Deutsche Hospitality mit 500 Hotels: André Witschi bestätigt Expansionspläne

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Die Deutsche Hospitality ist in Kauflaune. Trotz der schlechten Lage in der Geschäftsreise- und Tagungshotellerie will das Unternehmen von rund 130 Hotels auf bis zu 500 Häuser in 2026 wachsen. Wie der Aufsichtsratsvorsitzende André Witschi der Wirtschaftswoche bestätigte, sei das nach wie vor ihr Plan. Dazu sollen nun im großen Stil auch andere Gesellschaften übernommen werden. Im Fokus stehen dabei offenbar kleine bis mittelgroße Ketten.

Laut WiWo seien die Voraussetzungen jedoch derzeit nicht gerade günstig. Wie auch Tageskarte berichtete, sind in den vergangenen Wochen zwei Vorstandsmitglieder aus dem Unternehmen ausgeschieden. Ende des vergangenen Monats wurde zunächst CEO Thomas Willms abgelöst, in dieser Woche folgte dann die Ankündigung, dass CFO Matthias Heck zum 1. November in den Ruhestand wechselt. Wie die Wirtschaftswoche erfuhr, sollte dies jedoch erst im kommenden Jahr stattfinden. 

Ursache für die beiden Abgänge sei ein Konflikt zwischen Gesellschafter und Geschäftsführung. Laut WiWo-Recherche dränge der Mutterkonzern Huazhou trotz Krise auf eine noch schnellere Expansion. Erwartet werde demnach, dass neue Hotels eher im Wochenrhythmus hinzukämen. 

Wie die Wirtschaftswoche weiter berichtet, sehe Aufsichtsratschef Witschi jedoch keinen Widerspruch zwischen Wachstum und Profitabilität. Schließlich helfe es nichts, groß zu sein, wenn man nichts verdiene, so der Schweizer. Eine Stärke sieht Witschi dabei im starken Angebot in den niedrigeren Preisklassen mit Marken wie Intercity oder Zleep. So würde die Erfahrung zeigen, dass der Budgetbereich am schnellsten zurückkomme. Ein weiterer Faktor sei die gute Lage der Hotels. Der Wechsel an der Spitze sei zudem eine Chance, auch in der Krise mit Profit zu wachsen. Das habe der neue CEO Markus Bernhardt schließlich auch bei Europcar geschafft. 

Steigenbergers ehemaliger Vorstandsvorsitzender André Witschi, kehrte im April 2020 als Aufsichtsratschef zur Deutschen Hospitality zurück. André Witschi übernahm die Führung des Kontrollgremiums von Ralf Corsten. Der frühere Deutschland-Chef von Accor war bis dahin Präsident des Stiftungsrates der Ecole hôtelière de Lausanne und ist Aufsichtsrat bei den Romantik Hotel & Restaurants. Witschi verfügt über gute Kontakte nach China, wo der neue Steigenberger-Eigentümer Huazhu sitzt.

Die Huazhu Group, eine an der Nasdaq notierte Hotelgesellschaft aus China kaufte im November 2019 die Deutsche Hospitality durch ihre Tochtergesellschaft China Lodging Holding Singapore. Die Deutsche Hospitality hat ihren Hauptsitz in Frankfurt am Main und vereint die fünf Hotelmarken Steigenberger Hotels & Resorts, MAXX by Steigenberger, Jaz in the City, IntercityHotel und Zleep Hotels unter einem Dach.

Die Marken der Deutschen Hospitality seien eine ideale Ergänzung für das Markenspektrum von Huazhu, schrieben damals die Unternehmen. Die Übernahme der Deutschen Hospitality beschleunigte Huazhus Wachstumsstrategie, treibt das Umsatzwachstum von Huazhu im Upscale- und Luxussegment in Asien, inklusive China, voran und trägt zum Ausbau der internationalen Präsenz bei. 

Die Deutsche Hospitality, mit über 120 Hotels und rund 30 Häusern, die sich momentan in der Entwicklung befinden, ist in 19 Ländern auf drei Kontinenten vertreten und verfolgt ebenfalls eine ehrgeizige Wachstumsstrategie. Im Jahr 2019 gab die seit fast 90 Jahren bestehende Hotelgruppe ihren weltweiten Expansionsplan bekannt, der darauf abzielt, das globale Portfolio bis 2024 auf 250 Hotels zu erweitern. Nun sollen es 500 Häuser bis 2026 werden.


 

 

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