Dorint steigert Umsatz bei sinkenden Zimmerpreisen und verdient weniger

| Hotellerie Hotellerie

Vor allem dank sechs neuer Hotels ist der Umsatz der Dorint-Gruppe im Jahr 2018 um 7,7 Prozent auf 294 Millionen Euro gestiegen. Ein leicht gestiegener RevPar wurde mit niedrigeren Preisen erwirtschaftet. Die Netto-Zimmerrate sank von 106,1 auf 104,4 Euro. Dass der Erlös pro Zimmer leicht positiv ausfiel, verdankt Dorint einer um 1,5 Prozent gestiegenen Auslastung, die allerdings hinter dem Branchenschnitt von 71,9 Prozent (IHA Branchenreport) herhinkt. Der Jahresüberschuss schrumpfte von 5,1 auf 4,6 Millionen Euro, das sind 1,56 Prozent vom Umsatz.

Trotzdem zeigte sich Dirk Iserlohe, Aufsichtsratsvorsitzender von Dorint und Chef der Muttergesellschaft Honestis bei einer Pressekonferenz zufrieden. Die Kölner Finanzholding hab sich in nur zwei Jahren erfolgreich etabliert. Das Zielkapital in Höhe von 126 Millionen Euro sei seit Mai 2018 komplett eingezahlt. Die erwartete Dividende von fünf Prozent wurde auch im zweiten vollen Geschäftsjahr erwirtschaftet . Auf der diesjährigen Hauptversammlung am 24. August 2019 im Park Hotel Bremen wird Dirk Iserlohe den Aktionären (15 deutsche Unternehmer-Familien und Investoren-Gruppen) verkünden, dass die AG für das Wirtschaftsjahr 2018 eine Brutto-Dividende in Höhe von fünf Prozent ausschütten wird. Positive Nachrichten gibt es bereits für das laufende Geschäftsjahr: „Es steht fest, dass wir für 2019 wieder eine Dividende in gleicher Höhe erwirtschaften“, freut sich der CEO.

Kontrolliertes Wachstum der Dorint GmbH

Nach dem Sanierungskurs der letzten Jahre hat sich die Dorint vom ehemaligen Verlustbringer inzwischen deutlich positiv weiterentwickelt. Dorint CEO Karl-Heinz Pawlizki gab jetzt - zusammen mit dem neuen Vorsitzenden des Dorint Aufsichtsrates, Dirk Iserlohe - die vorläufigen Kennzahlen für das Geschäftsjahr 2018 bekannt. Der Gesamtumsatz stieg um 19 Millionen auf 294 Millionen Euro (Vorjahr 2017: rund. 273 Millionen Euro). Die durchschnittliche Belegung betrug 66,1 Prozent (Vorjahr 2017: 64,6 Prozent), die durchschnittliche Netto-Zimmerrate 104,4 Euro (Vorjahr 2017: 106,1 Euro). Damit konnte ein leicht höherer REVPAR (Revenue per available room = Erlös pro verfügbarem Zimmer) in Höhe von rund 69 Euro (Vorjahr 2017: 68,5 Euro) erzielt werden. Der Jahresüberschuss des Konzerns beträgt 2018 rund 4,6 Millionen Euro (Vorjahr 5,1 Millionen Euro). Für das laufende Wirtschaftsjahr wird ein Umsatz von circa 330 Millionen Euro erwartet, der - mit dem planmäßigen Wachstum der Hotelgesellschaft  - in 2020 sogar auf 420 Millionen Euro ansteigen soll.

Im Wirtschaftsjahr 2018 ist das Portfolio der Dorint Gruppe mit den Hotels auf Rügen (Binz-Therme) und Usedom (Resort Baltic Hills), in Magdeburg (Herrenkrug Parkhotel), Siegen, Alzey und Düren erweitert worden. Kürzlich konnten bei einem weiteren spin-off mit Accor Hotels die Häuser in Leipzig, Bremen und Würzburg als Dorint Hotels übernommen werden. Damit führt das deutsche Traditionsunternehmen zur Zeit 48 Dorint Hotels & Resorts bzw. Essential by Dorint und drei in der Schweiz. Erst kürzlich ist das beliebte Golfresort „Marc Aurel“ in Bad Gögging als 51. Hotel von der Dorint Gruppe übernommen worden.

