist es, die Produkte rund um die Uhr verfügbar zu machen, wobei – neben einem digitalen Einkaufsprozess – insbesondere die 24 Stunden besetzte Hotelrezeption eine Rolle spielen könnte. Für die 25hours Hotels ist es ein neuer Dienstleistungsbereich, der die Verzahnung mit der lokalen Nachbarschaft weiter verstärkt und möglicherweise auch über Zürich hinaus anwendbar ist. Und für viele Produktpartner wie Freitag, WormUp, Embru, den Kein&Aber Verlag oder Wildbiene+Partner soll der wilde Gärtner der Anfang eines Netzwerks sein und ein Ort, an dem neue Produkte entwickelt und auf ihre Marktfähigkeit getestet werden.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Fünf-Sterne-Hotel Usedom Palace in Zinnowitz auf Usedom hat seinen Betrieb eingestellt. Nach 125 Jahren ging die Geschichte des Traditionshauses mit dem letzten Betriebstag am 30. November zu Ende. Als Grund für die Schließung nannten die Eigentümer die generell schwierige wirtschaftliche Lage der Hotellerie.

Premier Inn hat sein Deutschland-Portfolio auf insgesamt 64 Hotels erweitert. Mit dem neuesten Haus im Stuttgarter Stadtteil Zuffenhausen betreibt der britische Hotelbetreiber nun fünf Standorte in der baden-württembergischen Landeshauptstadt und insgesamt sechs in der Region Stuttgart.

Die TT Hospitality übernimmt das Management des ehemaligen IBB Hotel Ingelheim und betreibt es ab dem 1. Dezember 2025 als Hotel Das Karl. Das Haus, das zur Unternehmensgruppe Gemünden/Molitor gehört, legt den Fokus auf Geschäftsreisende und Privataufenthalte in zentraler Lage der Kreisstadt Ingelheim.

Ein Hotel, das den Fokus auf die mentale Gesundheit seiner Mitarbeitenden und Kultur legt, ein von Auszubildenden geführtes Restaurant und eine Systemgastronomie, die auf Inklusion auf dem ersten Arbeitsmarkt setzt – an Arbeitgeber-Konzepte wie diese gingen am Mittwochnachmittag insgesamt 16 Hospitality HR Awards.

Hyatt hat einen umfassenden Expansionsplan für die kommenden zwei Jahre in Portugal und Kap Verde bekanntgegeben. Bis 2027 soll sich die Anzahl der Hyatt-Hotels in der Region durch die Eröffnung von vier neuen Standorten verdreifachen.

In Osnabrück hat das erste Hotel der Marke Prize by Radisson mit dem neuen Designkonzept eröffnet. Das Hotel vereint urbanes Design mit digitalen Services. Es ist das erste Haus der Marke, in dem das weiterentwickelte Konzept umgesetzt wurde.

Das Pannonia Tower Hotel im österreichischen Parndorf plant eine Erweiterung. Neben dem bestehenden 4-Sterne-Haus soll ein zweites Hotelgebäude mit rund 300 zusätzlichen Zimmern entstehen.

Nach kurzer Vorbereitungszeit betreibt die DQuadrat Living GmbH seit dem 17. November nun auch ihr zweites Accor Franchisehaus, das ibis Styles Tübingen, und erweitert damit die Marktpräsenz in der Neckar-Alb-Region.

Kurzzeitvermietung verändert Städte, Märkte und Machtverhältnisse. Was als Sharing-Idee begann, ist heute ein milliardenschweres Ökosystem mit massiven Auswirkungen auf andere Wirtschaftszweige und die Gesellschaft. In ihrem Podcast sprechen Marco Nussbaum und Otto Lindner darüber, warum diese Debatte für die Zukunft der Hotellerie so entscheidend ist.

Die IFA by Lopesan Hotels haben ihre vier deutschen Standorte umfassend modernisiert und starten damit in die neue Saison. Die Überarbeitungen betrafen nach Angaben der Hotelgruppe unter anderem die Ausstattung und das Design in Lobbys, Restaurants, Bars, Zimmern, Spas und Tagungsräumen.