Engel & Völkers: Hotelpreise in Städten geben deutlich nach

| Hotellerie Hotellerie

Auch nach über drei Monaten seit Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland ist die Hotellerie von den Auswirkungen der Krise stark betroffen. Insbesondere in den Städten leiden Hoteliers unter sehr geringen Auslastungswerten. Laut einer Analyse des Hotel-Benchmarking-Unternehmens Fairmas lag die durchschnittliche Auslastungsrate im gesamten Bundesgebiet im Juni mehr als 70 Prozent unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums.

„Auch in der beginnenden Sommerreisesaison werden Städtedestinationen keinen größeren Nachfrageschub erleben. Es ist davon auszugehen, dass Hoteliers ihre Zimmerpreise aufgrund der schwachen Nachfragesituation weiterhin senken werden. So wird das erwartete Ratenniveau in den Städten Berlin, Hamburg, Köln, München und Stuttgart bei durchschnittlich 89 Euro pro Zimmer liegen und damit rund 10 Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Die größten Preisabschläge entfallen dabei auf Hotelzimmer in den Städten Berlin, Köln und Stuttgart“, so eine Analyse von Engel & Völkers Hotel Consulting in Kooperation mit dem Technologieunternehmen HQ revenue, die die Preisentwicklung für ausgewählte Standorte in Deutschland während der Sommersaison 20. Juni bis 12. September in den Jahren 2019 und 2020 untersucht. Hierfür wurden über die Plattform booking.com Hotelpreise aller gelisteten Hotels in den genannten Zeiträumen analysiert.

Eine erfreulichere Situation als im Städtetourismus zeigt sich in den deutschen Ferienregionen, die derzeit sehr stark von Inlandstouristen frequentiert werden. So ergeben die analysierten Daten, dass zwar das Preisniveau aller gelisteten Ferien-Hotelbetriebe um rund sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückging, Hoteliers aber ihre Preise aufgrund der aktuell hohen Nachfrage erhöhen konnten. So rechnen Hoteliers auf den beliebten Ferien-Inseln Sylt und Rügen mit einer durchschnittlichen Zimmerrate von 177 Euro. Ebenso konnten die dort ansässigen Hotelbetreiber das Preisniveau im Verlauf der Corona-Krise stabil halten oder sogar verbessern.

„Während die Kennzahlen der Hotellerie in Feriengebieten positive Trends zeigen, ist ein operativ profitabler Betrieb in Stadthotels derzeit kaum möglich. Der Gesetzgeber hat zudem den Kündigungsschutz nicht verlängert. Hotelbetreiber sind daher vom Entgegenkommen ihrer Eigentümer abhängig“, so Andreas Ewald, Managing Partner von Engel & Völkers Hotel Consulting. „Je länger die geringe Nachfrage andauert, desto größer wird der Kampf um den Gast. Es ist zu erwarten, dass Hoteliers verstärkt versuchen werden, mit günstigen Preisen Auslastung zu generieren“.

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die PKF Hospitality Group hat die Hotelgruppe B&B Hotels offiziell als die schnellstwachsende Hospitality-Marke Europas für das Jahr 2025 ausgezeichnet. Die Ehrung unterstreiche die Position der Gruppe im Budget- und Economy-Segment sowie deren Rolle als Impulsgeber im europäischen Value-for-Money-Markt.

Die europäische Kollektion unabhängiger Boutiquehotels Quality Lodgings vergrößert ihr Portfolio um acht neue Häuser. Damit wächst die Sammlung auf insgesamt 126 Hotels in acht Ländern. In Deutschland umfasst die Kollektion nun 30 Adressen.

IHG Hotels & Resorts hat die Vertragsunterzeichnung für das zukünftige InterContinental Prag bekanntgegeben. Dies markiert die Rückkehr der Marke in die tschechische Hauptstadt. Das geplante Luxushotel mit 137 Zimmern soll voraussichtlich 2029 eröffnet werden.

Das Dachsteinkönig – Familux Resort in Gosau, welches unter anderem vom Gault Millau als „Familienhotel des Jahres 2026“ ausgezeichnet wurde, leitet eine umfassende Weiterentwicklung ein. Im Rahmen dieser Expansion entstehen derzeit elf neue, zweistöckige Luxus-Chalets.

Das Grand Hotel des Bains Kempinski St. Moritz startet mit einer umfassenden Neugestaltung und einer Investition von insgesamt 18,5 Millionen Schweizer Franken in die Wintersaison. Dies betrifft sowohl die Zimmer als auch die Gastronomie des Hauses.

Die Motel One Group hat in der österreichischen Hauptstadt ihr fünftes Haus eröffnet. Der neue Standort in der Donau City zeichnet sich durch ein Konzept aus, das moderne Architektur und Naturverbundenheit vereint, und präsentiert ein exklusives Design des Künstlers Paul Riedmüller.

Die Schweizer Hotelgruppe The Living Circle erweitert ihr Portfolio um das Hotel Bergwelt Grindelwald. Die operative Übergabe an den neuen Eigentümer ist für Herbst 2026 geplant und soll in enger Abstimmung mit der bisherigen Betreiberin erfolgen.

Die Dormero Hotelgruppe setzt ihre Expansion in Rheinland-Pfalz fort. Nach Koblenz, Worms und Bad Kreuznach wird das Best Western Hotel Pirmasens in der Bahnhofstraße 35 das nächste Haus der Gruppe. Die Übernahme des Hotels mit 45 Zimmern ist für das zweite Halbjahr 2026 geplant.

Die Villa Keller in Saarburg, Rheinland-Pfalz, ist nach umfangreicher Sanierung und Neugestaltung als Boutique-Hotel wiedereröffnet worden. Das Haus, dessen Ursprünge auf das Jahr 1801 zurückgehen, empfängt seit dem 1. November 2025 Gäste. Es gehört zur Erasmus Collection der Gastgeberfamilie Boesen.

Eine aktuelle Marktstudie vergleicht die Hotelstandorte am Starnberger See und Tegernsee und zeigt, wo Investoren und Betreiber die aktuell besten Perspektiven finden. Der Artikel beleuchtet die strukturellen Unterschiede in Angebot und Nachfrage sowie die jeweiligen Investorendynamiken der südbayerischen Destinationen.