FCSI Sommerforum in Heidelberg: Erfolgsstrategien in der VUKA-Welt

| Hotellerie Hotellerie

Ganz im Sinne seines Mottos „We share – we support – we inspire” ist es dem FCSI Deutschland-Österreich ein großes Anliegen, den Nachwuchs für eine Laufbahn in der Beratung und Planung in der Hospitality zu begeistern und auf seinem Weg in die Branche zu unterstützen. Mit dem Sommerforum wurde hierzu ein neues Format geschaffen, bei dem der Austausch zwischen Studierenden und erfahrenen Experten im Mittelpunkt steht. Bei der Premiere an der Hotelfachschule Heidelberg stieß dieses Angebot auf großes Interesse.

„Neugierde ist die beste Basis für wirtschaftliches Handeln”, kommentierte Berater und Hotelier Björn Grimm in seinem Impulsvortrag „Quo Vadis Hospitality 2023” folgerichtig und analysierte anschließend die Zukunft der Küche in einem von Gewinn- und Umsatzdruck geprägten Umfeld. „Köche kochen zukünftig nur noch, was wichtig ist!”, so seine Einschätzung. Schließlich sei die Küche der teuerste Raum in einem gastronomischen Betrieb, dort müsse also die entsprechende Rendite generiert werden. „Billig macht die Branche kaputt”, mahnte Grimm eine gesellschaftliche Diskussion über die Werte und Qualität von Lebensmitteln an. „Die Lösung liegt nicht im Günstiger, sondern im Besser.”

VUKA: Volatilität, Unsicherheit, Komplexität, Ambiguität

Digitalexperte Jörg Holdenried warf anschließend einen Blick auf die „Datenbasierte Unternehmensführung als Bestandteil der Unternehmensstrategie”: „Es gilt, die Unternehmen krisenfester zu machen, denn die von Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität geprägte VUKA-Welt wird bleiben. Agilität ist die Schlüsselkompetenz für mehr Resilienz!” Daten helfen Holdenried zufolge, diese Agilität zu erreichen. „Dazu müssen sie an den Touchpoints mit dem Gast generiert und in Informationen transformiert beziehungsweise visualisiert werden. Dann bieten die aus ihrer Analyse abgeleiteten Prognosen ein gutes Stück Planungssicherheit bei der datenbasierten Unternehmensführung.”

Der Frage, wie gründungswillige Menschen durch die Übernahme eines bestehenden Betriebs den Weg in die Selbständigkeit finden, widmete sich Katrin Eymer in ihrem Impulsvortrag. „Rund 200.000 Unternehmen suchen innerhalb der nächsten 5 Jahre einen Nachfolger. Eine Übernahme kann als Alternative zur Neugründung viele Chancen bieten”, erklärte die Beraterin und empfahl, sich bei der Suche nach einem geeigneten Betrieb Zeit zu lassen: „Es muss passen, alle Rahmenbedingungen sollten stimmen!” Vor der Übernahme müsse das Unternehmen auf Herz und Nieren geprüft werden, bei Altlasten sei Vorsicht angebracht. „Holen Sie sich externe Unterstützung, die Sie beim Übernahmeprozess begleitet”, riet die Expertin.

Auch Götz Braake, Gastronomie-Berater im Auftrag der Metro, setzte sich mit der immer komplexer werdenden Welt auseinander. Sein Fazit: „Die VUKA-Herausforderungen müssen mit VUKA-Lösungen, also Vision, Understanding, Klarheit und Agilität, beantwortet werden. Werte und Sinn sind dabei wichtiger als kurzfristige Budgetziele.” Agile Managementmethoden und atmende Prozesse werden starre Rahmenbedingungen und Pläne schon bald ablösen, prophezeite Braake. „Wer Teams nach psychologischen Gesichtspunkten zusammensetzt, wird höhere Effizienz, Effektivität und Freude ernten.”


 

Fortsetzung im Sommer 2024

Freude herrschte angesichts dieser inspirierenden Erkenntnisse auch bei den 25 Teilnehmern der Hotelfachschule Heidelberg. Ebenso wie bei den Dozenten des FCSI, wie Björn Grimm abschließend resümierte: „Reich ist, wer teilt – es bereitet große Freude auf ein so interessiertes Publikum zu stoßen, das kritisch hinterfragt, aufnimmt und mit uns diskutiert. Ich freue mich schon auf das zweite Forum im Sommer 2024!“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Hannoveraner Familie Rüter übernimmt das seit 1698 bestehende Hotel Haase in Laatzen. Trotz des Eigentümerwechsels setzen die Beteiligten auf personelle Beständigkeit in der Führung.

Nach einer umfassenden Transformation öffnet das Berghotel Wald und Wiesn in Balderschwang seine Türen. Die ehemalige Skihütte setzt nach einer neunmonatigen Bauzeit auf ein ganzjähriges Konzept mit Wellness- und Tagungsschwerpunkt sowie eine moderne energetische Infrastruktur auf Basis von Geothermie.

Das Unternehmen Sicon Hospitality hat sein Portfolio an Serviced Apartments in Hamburg erweitert. Mit dem Betrieb „Hub Apartments St. Georg“ in der Stiftstraße verfügt die Gruppe nun über sechs Standorte in der Hansestadt. Mit den neuen 58 Einheiten bewirtschaftet das Unternehmen in Hamburg insgesamt 768 Apartments und Hotelzimmer.

Herfords größtes Hotel hat Insolvenz angemeldet. Hintergrund des Insolvenzantrags sind Liquiditätsschwierigkeiten, unter anderem wegen außerordentlichen, unerwartet hohen Energiekostennachzahlungen. Der Betrieb des Vier-Sterne-Hauses soll vorerst uneingeschränkt weiterlaufen.

Die Autobahn Tank & Rast Gruppe verpachtet 15 ihrer Hotels an das Unternehmen Coffee Fellows. Die Kooperation markiert einen strategischen Schritt zur Weiterentwicklung des Übernachtungsangebots entlang der Autobahn und bringt für Coffee Fellows das erste Engagement in diesem Segment mit sich. Die Umstellung der Standorte beginnt im Dezember 2025.

Die spanische Regierung hat gegen Airbnb eine Geldstrafe von gut 64 Millionen Euro verhängt. Hauptgrund seien Anzeigen für mehr als 65.000 Wohnungen, die nicht über die erforderliche Lizenz verfügten, teilte das Ministerium für Verbraucherschutz in Madrid mit.

Das traditionsreiche Grandhotel Nassauer Hof in Wiesbaden beendet mit einer Silvesterparty zum Jahresende 2025 seine aktuelle Ära und schließt anschließend für eine umfassende Grundsanierung. Die Wiedereröffnung ist für das erste Quartal 2028 geplant.

Die Marriott-Marke Moxy Hotels ist mit der Eröffnung des Moxy Kathmandu erstmals in Nepal präsent. Das Haus in der nepalesischen Hauptstadt soll durch sein spielerisches und geselliges Konzept Reisende ansprechen, die eine Verbindung zur lokalen Kultur und Dynamik suchen.

Das Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe begeht im Jahr 2026 das zehnjährige Jubiläum der Zusammenarbeit mit Küchenchef Boris Rommel. Anlässlich des Jahrestags kündigte das Hotel eine Reihe von Veranstaltungen an.

Im laufenden Jahr sind weniger Touristen nach Berlin gekommen als noch ein Jahr zuvor - und dabei wird 2025 auch eine wichtige Marke verpasst. Der Visit-Berlin-Chef hat eine Vermutung, woran das liegt.