Flüchtlinge ziehen in ehemaliges Luxushotel in Wiesbaden

| Hotellerie Hotellerie

Die Stadt Wiesbaden hat beschlossen, 13 Flüchtlingsfamilien vorübergehend in das seit Jahren ungenutzte ehemalige Palasthotel einziehen zu lassen. Das Gebäude war ursprünglich als Luxushotel errichtet worden, befindet sich seit längerer Zeit im städtischen Besitz und sollte saniert sowie in bezahlbare Senioren- und Businesswohnungen umgewandelt werden.

Seit etwa neun Jahren ist unklar, wie mit dem imposanten Bau gegenüber der Hessischen Staatskanzlei verfahren werden soll. Die städtische Eigentümergesellschaft GWW/GWG hatte zuletzt rund 80 Sozialwohnungen im Gebäude räumen lassen, um mit einer umfassenden Sanierung zu beginnen. Allerdings sind die Sanierungskosten deutlich höher als geplant, mit einer Summe von rund 40 Millionen Euro, die allein von der Gesellschaft schwer zu tragen ist.

Der ursprüngliche Plan sah vor, nach der Sanierung bezahlbare Wohnungen für Senioren und Geschäftsleute anzubieten. Die politische Einigung zur künftigen Nutzung ist bislang jedoch ausgeblieben. Um einen Leerstand zu vermeiden, bietet die Stadt demnach nun als Zwischenlösung Wohnraum für Flüchtlinge an.

Die Nutzung der ehemaligen Luxussuiten als Sozialwohnungen war bereits erfolgt, bevor die Sanierung angestoßen wurde. Nach Angaben des örtlichen Jobcenters beziehen die nun eingezogenen Familien Bürgergeld und haben zuvor lange in Unterkünften gelebt. „Es sind alles kleinere Familien und keine Großfamilien“, heißt es hierzu.

Die Mietverträge für die Wohnungseinheiten im Palasthotel sind aktuell bis zum Sommer 2026 befristet. Sollte weiterhin keine politische Entscheidung über die endgültige Nutzung des Gebäudes fallen, könnten die Flüchtlingsfamilien auch länger dort wohnen. Eine dauerhafte Verwendung als Flüchtlingsunterkunft sei jedoch nicht geplant, betont die GWW.

Die Wiesbadener Sozialdezernentin Patricia Becher (SPD) ließ zudem wissen, dass bei weiterem Bedarf auch weitere neue Mieter, etwa Flüchtlinge, vorübergehend in den aktuell leerstehenden Wohnungen untergebracht werden könnten.

Zusammengefasst steht das ehemalige Palasthotel Wiesbaden vor einer ungewissen Zukunft. Die Stadt sorgt aktuell mit der Unterbringung von Flüchtlingsfamilien für eine temporäre Nutzung, während die endgültige Sanierung und Zweckbestimmung des Gebäudes weiter offenbleibt.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Hyatt hat einen umfassenden Expansionsplan für die kommenden zwei Jahre in Portugal und Kap Verde bekanntgegeben. Bis 2027 soll sich die Anzahl der Hyatt-Hotels in der Region durch die Eröffnung von vier neuen Standorten verdreifachen.

In Osnabrück hat das erste Hotel der Marke Prize by Radisson mit dem neuen Designkonzept eröffnet. Das Hotel vereint urbanes Design mit digitalen Services. Es ist das erste Haus der Marke, in dem das weiterentwickelte Konzept umgesetzt wurde.

Das Pannonia Tower Hotel im österreichischen Parndorf plant eine Erweiterung. Neben dem bestehenden 4-Sterne-Haus soll ein zweites Hotelgebäude mit rund 300 zusätzlichen Zimmern entstehen.

Nach kurzer Vorbereitungszeit betreibt die DQuadrat Living GmbH seit dem 17. November nun auch ihr zweites Accor Franchisehaus, das ibis Styles Tübingen, und erweitert damit die Marktpräsenz in der Neckar-Alb-Region.

Kurzzeitvermietung verändert Städte, Märkte und Machtverhältnisse. Was als Sharing-Idee begann, ist heute ein milliardenschweres Ökosystem mit massiven Auswirkungen auf andere Wirtschaftszweige und die Gesellschaft. In ihrem Podcast sprechen Marco Nussbaum und Otto Lindner darüber, warum diese Debatte für die Zukunft der Hotellerie so entscheidend ist.

Die IFA by Lopesan Hotels haben ihre vier deutschen Standorte umfassend modernisiert und starten damit in die neue Saison. Die Überarbeitungen betrafen nach Angaben der Hotelgruppe unter anderem die Ausstattung und das Design in Lobbys, Restaurants, Bars, Zimmern, Spas und Tagungsräumen.

Die auf Seniorenresidenzen spezialisierte „Schönes Leben Gruppe“ erweitert ihr Geschäftsfeld und wird künftig auch im Hotelgewerbe tätig. Am Niederrhein hat das Unternehmen den traditionsreichen Hotel Krefelder Hof übernommen. Ein neues Gebäude soll Hotel und Seniorenresidenz vereinen.

Die Dertour Group Hotel Division erweitert ihr Markenportfolio und nimmt zur Sommersaison 2026 insgesamt sieben neue Häuser in ihr Angebot auf. Die Expansion stärkt die Präsenz der Marken ananea, Sentido und Calimera, insbesondere in wichtigen Destinationen rund um das Mittelmeer.

Der Hotelverband Deutschland (IHA) hat einen neuen Podcast ins Leben gerufen, der sich an die deutsche und europäische Hotellerie richtet. Als Gastgeber fungieren die beiden IHA-Vorstandsmitglieder Otto Lindner und Marco Nussbaum.

Gäste in Essen können ab dem ersten Quartal 2026 im neuen Spark by Hilton Essen übernachten: Signo Hospitality Essen hat das bisherige Intercity Hotel in der Hachestraße übernommen. Das Haus wird in den kommenden Monaten renoviert und in die Budget-Marke von Hilton umgewandelt.