Gemeinsam mit dem Aufsichtsrat der Dorint GmbH, dessen Vorsitzender Dirk Iserlohe seit dem 27. Juni 2019 ist, sollen es bis zum Ende dieses Jubiläumsjahres insgesamt 60 Hotels & Resorts sein. Die strategische Planung sieht eine weitere, jedoch kontrollierte Expansion – vorrangig mit Business-Hotels - in den Kernmärkten Deutschland, Österreich und der Schweiz (D-A-CH) vor. Und das mit dem Fokus auf risikominimierte Franchiseverträge oder langjährige, nachhaltig rentable Pachtverträge. Die Pachtdeckungsquote wird bis Ende 2019 auf 1,5 gestiegen sein. Im Vergleich lag diese in 2007 nach Abspaltung von Accor Hotels bei weniger als der Hälfte (0,6). Geplant sind bereits heute Pacht-Projekte in der E-Mobilitätsstadt Zwickau, an der Messe in Hannover, am Hightech Standort München-Garching und in Bad Vilbel bei Frankfurt.

Eigenes Immobiliarvermögen zur Stärkung der Dorint GmbH und der Rendite

Neu sind bei der HONESTIS AG Investments in eigene Immobilien, vorrangig mit dem Ziel, weitere nachhaltige Pacht- und/oder Managementverträge für die Dorint Gruppe zu akquirieren. Die Gruppe investiert in Immobilienbeteiligungen und hält - über Beteiligungsgesellschaften - mittlerweile rund 62 Mio. Euro an Immobilienvermögen. Das in 2018 hinzugekommene Dorint Herrenkrug Parkhotel Magdeburg wurde kürzlich an die LLB Semper Real Estate veräußert. Die DIS Deutsche Immobilien und Sachwerte GmbH (DIS) – unter Leitung von Thorsten Bauschmann - hat ihre Beteiligungsquoten am Kölner Heumarkt, Dresden, Junkersdorf und Wiesbaden weiter ausgebaut.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Four Seasons expandiert nach Rio de Janeiro. Durch die Revitalisierung des bekannten Marina Palace im Viertel Leblon soll bis 2029 ein neues Luxushotel mit 120 Zimmern und Rooftop-Konzept direkt am Atlantik entstehen.

Das Seehotel Frankenhorst in Schwerin begeht im Dezember ein doppeltes Jubiläum. Das Vier-Sterne-Haus blickt auf eine 35-jährige Geschichte zurück und ist seit 30 Jahren als Partner der BWH Hotels Central Europe angeschlossen.

Das Althoff Seehotel Überfahrt hat mit der neuen Signature Suite den ersten Schritt einer umfassenden Modernisierung vollzogen. Die 220 Quadratmeter große Suite bildet den Auftakt für eine bauliche Transformation des Hauses, die bis zum Jahr 2026 fortgeführt wird.

Die Hannoveraner Familie Rüter übernimmt das seit 1698 bestehende Hotel Haase in Laatzen. Trotz des Eigentümerwechsels setzen die Beteiligten auf personelle Beständigkeit in der Führung.

Nach einer umfassenden Transformation öffnet das Berghotel Wald und Wiesn in Balderschwang seine Türen. Die ehemalige Skihütte setzt nach einer neunmonatigen Bauzeit auf ein ganzjähriges Konzept mit Wellness- und Tagungsschwerpunkt sowie eine moderne energetische Infrastruktur auf Basis von Geothermie.

Das Unternehmen Sicon Hospitality hat sein Portfolio an Serviced Apartments in Hamburg erweitert. Mit dem Betrieb „Hub Apartments St. Georg“ in der Stiftstraße verfügt die Gruppe nun über sechs Standorte in der Hansestadt. Mit den neuen 58 Einheiten bewirtschaftet das Unternehmen in Hamburg insgesamt 768 Apartments und Hotelzimmer.

Herfords größtes Hotel hat Insolvenz angemeldet. Hintergrund des Insolvenzantrags sind Liquiditätsschwierigkeiten, unter anderem wegen außerordentlichen, unerwartet hohen Energiekostennachzahlungen. Der Betrieb des Vier-Sterne-Hauses soll vorerst uneingeschränkt weiterlaufen.

Die Autobahn Tank & Rast Gruppe verpachtet 15 ihrer Hotels an das Unternehmen Coffee Fellows. Die Kooperation markiert einen strategischen Schritt zur Weiterentwicklung des Übernachtungsangebots entlang der Autobahn und bringt für Coffee Fellows das erste Engagement in diesem Segment mit sich. Die Umstellung der Standorte beginnt im Dezember 2025.

Die spanische Regierung hat gegen Airbnb eine Geldstrafe von gut 64 Millionen Euro verhängt. Hauptgrund seien Anzeigen für mehr als 65.000 Wohnungen, die nicht über die erforderliche Lizenz verfügten, teilte das Ministerium für Verbraucherschutz in Madrid mit.

Das traditionsreiche Grandhotel Nassauer Hof in Wiesbaden beendet mit einer Silvesterparty zum Jahresende 2025 seine aktuelle Ära und schließt anschließend für eine umfassende Grundsanierung. Die Wiedereröffnung ist für das erste Quartal 2028 geplant.