Corona-Krise: Genfer Luxushotel Le Richemond schließt auf unbestimmte Zeit

| Hotellerie Hotellerie

Die Corona-Krise fordert das nächste prominente Opfer. Das Genfer Luxushotel Le Richemond gab bekannt, Ende August zu schließen. Ein Datum für die Wiedereröffnung wurde von der Direktion nicht genannt. Nach einem fünfwö­chigen Konsul­ta­ti­ons­ver­fahren mit der gesamten Belegschaft des Genfer Luxushotels, habe der Verwal­tungsrat der Hotel Le Richemond AG heute entschieden, den Betrieb des Hotels per Ende August 2020 einzustellen.

„Der Verwaltungsrat sieht sich leider gezwungen, diese schwerwiegende Entscheidung zu treffen und das Hotel Le Richemond Ende August 2020 bis auf Weiteres zu schließen“, so Eric Favre, Präsident der Hotel Le Richemond AG, in einer Mitteilung. Die wirtschaftlichen Folgen von Covid-19 wirkten sich katastrophal auf die Luxusreisebranche aus. Man bedauere diesen Entscheid sehr und das Management sei sich bewusst, dass dies einen direkten Einfluss auf die rund 130 Mitarbeitenden und ihre Familien haben werde, so Favre weiter

Die Angestellten seien am Mittwoch darüber informiert worden. Diese Maßnahme solle ermöglichen, bei Wiederaufnahme des Betriebes, effizienter zu sein. Wann dies sein werde, könne zum jetzigen Zeitpunkt nicht gesagt werden, heißt es in der Mitteilung.
 

Die Abriegelung der Grenzen und der Ausfall der Flugverbindungen hätten sich als unüberwindbare Hindernisse erwiesen und die Zahl der Touristen in Genf drastisch reduziert. Dies seien die Hauptgründe, weshalb eine Wiedereröffnung kurz- oder mittelfristig nicht vorstellbar sei, hieß es weiter. Ein Datum wurde vorerst nicht genannt. Die Hoteldirektion zeigt sich aber wenig optimistisch und befürchtet, dass die Gäste bis in das Jahr 2022 ausbleiben könnten. Die Absage der internationalen Automobilsalons in für 2021 in Genf habe diese Befürchtungen bestätigt.

Das Le Richemond ist ein 109-Zimmer-Luxushotel. Das Hotel wurde 1875 von Adolphe-Rodolphe Armleder gegründet und nach dem Zweiten Weltkrieg von seinem Enkel Jean Armleder zu dem umgebaut, wofür es heute bekannt ist. Das 140 Jahre alte Hotel befindet sich im Genfer Geschäftsviertel mit Blick auf die Alpen und liegt am Ufer des Genfer Sees. Die Royal Armleder Suite des Hotels wurde in der Umfrage des Wealth Bulletin unter den weltweit teuersten Suiten auf Platz neun gewählt. Die Suite misst 230 Quadratmeter mit zwei Terrassen und Blick auf die Alpen, den Jura, den Genfer See und die Altstadt. Zu den berühmten Gästen, die das Hotel besuchten, gehören Aga Khan, Clark Gable, Luciano Pavarotti und Colette, die ihren letzten Roman im Richemond schrieb und eine Suite zu ihren Ehren benannt hat.


Zurück

Vielleicht auch interessant

Nach dem Insolvenzverfahren der Lindner Hotels AG kehrt das Parkhotel Oberstaufen in die Hand der Gründerfamilie zurück. Der Enkel des Gründers übernimmt das Haus in Oberstaufen, das ab dem 1. Juli 2025 nicht mehr zur Lindner Hotel Group gehört, und richtet es neu aus. Ein erfahrener General Manager ist für die operative Führung des 87-Zimmer-Hotels verantwortlich.

Das Flushing Meadows Hotel beendet nach zwölf Jahren seinen Betrieb in München. Das Haus, das durch seine Dachterrasse, sein Design und unkonventionellen Gästezimmer bekannt wurde, bleibt noch bis zum 20. Dezember geöffnet. Danach ist endgültig Schluss.

Rocco Forte Hotels hat die Eröffnung eines zweiten Standorts in Apulien bekanntgegeben. Die Masseria del Cardinale soll im Jahr 2028 in Fasano an den Start gehen und das Italien-Portfolio der Gruppe ergänzen.

Meliá Hotels erweitert das eigene Portfolio an Luxus- und Lifestyle-Marken und hat für das Jahr 2026 insgesamt 23 neue Hoteleröffnungen bestätigt. Die Expansion erstreckt sich über Südostasien und Südamerika bis nach Europa und in den Indischen Ozean.

Der Hotelkonzern Accor plant für das Jahr 2026 die Eröffnung von rund 350 neuen Häusern weltweit. Auch in der DACH-Region kommen ein paar Häuser hinzu. Mit dem Wachstum früherer Jahre ist der Ausbau der Geschäftstätigkeiten hierzulande allerdings nicht zu vergleichen.

Die PKF Hospitality Group hat die Hotelgruppe B&B Hotels offiziell als die schnellstwachsende Hospitality-Marke Europas für das Jahr 2025 ausgezeichnet. Die Ehrung unterstreiche die Position der Gruppe im Budget- und Economy-Segment sowie deren Rolle als Impulsgeber im europäischen Value-for-Money-Markt.

Die europäische Kollektion unabhängiger Boutiquehotels Quality Lodgings vergrößert ihr Portfolio um acht neue Häuser. Damit wächst die Sammlung auf insgesamt 126 Hotels in acht Ländern. In Deutschland umfasst die Kollektion nun 30 Adressen.

IHG Hotels & Resorts hat die Vertragsunterzeichnung für das zukünftige InterContinental Prag bekanntgegeben. Dies markiert die Rückkehr der Marke in die tschechische Hauptstadt. Das geplante Luxushotel mit 137 Zimmern soll voraussichtlich 2029 eröffnet werden.

Das Dachsteinkönig – Familux Resort in Gosau, welches unter anderem vom Gault Millau als „Familienhotel des Jahres 2026“ ausgezeichnet wurde, leitet eine umfassende Weiterentwicklung ein. Im Rahmen dieser Expansion entstehen derzeit elf neue, zweistöckige Luxus-Chalets.

Das Grand Hotel des Bains Kempinski St. Moritz startet mit einer umfassenden Neugestaltung und einer Investition von insgesamt 18,5 Millionen Schweizer Franken in die Wintersaison. Dies betrifft sowohl die Zimmer als auch die Gastronomie des Hauses.