Der österreichische Hotelmarkt im Überblick

| Hotellerie Hotellerie

Die touristische Nachfrage in Österreich hat in den letzten zehn Jahren stark zugelegt und ist höher als je zuvor. Wohin geht die Reise? Welche Bundeshauptstadt hat die Nase vorne? Das hat sich auch Christie & Co gefragt und den Hotelmarkt des Alpenlands genauer beleuchtet: 

In den letzten zehn Jahren hat sich die Anzahl der Hotelbetriebe in Österreichs Landeshauptstädten deutlich reduziert. Ausnahmen sind Wien, mit einem Plus von über zwölf Prozent und derzeit 434 Betrieben, sowie Eisenstadt, wo die Anzahl der Hotels gleichgeblieben ist. Parallel ist zu erkennen, dass es trotz des Rückgangs der Betriebe jedoch zu einer Steigerung der Zimmeranzahl kam. Boten alle neun österreichischen Landeshauptstädte im Jahr 2008 knapp 42.400 Zimmer an, so konnte das Angebot bis 2017 um 9.000 Zimmer erhöht werden. Besonders hervorzuheben ist der Wiener Hotelmarkt, der die Zimmeranzahl mit über 30 Prozent auf derzeit 33.610 Zimmer deutlich erweitern konnte. Allein rund um das Großbauprojekt des Wiener Hauptbahnhofes entstanden über 6.000 Zimmer. Man kann auch in Zukunft davon ausgehen, dass sich die Anzahl der Betriebe langsamer entwickeln wird als jene der Zimmer, was eine Vergrößerung der Hotels bedeutet.

Unverändert haben im direkten Nachfragevergleich der österreichischen Landeshauptstädte Salzburg, Wien und Innsbruck die Nase vorne. Mit 6,5 Millionen Ankünften und 13,8 Millionen Übernachtungen ist die Nachfrage in der Bundeshauptstadt Wien am größten. Die stärkste positive Entwicklung hingegen zeigte der Salzburger Hotelmarkt, dessen jährliche Wachstumsrate im Vergleich der letzten zehn Jahre einen Anstieg von 5,3 Prozent bei den Ankünften und 4,6 Prozent bei den Übernachtungen verzeichnen konnte. Im starken Mittelfeld anzutreffen sind die westlichen Landeshauptstädte Innsbruck und Bregenz, die auch bei den Ankünften eine deutliche Steigerung vorweisen konnten. Innsbruck registrierte 2017 über 860.000 Ankünfte (+31 Prozent) und mehr als 1,4 Millionen Übernachtungen (+26 Prozent). Schlusslichter sind die Hotelmärkte St. Pölten und Eisenstadt, wobei St. Pölten eine geringe Steigerung verzeichnen konnte, wohingegen es in der burgenländischen Hauptstadt einen Rückgang gab.

Die höchste Durchschnittsrate aller Landeshauptstädte in 2017 konnte Salzburg mit 100 Euro erreichen, eine Steigerung von vier Prozent gegenüber 2016, direkt gefolgt von Wien mit 97 Euro (+0,5 Prozent) und Innsbruck mit 96 Euro (+4 Prozent). Mit einer Steigerung von 1,9 Prozentpunkten zum Vorjahr konnte Innsbruck mit 80 Prozent die höchste Auslastung in Österreich erreichen. Mit 79 Prozent und einer Steigerung von 2,4 Prozentpunkten erzielte Salzburg ebenfalls einen Spitzenwert bei der Auslastung. Aufgrund einer Steigerung von 5,4 Prozentpunkten, schloss Graz (74 Prozent) mit Wien (75 Prozent) und Linz (74 Prozent) auf, die lediglich geringere Zuwächse verzeichnen konnten. Durch die hohe Durchschnittsrate konnte Salzburg mit 79 Euro (+7 Prozent) auch den höchsten RevPAR erzielen, direkt gefolgt von Innsbruck mit 77 Euro (+7 Prozent) und Wien mit 73 Euro (+2 Prozent). Trotz der zum Vorjahr erzielten Zuwächse in Linz mit 55 Euro (+3 Prozent) und Graz mit 47 Euro (+8 Prozent), gibt es für diese Städte noch Potential nach oben.

