Nach Hochwasser – Hoteliers am Bodensee beklagen Buchungsrückgänge

| Hotellerie Hotellerie

Dass die Hotels am Bodensee in der Hochsaison freie Zimmer haben, kommt selten vor. Wegen der Berichte über Hochwasser und Mücken wurden stellenweise Buchungen storniert, auch Durchreiseverkehr blieb teilweise aus, wie Hoteliers aus der Region schilderten.

«Bei mir klingelt täglich das Telefon mit Anrufen von Menschen, die wissen wollen, ob man bei uns überhaupt Urlaub machen kann», sagte Manfred Lang vom Romantikhotel Residenz am See in Meersburg. Die negativen Schlagzeilen der vergangenen Tage und Wochen hätten für Verunsicherung gesorgt. Sie würden nicht wiedergeben, wie es in der Region wirklich sei. 

Es habe nur in vereinzelten Bereichen am See mehr Mücken gegeben durch das Hochwasser, und das auch nur für kurze Zeit. Bei ihm in Meersburg mit den steileren Ufern habe es gar keine Auswirkungen gegeben. Weder Ausflugsziele wie die Insel Mainau oder die Pfahlbauten noch die Schifffahrt seien von dem Hochwasser betroffen gewesen. 

Deutlich geringere Auslastung

Das Baden im Bodensee sei möglich und das Trinkwasser völlig in Ordnung, betonte Lang. Die Umsatzeinbußen durch fehlende Touristen träfen nicht nur sein Haus. 

Im knapp 15 Kilometer entfernten Hotel Traube am See in Fischbach sieht man das ähnlich. Geschäftsführer Uwe Felix, der auch im Hotel- und Gaststättenverband Dehoga für den Bodenseekreis aktiv ist, berichtete von einer deutlich geringeren Auslastung. «Wir haben etwa 15 bis 20 Prozent weniger Belegung als für diese Zeit üblich.» Es habe auch eine Handvoll Stornierungen bei ihm gegeben. Vor allem die kurzfristigeren Buchungen seien zurückgegangen. 

Frustration und Angst 

Das schlechte Geschäft aktuell sei frustrierend und mache einem auch Angst. «Jetzt ist die Zeit, in der wir unser Geld verdienen. Im Winter versuchen wir einfach nur zu überleben.» Die fehlenden Touristen in einer der Urlaubsregionen Deutschlands seien ein großes Problem. 

Alexander Trauthwein, Leiter des Park-Camping in Lindau am Bodensee, würde sich über Badewetter freuen. Der Regen habe der Natur gutgetan. «Man sieht es an dem üppigen Grün hier im Park.» Auch er berichtete von einer spürbaren Zurückhaltung. Kurzfristige Buchungen und der Durchreiseverkehr fehlten aufgrund des anhaltend nassen Wetters. Die Mücken seien für die Camper kein Problem. «Hochwasser und Schnaken gab es schon immer.» 

Nabu: Mücken sind keine Plage

Die Schnaken gehörten zum See, sagte Susanne Schwab vom Naturschutzbund Nabu-Bodenseezentrum. Mal seien es mehr und mal weniger. «Sie sind keine Plage, sondern gehören zum natürlichen Öko-Kreislauf am See.» Die Mücken seien zuhauf von Fischen und Vögeln gefressen worden. 

Es komme gerade vieles zusammen, schilderte Hotelier Felix in Fischbach. «Die Meldungen über Hochwasser und Mücken, steigende Kosten, Inflation und das schlechte Wetter», so der Gastronom. Er hoffe auf den Sommer, freie Kapazitäten für Urlauber gebe es genug. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Hansestadt wird um ein Hotel reicher: Die Reiß & Co. Gruppe und die PEG – Projektentwicklungsgesellschaft Hamburg mbH haben einen langfristigen Mietvertrag mit der Scandic Hotels Group für einen Neubau am Bahnhof Berliner Tor unterzeichnet.

Hilton hat ein neues Haus in Turin eröffnet: das Hilton Turin Centre. Das Hotel ist in einem historischen Gebäude untergebracht, das eine zentrale Lage in der Nähe vieler Turiner Sehenswürdigkeiten bietet.

Das Hotel Larimar in Stegersbach in Österreich hat seinen Wellnessbereich um ein exklusives „Ladies Spa“ erweitert. Mit dieser Investition reagiert das Hotel auf die wachsende Nachfrage nach Rückzugsorten, die auf die Bedürfnisse weiblicher Gäste abgestimmt sind.

Nach mehrmonatiger Schließzeit und einer umfassenden Renovierung hat der Aldiana Club Ampflwang in Oberösterreich seine Türen wieder für Gäste geöffnet. Die Neuerungen zielen darauf ab, den Club für Familien, Aktivurlauber und Naturliebhaber noch attraktiver zu gestalten.

Eine bekannte Hoteladresse in Erfurt hat einen Betreiber- und Namenswechsel vollzogen: Das bisherige Radisson Blu Hotel am Juri-Gagarin-Ring firmiert nun unter dem Namen NYX Hotel Erfurt. Die Umbenennung geht auf die Übernahme durch die Leonardo Hotels Central Europe Gruppe zurück.

Eine neue Studie von Booking.com, das Europäische Beherbergungsbarometer 2025, zeigt eine anhaltende Zuversicht unter den Betreibern von Unterkünften in Europa. Trotzdem warnen die Ergebnisse vor zunehmenden Herausforderungen im Bereich des Fachkräftemangels und einer sich abzeichnenden digitalen Spaltung innerhalb der Branche.

Die Romantik Hotels & Restaurants AG hat ihr Portfolio um ein weiteres Mitglied erweitert: Das Hotel Erasmus im südpfälzischen Trassem gehört ab sofort zur Kooperation. Das familiengeführte Vier-Sterne-Superior-Hotel bietet gehobene Kulinarik, einen modernen Spa-Bereich und persönliche Gastfreundschaft.

Das Münchner Luxushotel Mandarin Oriental soll den Besitzer wechseln. Das Fünf-Sterne-Haus in der Münchner Altstadt soll für rund 150 Millionen Euro an Eagle Hills, ein privates Immobilienunternehmen aus Abu Dhabi, verkauft werden, wie Medien berichten. Dies bestätigte Marketingdirektor Philipp Mayer gegenüber der AZ.

Das Best Western Plus Parkhotel Erding feiert sein dreißigjähriges Jubiläum. Aus anfangs neun Mitarbeitenden sind mittlerweile 25 geworden und bereits im Jahr 2024 haben Familie Staudinger und ihr Team die Marke von 2,5 Millionen Euro Umsatz geknackt.

Das Rosewood Vienna hat drei neue Suiten und ein umgestaltetes Atrium fertiggestellt, um Gästen mehr Privatsphäre und kulturelle Erlebnisse zu bieten. Highlight ist das Royal Graben House mit fast sieben Meter hohen Decken.