Hoteldesign nach Corona: Kontaktlose Technologien sind nur der Anfang

| Hotellerie Hotellerie

Das Coronavirus hat das Reisen auf viele Arten verändert. Neben offensichtlichen Veränderungen wie das Tragen von Masken gibt es aber auch subtilere, wie zum Beispiel Reiseziele, die Technologie zur Steuerung von Menschenmengen einsetzen. Einige der größten Veränderungen haben in der Hotelbranche stattgefunden. Wie sich die Corona-Krise auf die Zukunft des Hoteldesigns auswirken wird, hat nun der Independent zusammengefasst. 

Vermehrter Einsatz von kontaktloser Technologie

Kontaktlose Technologie ist schon lange ein Trend in der Hotelbranche. Aufgrund von Covid-19 setzen die Hotels nun jedoch verstärkt darauf. So führte Hilton bereits 2015 den digitalen Schlüssel ein. Die App ermöglicht es Hilton Honors-Mitgliedern, einzuchecken, ihr Zimmer auszuwählen und die Türen mit ihrem Telefon zu entriegeln. Sie ist noch nicht in allen Häusern verfügbar, aber die Einführung hat sich laut Gordon Coles, Senior Vice President Architecture, Design & Construction Team von Hilton, beschleunigt und ist nun in über 5.000 Hotels weltweit im Einsatz. 

Hilton bietet zudem sogenannte "Connected Rooms" an, in denen alles, von der Beleuchtung über die Temperatur bis hin zum Fernsehprogramm, über die mobilen Geräte der Gäste gesteuert werden kann. Die Kette ist damit bei weitem nicht allein - ähnliche Technologie werde laut Independent in unterschiedlichem Maße auch bei Virgin Hotels, Bloc Hotels und Citizen M Hotels weltweit eingesetzt.

Intelligente Materialien werden integriert

Hoteldesigner Jean-Michel Gathy prognostiziert eine Zukunft, in der intelligente Materialien nahtlos in das Design der Hotels integriert werden. "Dazu gehören Dinge wie antimikrobielle Oberflächen für alles, von der Lobby über Beistelltische bis hin zum Restaurant, Self-Check-in-Kioske und Begrenzungen, wie viele Personen in einem Aufzug fahren können. Es wird automatisch reinigende Metalle in den Badezimmern geben und spezielle Harze auf den Böden und Wänden, an denen Viren nicht haften und überleben können", wie er dem Independent erklärte. Laut seiner Prognose werden derartige Technologien innerhalb der nächsten fünf Jahre zum Standard in der Hotellerie, zumindest im Luxusbereich. 

Gästezimmer mit Küchenecke

Im Jahr 2020 wurden mehr Serviced Apartments eröffnet als je zuvor. Hoteldesigner Gathy ist laut Independent davon überzeugt, dass sich dieser Trend auch auf Hotelzimmer ausweiten wird: "Einfache Zimmer werden mehr Studios und Suiten mit Küche weichen, um die Interaktionen mit dem Housekeeping und dem Zimmerservice zu reduzieren."

In gewisser Weise geschieht dies bereits, wenn auch in begrenztem Umfang: So verfügen beispielsweise alle Staybridge Suites über eigene Küchen. In ausgewählten Hilton-Hotels können Gäste Fitness-Zimmer buchen, die Fitnessgeräte wie Fahrräder auf dem Zimmer anbieten.

Covid-Sicherheitsmaßnahmen

Stationen zur Händedesinfektion und Plexiglasscheiben werden der Hotellerie noch eine Weile erhalten bleiben. Kein Wunder also, dass die Unternehmen nach Möglichkeiten suchen, diese attraktiver zu machen und sie als Teil der Gästeerfahrung zu normalisieren.

"Nehmen Sie die Handdesinfektion als Beispiel. Früher hätte man sie nicht in einer Hotellobby gesehen - aber jetzt sind sie ein wichtiger Bestandteil des Aufenthalts", erklärte Hilton-Manager Coles dem Independent. "Deshalb suchen viele Hotels nach dezenteren Produkten, die sich in das Gesamtdesign des Hotels einfügen. Das Gleiche gelte für Sichtschutzelemente.

Handdesinfektion und Plexiglasabtrennungen sind nicht die einzigen Sicherheitsmaßnahmen, die in den Vordergrund gerückt werden. Bei Hilton ist es auch das Housekeeping. Während die Reinigung vor Corona in Zeiten erledigt wurde, in denen möglichst wenig Gäste unterwegs waren, finden es die Besucher nun beruhigend, die Housekeeping-Teams im Hotel zu sehen.


Zurück

Vielleicht auch interessant

In zwei Monaten beginnt die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. Auch in Hamburg werden fünf Spiele stattfinden. Doch die Nachfrage nach Hotelzimmern ist laut Dehoga noch überschaubar.

In der Gefängniszelle übernachten - das geht ab Juni im «Kittchen» in Wismar. In der ehemaligen Arrestanstalt sind 30 Zimmer entstanden.

YOTEL hat ein neues Haus am Genfer See angekündigt. Die Eröffnung des Hotels mit 237 Zimmern ist für den 18. April geplant. Es ist das 22. Objekt der Hotelgruppe mit Sitz in London. 

Die Motel One Group hat das Geschäftsjahr 2023 mit einem Rekordumsatz von 852 Millionen Euro abgeschlossen, was einen Anstieg von rund 33 Prozent zum Vorjahr bedeutet. Damit war es das erfolgreichste Geschäftsjahr der Unternehmensgeschichte.

RTL berichtete in seinem Investigativ -Format über die Reinigungsbranche. Das „Team Wallraff“ nahm auch das Jufa-Hotel in Hamburg unter die Lupe. Die Hotelgruppe zeigt sich jetzt bestürzt über das Ergebnis der Reportage.

Die SPD-Spitzenkandidatin für die Europawahl, Katarina Barley, hat sich dafür ausgesprochen, die Umwandlung von Wohnungen in Ferienwohnungen etwa für die Online-Plattform Airbnb zu begrenzen. Barley sprach am Montag in Berlin von einer Unsitte, die begrenzt werden solle.

Stehende Ovationen im Europa-Park: Zwei besondere Arbeitgeber sind beim „Hotelier des Jahres 2024“ der ahgz Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung ausgezeichnet worden. Der Special Award ging an das inklusive Konzept Anne-Sophie in Künzelsau. Carmen und Reinhold Würth sowie Jutta und Christian Helferich nahmen den Preis entgegen. Hoteliers des Jahres wurden Natalie Fischer-Nagel & Frank Nagel vom Resort Weissenhaus.

Die beliebte Ferienunterkunft „Villa 54 Grad Nord“ schließt dauerhaft ihre Türen. Dies verkündeten die Betreiber nun auf Facebook sowie auf ihrer Website. Für viele Urlauber kommt die Nachricht überraschend – das Appartementhaus wurde erst in diesem Jahr grundlegend renoviert.

Hilton hat das Anglo American Hotel Florenz, Curio Collection by Hilton, eröffnet. Damit schließt sich das neue Haus den 36 Hotels der Hilton-Marken in Italien an. Auf die Gäste warten 118 Zimmer und Suiten.

Experten haben ein massives Sicherheitsproblem bei ibis aufgedeckt. Offenbar konnte über ein Check-in-Terminal auf die Buchungsdaten fremder Gäste zugegriffen werden, inklusive Zimmernummern und Zugangscodes. (Mit Accor Stellungnahme)