„Allgemein ist die Entwicklung des österreichischen Hotelmarktes sehr gut. Durch die erneute Senkung der Mehrwertsteuer auf Nächtigungen auf zehn Prozent werden Österreichs Beherbergungsbetriebe nachhaltig gestärkt und international wettbewerbsfähiger. Dadurch kann für das Jahr 2019 eine Steigerung der Durchschnittsrate erwartet werden. Auch aus Investorenblickwinkel erwarten wir steigendes Interesse für Hotelimmobilien“, fasst Lukas Hochedlinger, Managing Director Central & Northern Europa bei Christie & Co die Situation am Markt zusammen.

Die ausführliche Beschreibung der einzelnen Landeshauptstädte kann hier heruntergeladen werden (PDF).
 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Leonardo Hotels bündelt unter der Initiative „LeoDo“ über 180 soziale Projekte in ganz Europa. Von der Obdachlosenhilfe bis hin zu neuen Aktionen für Geschwister kranker Kinder setzen die Hotelteams auf eigenverantwortliches Engagement als festen Bestandteil der ESG-Unternehmensstrategie.

Der Faktencheck von Kohl & Partner und RateBoard zeigt für die Wintersaison 2025/26 im Alpenraum eine solide Ausgangslage. Die Nachfrage liegt über dem Vorjahr, bei deutlich regionalen Unterschieden. Tirol führt bei Auslastung und Wachstum, Südtirol liegt im Mittelfeld, Bayern bleibt zurück.

Das Hotel Vier Jahreszeiten am Schluchsee präsentiert nach einem Führungswechsel umfangreiche Neuerungen. Mit einer neuen Sportarena, inklusive Padel-Plätzen, einer großflächigen Kinderhalle und einem mediterranen Restaurantkonzept, setzt der Betrieb auf eine moderne Ausrichtung für Familien und Sportbegeisterte im Schwarzwald.

Der Schweizer Hospitality-Investor Kokomo Capital hat das Seehotel Waltershof in Rottach-Egern erworben. Die direkt am Ufer des Tegernsees gelegene Immobilie soll im Zuge einer umfassenden Neuausrichtung modernisiert und erweitert werden. Nach Abschluss der Bauarbeiten ist die Wiedereröffnung für das Jahr 2027 geplant.

In einem richtungsweisenden Urteil hat das Landgericht Berlin II festgestellt, dass Booking.com gegenüber zahlreichen Hotels schadensersatzpflichtig ist. Grund für die Entscheidung ist die jahrelange Verwendung von unzulässigen Bestpreisklauseln. Das Gericht gab der Feststellungsklage von insgesamt 1.099 Klägern statt.

Das Landgericht Berlin hat deutschen Hotels in ihrem Kampf gegen die langjährige Verwendung von Bestpreisklauseln durch das in Amsterdam ansässige Online-Buchungsportal Recht gegeben, berichtet der Hotelverband Deutschland: Wie der Verband mitteilt, habe Booking.com gegen Kartellrecht verstoßen und müsse die Hoteliers für die entstandenen finanziellen Schäden kompensieren.

Wyndham Hotels & Resorts erweitert die eigene Präsenz im Mittelmeerraum und eröffnet mit dem Wyndham Corfu Acharavi das erste Haus der Marke auf der griechischen Insel Korfu.

Four Seasons expandiert nach Rio de Janeiro. Durch die Revitalisierung des bekannten Marina Palace im Viertel Leblon soll bis 2029 ein neues Luxushotel mit 120 Zimmern und Rooftop-Konzept direkt am Atlantik entstehen.

Das Seehotel Frankenhorst in Schwerin begeht im Dezember ein doppeltes Jubiläum. Das Vier-Sterne-Haus blickt auf eine 35-jährige Geschichte zurück und ist seit 30 Jahren als Partner der BWH Hotels Central Europe angeschlossen.

Das Althoff Seehotel Überfahrt hat mit der neuen Signature Suite den ersten Schritt einer umfassenden Modernisierung vollzogen. Die 220 Quadratmeter große Suite bildet den Auftakt für eine bauliche Transformation des Hauses, die bis zum Jahr 2026 fortgeführt wird.