Berlin will mit Ausbildungshotels Perspektiven für junge Menschen schaffen

| Hotellerie Hotellerie

Viele junge Menschen in Berlin haben in der Corona-Zeit ihre Lehrstellen im Hotel- und Gastgewerbe verloren oder die Ausbildung unterbrechen müssen. Um Abhilfe zu schaffen, hat der Senat ein Pilotprojekt geschaffen, bei dem Betroffene ihre Lehre in zwei Ausbildungshotels weiterführen können, in denen es einen regulären Betrieb gibt. Doch die Nachfrage hält sich in Grenzen.

Es hätten sich bislang nur 37 junge Menschen für die insgesamt 100 Plätze im Programm angemeldet, sagte Projektkoordinator Marcus Striek. Dennoch zogen die Beteiligten am Mittwoch ein positives Fazit. «Es ist ein großer Glücksfall für uns und unsere Azubis», sagte Karen Friedel, Direktorin des Abacus-Hotels am Tierpark in Lichtenberg. «Wir sind sehr zusammengewachsen. Am liebsten würden wir alle unsere Azubis behalten.»

 

Auch Angelina Klante fühlt sich im Ausbildungshotel wohl. Die 19-Jährige ist eigentlich in einem Hotel am Kurfürstendamm angestellt, doch durch die Pandemie musste sie in Kurzarbeit wechseln. Ihre Chefin habe ihr dann von dem Programm erzählt. «Ich war sofort begeistert. Hier lerne ich mehr, zum Beispiel das Flambieren oder Filetieren», so die angehende Restaurantfachfrau. «Das ist ein super Team hier, und man bekommt viel Lob für gute Arbeit.»

Doch trotz zufriedener Auszubildender sind noch nicht einmal die Hälfte der Plätze vergeben. «Wir müssen leider feststellen, dass nicht alle Betriebe im Hotel- und Gaststättenbereich diese Chance hier genutzt haben», sagte Arbeitssenatorin Elke Breitenbach.

«Ich befürchte, dass es auch Unternehmen gab, die gesagt haben, okay, wir schicken alle in die Kurzarbeit und die Auszubildenden dazu.» Das sei ein Fehler, weil diese Auszubildenden Zeit verloren hätten.

Der Ansicht ist auch die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten. «In den allerwenigsten Betrieben konnte im Hotel- und Gaststättengewerbe in den letzten Monaten tatsächlich auch eine Ausbildung stattfinden», sagte Geschäftsführer Sebastian Riesner. «Wir hätten uns gewünscht, dass wir überrollt worden wären, dass viel mehr junge Menschen in diese Auffanglösung reingekommen wären.»

Das Projekt hat eine Laufzeit von zunächst 33 Monaten und wird von der Senatsverwaltung für Arbeit finanziert. Laut Senatorin Breitenbach sind dafür bis zu 2,7 Millionen Euro eingeplant. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

In zwei Monaten beginnt die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. Auch in Hamburg werden fünf Spiele stattfinden. Doch die Nachfrage nach Hotelzimmern ist laut Dehoga noch überschaubar.

In der Gefängniszelle übernachten - das geht ab Juni im «Kittchen» in Wismar. In der ehemaligen Arrestanstalt sind 30 Zimmer entstanden.

YOTEL hat ein neues Haus am Genfer See angekündigt. Die Eröffnung des Hotels mit 237 Zimmern ist für den 18. April geplant. Es ist das 22. Objekt der Hotelgruppe mit Sitz in London. 

Die Motel One Group hat das Geschäftsjahr 2023 mit einem Rekordumsatz von 852 Millionen Euro abgeschlossen, was einen Anstieg von rund 33 Prozent zum Vorjahr bedeutet. Damit war es das erfolgreichste Geschäftsjahr der Unternehmensgeschichte.

RTL berichtete in seinem Investigativ -Format über die Reinigungsbranche. Das „Team Wallraff“ nahm auch das Jufa-Hotel in Hamburg unter die Lupe. Die Hotelgruppe zeigt sich jetzt bestürzt über das Ergebnis der Reportage.

Die SPD-Spitzenkandidatin für die Europawahl, Katarina Barley, hat sich dafür ausgesprochen, die Umwandlung von Wohnungen in Ferienwohnungen etwa für die Online-Plattform Airbnb zu begrenzen. Barley sprach am Montag in Berlin von einer Unsitte, die begrenzt werden solle.

Stehende Ovationen im Europa-Park: Zwei besondere Arbeitgeber sind beim „Hotelier des Jahres 2024“ der ahgz Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung ausgezeichnet worden. Der Special Award ging an das inklusive Konzept Anne-Sophie in Künzelsau. Carmen und Reinhold Würth sowie Jutta und Christian Helferich nahmen den Preis entgegen. Hoteliers des Jahres wurden Natalie Fischer-Nagel & Frank Nagel vom Resort Weissenhaus.

Die beliebte Ferienunterkunft „Villa 54 Grad Nord“ schließt dauerhaft ihre Türen. Dies verkündeten die Betreiber nun auf Facebook sowie auf ihrer Website. Für viele Urlauber kommt die Nachricht überraschend – das Appartementhaus wurde erst in diesem Jahr grundlegend renoviert.

Hilton hat das Anglo American Hotel Florenz, Curio Collection by Hilton, eröffnet. Damit schließt sich das neue Haus den 36 Hotels der Hilton-Marken in Italien an. Auf die Gäste warten 118 Zimmer und Suiten.

Experten haben ein massives Sicherheitsproblem bei ibis aufgedeckt. Offenbar konnte über ein Check-in-Terminal auf die Buchungsdaten fremder Gäste zugegriffen werden, inklusive Zimmernummern und Zugangscodes. (Mit Accor Stellungnahme)