Familotel warnt vor Gefahr für Hotels durch Urteil zur Erbschaftssteuer

| Hotellerie Hotellerie

Die Hotelkooperation Familotel sieht nach einer aktuellen Entscheidung des Bundesfinanzhofs zur Erbschaftssteuer familiengeführte Hotelbetriebe in ihrer Existenz bedroht und fordert die Politik zum Handeln auf. „Es besteht akuter politischer Handlungsbedarf. Die Politik ist gefordert, schnellstmöglich eine gesetzliche Klarstellung vorzunehmen, damit die Familienunternehmen unserer Branche Planungs- und Rechtssicherheit erhalten“, erklärt Sebastian J. Ott, Vorsitzender der Hotelkooperation Familotel mit Sitz in Rosenheim. „Ich appelliere an die Politik: Handelt jetzt, sprecht mit unserer Branche und den Verbänden – nicht nur mit der Automobilindufstrie.“ 

Sebastian J. Ott: Richterspruch benachteiligt Hotelbranche

„Der Richterspruch ist eine klare Benachteiligung von Hotels und Pensionen. Er hat existentielle Auswirkungen auf die gesamte Beherbergungsbranche und gefährdet die Zukunftsfähigkeit“, betont Sebastian J. Ott. Familotel sei stark betroffen, da in 50 Prozent der familiengeführten Mitgliedsbetriebe in den kommenden Jahren die Übergabe an die nächste Generation und somit das Thema Erbe anstehe.    

Bundesfinanzhof: Beherbergungsbetriebe nicht steuerlich begünstigt

Bei der Erbschaftssteuer hat der Gesetzgeber geregelt, dass „Betriebsvermögen“ begünstigt wird, sogenanntes Verwaltungsvermögen dagegen nicht. Nach der Entscheidung des Bundesfinanzhofs zählen Beherbergungsbetriebe zum Verwaltungsvermögen, werden bei der Erbschaftssteuer also nicht begünstigt. In dem Fall ging es um die Erbschaft eines Parkhauses. Der Bundesfinanzhof entschied, dass ein Parkhaus erbschaftssteuerrechtlich nicht begünstigtes Verwaltungsvermögen ist. Dies gelte laut dem Gericht ebenfalls für Beherbergungsbetriebe (Hotels, Pensionen und Campingplätze) und Räume in Gaststätten. 

Familotel schließt sich Kritik von DEHOGA an 

Der Bundesverband hat das Urteil kritisiert und sieht darin eine Benachteiligung von Hotels und anderer Beherbergungsbetriebe gegenüber Unternehmen aus Handwerk und Industrie. Professor Rainer Kirchhöfer von der Stiftung Familienunternehmen appellierte in der „Wirtschaftswoche“ an die Finanzverwaltung, ein Nichtanwendungserlass zu veröffentlichen, um Nachteile für die Branche durch die Gerichtsentscheidung abzumildern. 

Sebastian J. Ott: Hoteliers sollten sich mit dem Thema beschäftigen

„Den eindringlichen Appellen von Professor Rainer Kirchhöfer und der Dehoga schließe ich mich im Namen unserer gesamten Branche von ganzem Herzen an“, betont der Familotel-Vorsitzende Sebastian J. Ott. Hoteliers seien gut beraten, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Familotel stehe ihnen dabei als starker Partner zur Seite. Die wirtschaftlich ohnehin unter Druck stehende Branche brauche Unterstützung, statt Benachteiligungen. 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Mandarin Oriental hat ihr erstes Haus in Österreich eröffnet und setzt auf die Verbindung von historischer Architektur, zeitgenössischem Design und einem breit gefächerten Kulinarik-Konzept.

Die Eröffnung des neuen Motel One Standorts in Wien-Donau City verbindet urbanes Design mit einem spezifisch für das Haus konzipierten Kunstwerk des in Wien lebenden Künstlers Paul Riedmüller. Das Hotel mit 198 Zimmern und Dachterrassen-Bar setzt auf die Nähe zu Donau und Stadtzentrum.

Das Radisson RED Vienna hat in Kooperation mit dem Unternehmen Where to know ein System zur Künstlichen Intelligenz (KI) implementiert, das die Analyse von Gästefeedback in Echtzeit ermöglicht. Ziel der Anwendung ist die Verbesserung des Gästeerlebnisses und die Steigerung der betrieblichen Effizienz im Hotelmanagement.

Die offizielle Baugenehmigung für die Hauptgebäude markiert den Beginn der Umsetzung des Veritas Parks in Wittenberge, einem 16 Hektar großen Zukunftsquartier auf dem ehemaligen Singer-Gelände, das auf CO₂-Neutralität und die Verbindung von Industriehistorie mit moderner Nutzung setzt. Im Zentrum der ersten Phase steht unter anderem das künftige Singer-Hotel.

Die Althoff Collection hat mit The Florentin ein neues Luxushotel in Frankfurt eröffnet. Das Haus, das aus der ehemaligen Villa Kennedy und ergänzenden Gebäudeflügeln entwickelt wurde, positioniert sich als "Urban Retreat" im gehobenen Frankfurter Hotelsegment.

Die Tui Group setzt auf starkes Wachstum in Asien. Der Touristikkonzern unterzeichnet neue Projekte für die Marken Robinson und Tui Blue und plant den Markteintritt in Japan und Vietnam.

Leonardo Hotels Central Europe erweitert sein Portfolio mit der Übernahme von vier IntercityHotels an den Standorten Nürnberg, Freiburg, Magdeburg und Erfurt. Die Häuser werden zunächst als White Label Hotels betrieben und modernisiert.

Die Ensana Hotels dehnen ihre Präsenz auf Georgien aus. Das Unternehmen übernimmt im kommenden Jahr den Betrieb der Sairme Resortanlage im Kaukasusgebirge. Sie zählt zu den etablierten Spa- und Wellnessangeboten der Region.

Das Aethos Monterosa im Val d’Ayas hat nach einer umfassenden Neugestaltung zur Wintersaison seine Pforten geöffnet. Die Renovierungsarbeiten der vergangenen Monate dienten der weiteren Stärkung der Markenidentität.

Das 25hours Hotel The Trip in Frankfurt hat weite Teile seiner öffentlichen Bereiche erneuert. Im Fokus der Umgestaltung standen die Lobby, die Rezeption mit angeschlossenem Shop, die neu eingerichtete Nomad Day Bar sowie der Innenhof.