Hotelurlaub trotz Handicap 

| Hotellerie Hotellerie | Politik Politik

Die Nachfrage nach barrierefreien Hotels wächst von Jahr zu Jahr. Durch den demografischen Wandel und die zunehmende Reisefreudigkeit der Senioren wird sich dieser Trend sogar noch verstärken. Denn nicht nur für behinderte Menschen bedeuten barrierefreie Angebote einen stressfreien Urlaub, auch Eltern mit kleinen Kindern, Unfallopfer oder Senioren profitieren davon.

Wie Angebote aussehen können, die mehr umfassen als ein Gästezimmer im Erdgeschoss, zeigt zum Beispiel das Thüringer Schlosshotel am Hainich. Wie die Thüringer Allgemeine berichtet, sind dort 18 der 25 Zimmer barrierefrei: Die Zimmer sind also ohne Treppen erreichbar, die Türen auch für Rollstuhlfahrer geeignet. Eine ebenerdige Dusche und Handläufe in den Badezimmern sowie höhenverstellbare Betten stehen ebenfalls zur Verfügung.  

Inklusion im Gastgewerbe

Barrierefreiheit und Inklusion sind im Gastgewerbe schon lange ein wichtiges Thema. Wie der Dehoga Bundesverband auf seiner Internetseite schreibt, ergab eine Studie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit, dass in Bezug auf behinderte Reisende ein erhebliches Nachfragepotenzial bestehe, das zurzeit nicht befriedigt werden könne. Ein großer Teil dieser Zielgruppe würde häufiger verreisen und mehr Geld im Urlaub ausgeben, wenn es mehr passende Angebote für sie gäbe. Damit wird laut Dehoga auch die steigende wirtschaftliche Bedeutung eines barrierefreien Tourismus deutlich.

Zahlreiche Tourismusanbieter hätten demnach in den vergangenen Jahren bereits beispielhafte Angebote geschaffen. Auch im Bereich Hotellerie und Gastronomie hätten sich die Unternehmen zunehmend auf die Gästegruppe der mobilitätseingeschränkten Personen eingestellt und diese Zielgruppe besonders beworben. Wichtig sei aber, dass die Angebote zum barrierefreien Essen, Trinken und Übernachten nicht alleine stehen dürfen. Wer ein barrierefreies Angebot plane, müsse hingegen die gesamte Tourismuskette von Information und Buchung, über An- und Abreise, bis zu Freizeit-, Sport- und Kulturangeboten im Blick haben. 

Unterstützung für Hoteliers und Gastronomen

Damit Unternehmer mit dem Thema nicht alleingelassen werden, hat das BKB Bundeskompetenzzentrum Barrierefreiheit mit Unterstützung des Deutschen Hotel und Gaststättenverbandes und des Hotelverbandes Deutschland ein Handbuch zur Barrierefreiheit entwickelt. Dieses erläutert praxisnah und umfassend die Standards der bundesweiten Zielvereinbarung zur Barrierefreiheit im Gastgewerbe. Durch das Handbuch erfahren Unternehmer, wie sie barrierefrei planen und bauen können, und erhalten Tipps zur Umsetzung der Zielvereinbarung. Das Handbuch kann hier über den Dehoga als barrierefreie PDF heruntergeladen werden. 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die neuesten Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen für Oktober 2025 eine Steigerung der Übernachtungszahlen. Der kumulierte Wert des Jahres erreicht das Vorjahresniveau, getrieben durch den Inlandstourismus.

Die Berner Oberländer Tourismusgemeinde Grindelwald hat angesichts des Massenandrangs einen vorläufigen Stopp für neue Hotelprojekte beschlossen. Das Dorf, das sich zwischen Abhängigkeit vom Tourismus und den Problemen des Ansturms befindet, möchte den Overtourism eindämmen. Kritik koomt von Schweiz Tourismus.

In Sankt Lorenzen, unweit von Bruneck in den Dolomiten, beginnt für ein tausend Jahre altes Bauwerk ein neues Kapitel.Das Castel Badia eröffnet nach umfassender Restaurierung als Boutique-Hideaway. Das Schloss bietet 29 Zimmer und Suiten sowie ein separates Chalet für Gäste.

Die Hotellerie in Dubai führt ein neues, stadtweites Verfahren für den Check-in ein. Dabei können Gäste die Rezeption umgehen und alle Formalitäten vorab digital erledigen. Biometrische Daten werden hierzu nur erfasst. Das System soll Wiederholungsbesucher, etwa per Gesichtserkennung, zuordnen und die digitale Transformation des Emirats vorantreiben.

Steigende Betriebskosten, ein anhaltender Personalmangel und der wachsende Einfluss von Künstlicher Intelligenz (KI) bestimmen die Herausforderungen für die Hotellerie im kommenden Jahr. Das Team der GetAway Group hat zentrale Trends für das Vertriebsjahr 2026 vorgestellt.

Choice Hotels International forciert seine Wachstumsstrategie in der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) und kündigt den Markteintritt auf dem afrikanischen Kontinent an. Die ersten drei Hotels sollen Anfang 2026 in Kenia eröffnet werden.

Der deutsche Tourismus blickt auf einen starken Sommer 2025 zurück. Im Gegensatz zum wachsenden Camping- und Ferienwohnungssektor kämpfte die Hotellerie jedoch mit leichten Rückgängen, Preisdruck und hohen Betriebsrisiken, wie der aktuelle dwif-Fakten-Kompass aufzeigt.

Die Hostel-Kette a&o Hostels übernimmt Schulz Hotels aus Berlin. Die Akquisition ist Teil einer 500 Millionen Euro umfassenden Wachstumsstrategie, die durch Investoren unterstützt wird und das Managementteam der Berliner mit einschließt. Ziel ist die weitere Stärkung der Marktposition und die Beschleunigung der Expansion in Europa.

Die Radisson Hotel Group hat ihre Marke Prize by Radisson mit der Eröffnung von zwei Standorten in Bergen in Norwegen eingeführt. Mit dieser Expansion erhöht die Gruppe ihre Präsenz in der UNESCO-Welterbe-Stadt auf insgesamt fünf Häuser.

Die diesjährige Sommersaison gehört zu den stärksten Saisons in der Geschichte des Deutschland-Tourismus. Camping und Ferienwohnungen legten zu, die Hotellerie lag hingegen knapp unter dem Vorjahreswert.