EOSS Industries übernimmt Mehrheit an angeschlagenen JUFA Hotels

| Hotellerie Hotellerie

Die JUFA-Hotelkette, der, wie Medien berichten, zuletzt 16 Millionen Euro in den Kassen fehlten, war durch die Pandemie in eine massive Schieflage geraten und musste mehrere Häuser schließen. Nun soll die finanzielle Sanierung und die Zukunftsfähigkeit durch die Investition von EOSS Industries gewährleistet werden. Über die genaue Investitionssumme wurde Stillschweigen vereinbart, es wird jedoch von einem hohen dreistelligen Millionenbetrag gesprochen.

"Wir sind coronabedingt in eine sehr, sehr schwierige Lage gekommen. Die Mitarbeiter und die Kunden haben uns die Stange gehalten, und jetzt können wir verkünden: Wir haben einen Partner gefunden", erklärte Gerhard Wendl, Geschäftsführer der JUFA-Gruppe, sichtlich erleichtert

Technologische Innovation als Schlüssel zur Zukunft der Hotellerie

EOSS Industries, ein Unternehmen mit Fokus auf Innovation und Technologie, sieht im Einstieg in die Hotellerie Neuland, aber auch großes Potenzial. Michael Blaschitz, Geschäftsführer von EOSS Industries, betonte: „Unser Kerngebiet ist Innovation, Technologie-Innovation. Und auch hier haben wir etwas gefunden im Hotelbereich, wo wir wirklich davon überzeugt sind, dass das die Zukunft der Hotellerie ist. Auch außerhalb von Österreich kenne ich keine Kette, die in dieser Breite und in dieser Qualität solche Dienste anbietet.“

Die Holding will ihr Know-how vor allem im Bereich digitaler Buchungsplattformen und der Optimierung von Online-Verkaufsprozessen einbringen. Ziel ist es, ein jüngeres Publikum anzusprechen, aber auch weiterhin auf Familien zu setzen. Blaschitz führte aus: „Wenn man sieht, wie viel heute schon am Handy erledigt wird, der Check-in mit dem Handy, dass man schon vorab sein Abendessen bestellen kann und beim Auschecken gleich seine Rechnung bekommt. Junge Leute wollen anders Urlaub machen. Das ist ein großer, großer Bereich, wo wir als Technologieunternehmen viel einbringen können.“

Auch dynamische Preisgestaltung wie bei Fluggesellschaften und die Einführung von Paketangeboten sowie Bonusprogrammen sind geplant, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und die Zielgruppen noch besser anzusprechen.

Wiedereröffnung geschlossener Standorte und langfristige Strategie

Die JUFA-Hotels verzeichneten im vergangenen Jahr 1,5 Millionen Übernachtungen in 50 Häusern in Österreich und elf weiteren in Deutschland, Liechtenstein und der Schweiz. Trotz dieser guten Zahlen war die finanzielle Situation angespannt.

Neben der Stabilisierung der bestehenden Standorte soll im kommenden Jahr außerdem darüber nachgedacht werden, einzelne stillgelegte Hotels mit neuem Konzept wieder in Betrieb zu nehmen – beispielsweise Schloss Röthelstein. 

Die Partnerschaft ist langfristig angelegt. EOSS Industries wird die „überwiegende Mehrheit“ am Unternehmen übernehmen, während die JUFA-Privatstiftung als Partner agieren wird. Gerhard Wendl bleibt weiterhin CEO der JUFA-Hotels und erhält Unterstützung von einem erfahrenen Hotel-Experten und dessen Team von EOSS. Die Finanzchefin Sabrina Schütz-Oberländer bleibt ebenfalls an Bord. Die Kooperation zwischen JUFA-Hotels und EOSS Industries soll ab September beginnen, vorbehaltlich der Prüfung durch die Kartellrechtsbehörde. Ziel ist es, ein nachhaltig gesundes Unternehmen zu schaffen, das eine der führenden Hotelketten Europas wird.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die britische Hotelmarke Premier Inn hat ihren Markteintritt in Duisburg vollzogen. Mit dem Premier Inn Duisburg City Altstadt nahm das Unternehmen den Betrieb an seinem 65. Standort in Deutschland auf.

Die Online Birds haben die Trendberichte ausgewertet, die derzeit von Hotelgesellschaften oder Beratern veröffentlich werden. Demnach zeichnet sich für die DACH-Region ein überraschend klares Bild ab: Gäste suchen vermehrt nach Substanz statt Überfluss, nach Gefühl statt Ablenkung.

Stayery erweitert das Portfolio in der Hauptstadt mit einem neuen Haus am Kurfürstendamm. Das ehemalige Hotel „Ku’Damm 101“ wird bis 2027 zu 198 Serviced Apartments umgebaut und soll künftig Geschäfts- und Freizeitreisende ansprechen.

Das Amtsgericht Cottbus hat die vorläufige Insolvenzverwaltung über das Vermögen der Nena Hospitality GmbH angeordnet. Die Gesellschaft hatte zuvor selbst die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragt. Nena führt derzeit acht Apartmenthäuser. Jetzt wird ein Investor gesucht.

Hilton startet im kommenden Jahr mit dem ersten Haus der Marke LXR Hotels & Resorts in Griechenland. Das Resort mit 66 Zimmern, Suiten und Villen entsteht an der Ostküste Santorins in Kamari, am Fuße des antiken Thira.

Das Jahresende gilt vielerorts als Hochsaison, nicht nur in schneesicheren Gebieten. Das zeigt eine aktuelle Branchenumfrage in Mecklenburg-Vorpommern. Um das Weihnachtsfest herum liegen die Erwartungen deutlich niedriger.

Die Hotelmarke Radisson Individuals vergrößert ihr deutsches Angebot im Süden des Landes. Mit dem HARBR. Hotel Konstanz und dem HARBR. Hotel Heilbronn wurden zwei neue Häuser in das Portfolio aufgenommen.

Die neuesten Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen für Oktober 2025 eine Steigerung der Übernachtungszahlen. Der kumulierte Wert des Jahres erreicht das Vorjahresniveau, getrieben durch den Inlandstourismus.

Die Berner Oberländer Tourismusgemeinde Grindelwald hat angesichts des Massenandrangs einen vorläufigen Stopp für neue Hotelprojekte beschlossen. Das Dorf, das sich zwischen Abhängigkeit vom Tourismus und den Problemen des Ansturms befindet, möchte den Overtourism eindämmen. Kritik koomt von Schweiz Tourismus.

In Sankt Lorenzen, unweit von Bruneck in den Dolomiten, beginnt für ein tausend Jahre altes Bauwerk ein neues Kapitel.Das Castel Badia eröffnet nach umfassender Restaurierung als Boutique-Hideaway. Das Schloss bietet 29 Zimmer und Suiten sowie ein separates Chalet für Gäste.