Neuausrichtung in Balderschwang - Historische Skihütte jetzt Berghotel

| Hotellerie Hotellerie

In der Oberallgäuer Gemeinde Balderschwang wurde nach einer neunmonatigen Umbauphase das neue Berghotel Wald und Wiesn in Betrieb genommen. Das Projekt markiert den strukturellen Wandel der im Jahr 1920 errichteten Skihütte Boden Balderschwang hin zu einem ganzjährigen Beherbergungsbetrieb. Mit einer Kombination aus Wellness, Tagungsinfrastruktur und Aktivsport reagiert die Inhaberschaft auf die sinkende Attraktivität rein saisonaler und rustikaler Konzepte.

Abkehr vom reinen Saisonbetrieb

Die über ein Jahrhundert alte Bausubstanz entsprach zuletzt nicht mehr den Anforderungen des Marktes. Laut Inhaber Matthias Lenz erschwerte die einfache Ausstattung der ursprünglichen Hütte die Auslastung in den Zwischensaisons und bei schlechter Witterung. Statt einer reinen Instandsetzung wurde daher eine Neuausrichtung gewählt, um neben Wanderern und Skifahrern auch Wellnessgäste und Firmenkunden anzusprechen. Das Ziel ist eine Stabilisierung der Buchungszahlen über das gesamte Kalenderjahr hinweg.

Investitionen in Energie und Infrastruktur

Die Modernisierung umfasste eine umfassende energetische Sanierung des Bestands. Das energetische Konzept setzt auf Geothermie, Photovoltaik und die Verwendung regionaler Baustoffe. Finanziert wurde das Vorhaben unter Verzicht auf externe Investoren durch Fördermittel der Kreditanstalt für Wiederaufbau sowie der Landesanstalt für Aufbaufinanzierung. Das Hotel bietet nun 33 Zimmer und Suiten mit Balkon sowie einen Wellnessbereich, der unter anderem zwei Saunen und einen beheizten Außenwhirlpool umfasst.

Fokus auf den Tagungstourismus

Ein zentraler Baustein der Geschäftsstrategie ist die Erschließung des Marktes für geschäftliche Veranstaltungen. Hierfür wurde ein 135 Quadratmeter großer Tagungsbereich geschaffen, der durch flexible Trennwände in drei Segmente unterteilt werden kann. Die Kapazität ist auf bis zu 80 Personen ausgelegt. Durch die Lage in Alleinlage positioniert sich das Haus gezielt als Rückzugsort für konzentrierte Meetings und Präsentationen abseits städtischer Zentren.

Gastronomische Ausrichtung und Management

Die operative Führung wurde an Hoteldirektor Stefan Hartmann und Küchenchef Fabian Hartmann übertragen. Kulinarisch setzt der Betrieb auf eine regionale Spezialitätenküche, die sowohl Hotelgästen als auch Tagesbesuchern offensteht. Matthias Lenz sieht in der Transformation ein Signal für die Region: „Wir haben neun Monate lang alles gegeben, damit unser Haus endlich sein volles Potential entfalten kann.“ Durch die Diversifizierung des Angebots soll das Haus künftig als Modell für eine nachhaltige alpine Hotelentwicklung fungieren.
 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Landgericht Berlin hat deutschen Hotels in ihrem Kampf gegen die langjährige Verwendung von Bestpreisklauseln durch das in Amsterdam ansässige Online-Buchungsportal Recht gegeben: Booking.com hat gegen Kartellrecht verstoßen und muss die Hoteliers für die entstandenen finanziellen Schäden kompensieren.

Wyndham Hotels & Resorts erweitert die eigene Präsenz im Mittelmeerraum und eröffnet mit dem Wyndham Corfu Acharavi das erste Haus der Marke auf der griechischen Insel Korfu.

Four Seasons expandiert nach Rio de Janeiro. Durch die Revitalisierung des bekannten Marina Palace im Viertel Leblon soll bis 2029 ein neues Luxushotel mit 120 Zimmern und Rooftop-Konzept direkt am Atlantik entstehen.

Das Seehotel Frankenhorst in Schwerin begeht im Dezember ein doppeltes Jubiläum. Das Vier-Sterne-Haus blickt auf eine 35-jährige Geschichte zurück und ist seit 30 Jahren als Partner der BWH Hotels Central Europe angeschlossen.

Das Althoff Seehotel Überfahrt hat mit der neuen Signature Suite den ersten Schritt einer umfassenden Modernisierung vollzogen. Die 220 Quadratmeter große Suite bildet den Auftakt für eine bauliche Transformation des Hauses, die bis zum Jahr 2026 fortgeführt wird.

Die Hannoveraner Familie Rüter übernimmt das seit 1698 bestehende Hotel Haase in Laatzen. Trotz des Eigentümerwechsels setzen die Beteiligten auf personelle Beständigkeit in der Führung.

Das Unternehmen Sicon Hospitality hat sein Portfolio an Serviced Apartments in Hamburg erweitert. Mit dem Betrieb „Hub Apartments St. Georg“ in der Stiftstraße verfügt die Gruppe nun über sechs Standorte in der Hansestadt. Mit den neuen 58 Einheiten bewirtschaftet das Unternehmen in Hamburg insgesamt 768 Apartments und Hotelzimmer.

Herfords größtes Hotel hat Insolvenz angemeldet. Hintergrund des Insolvenzantrags sind Liquiditätsschwierigkeiten, unter anderem wegen außerordentlichen, unerwartet hohen Energiekostennachzahlungen. Der Betrieb des Vier-Sterne-Hauses soll vorerst uneingeschränkt weiterlaufen.

Die Autobahn Tank & Rast Gruppe verpachtet 15 ihrer Hotels an das Unternehmen Coffee Fellows. Die Kooperation markiert einen strategischen Schritt zur Weiterentwicklung des Übernachtungsangebots entlang der Autobahn und bringt für Coffee Fellows das erste Engagement in diesem Segment mit sich. Die Umstellung der Standorte beginnt im Dezember 2025.

Die spanische Regierung hat gegen Airbnb eine Geldstrafe von gut 64 Millionen Euro verhängt. Hauptgrund seien Anzeigen für mehr als 65.000 Wohnungen, die nicht über die erforderliche Lizenz verfügten, teilte das Ministerium für Verbraucherschutz in Madrid mit.