Premier Inn stärkt Barrierefreiheit in Hotels für Gäste und Mitarbeiter

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Zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember präsentiert Premier Inn seine jüngsten Fortschritte im Bereich der Inklusion. Diese umfassen neben Zertifizierungen von barrierefreien Hotels auch die Aufnahme zweier neuer Teammitglieder, die wegen einer Beeinträchtigung auf den Rollstuhl angewiesen sind.

„Inklusion ist ein Wort, das bei Premier Inn mit Leben gefüllt wird“, sagt Khadija Brémont, Director M&A und CSR bei Premier Inn Deutschland. „Uns ist wichtig, unser Hotelangebot an möglichst vielen Standorten für alle Gäste zugänglich zu gestalten und auch Fachkräften mit Handicap ein angemessenes Arbeitsumfeld anzubieten. Nur so bauen wir Berührungsängste ab und fördern gegenseitige Wertschätzung – ganz im Sinne unserer Nachhaltigkeitsinitiative ‚Force For Good‘ und entlang unseres Anspruchs, eine ‚Kraft des Guten‘ zu sein.“

Hotel-Zertifizierungen durch „Reisen für Alle“

Stolz ist das Unternehmen auf die Auszeichnung von bislang sechs Premier Inn Hotels, die in diesem Jahr das bundesweite Siegel „Reisen für Alle“ für ihre Barrierefreiheit erhielten. In sechs Kategorien können Reiseangebote eine teilweise oder volle Zertifizierung erreichen. Den Auftakt machten Anfang des Jahres je ein Hotel in Essen und in Frankfurt, gefolgt von einem Hamburger Haus auf St. Pauli. Vor kurzem erhielten dann auch ein Hotel in Stuttgart und in Saarbrücken das Siegel und sind nun ebenfalls auf der Website von Reisen für Alle gelistet. Eine Premiere ist zudem die Zertifizierung eines Standorts am Düsseldorfer Hauptbahnhof, der für Blinde geeignet ist.

Die Auszeichnungen sind ein Verdienst der Netzwerkgruppe „Accessibility“, die im Rahmen von „Force for Good“ ins Leben gerufen wurde. Mitglied Haluk Kabil, Senior Design Manager von Premier Inn, beeinflusst die Gestaltung der Hotels als Architekt naturgemäß mit. „Barrierefreiheit zu erreichen ist gut – doch Barrieren erst gar nicht zu schaffen, das ist mein eigentliches Ziel“, erklärt Kabil, der sich beim Deutschen Institut für Normung (DIN) zum Fachplaner für barrierefreies Bauen fortbilden ließ.„Hürden sind unnötig und schaden am Ende uns allen: Schließlich kann jeder von uns von einem auf den anderen Tag auf barrierefreie Angebote angewiesen sein.“ Daher ist eine Zielvorgabe für Hotelneubauten von Premier Inn auch, durch eine barrierefreie Ausrichtung möglichst vielen „Reise für Alle“-Anforderungen gerecht zu werden.

Spezielle Situation ohne Sonderstatus

Im April dieses Jahres begann Alexander Fröhlich seine neue Position im Premier Inn Köln City Süd. Der 26-Jährige ist auf den Rollstuhl angewiesen und hatte sich von der Stellenausschreibung gleich angesprochen gefühlt: Diese lud explizit alle Interessierten unabhängig ihrer Herkunft, Nationalität, Religion, Anschauung, sexuellen Orientierung, geschlechtlichen Identität oder ihres Alters sowie ihrer physischen und psychischen Fähigkeiten dazu ein, sich auch ohne Ausbildung im Hotelfach zu bewerben. Auf diese Weise wurde Fröhlich das erste Teammitglied bei Premier Inn, das im Rollstuhl sitzt. „Aber deshalb möchte ich keinen Sonderstatus. Ich bin ein normaler Mensch – einer von vielen“, betont Fröhlich, der den lockeren Umgang mit seiner speziellen Situation schätzt.

Bevor Fröhlich seinen Job im Premier Inn in Köln antreten konnte, galt es, intern die Räumlichkeiten auf seine speziellen Bedürfnisse hin zu prüfen. Zentral hierfür waren ein barrierefreier Haupteingang, eine Behindertentoilette und ein barrierefrei zugänglicher Pausenraum. Allerdings war der Arbeitsplatz selbst, die Rezeption, zunächst keineswegs für Rollstuhlfahrende ausgelegt. Dank einer abteilungsübergreifenden Zusammenarbeit kann der Empfangstresen durch einen höhengeeigneten Tresen ersetzt werden. So sind Telefon und Kartenlesegerät auch vom Rollstuhl aus erreichbar, und der Monitor steht auf Augenhöhe.

Eine neue Rezeption für alle

Auch das Team im Premier Inn Leipzig City Oper ist seit September um eine Kollegin reicher, die wegen ihrer persönlichen Situation spezielle Anforderungen an ihren Arbeitsplatz mitbringt. Juliane Krauss hat schon bei den Probearbeiten gezeigt, dass sie ein gutes Händchen für die Hotellerie beweist. Wenige Tage später gaben Teams verschiedener Abteilungen grünes Licht für die Einstellung. Wie in Köln stellte auch in Leipzig der Umbau der Rezeption die größte Hürde dar, zudem mussten einige schwer zugängliche Türen mit einem leichten Antrieb ausgestattet werden. Die Planungen mit den beauftragten Partnern für den Innenausbau und die Elektroversorgung begannen, während Hotel Manager Christian Kohnert mit der Agentur für Arbeit in Kontakt trat zur Beantragung und Freigabe möglicher Zuschüsse. Am Ende wurden die kompletten Umbaukosten von fast 30.000 Euro von der Agentur übernommen. 

„Leider haben noch viele Menschen Vorurteile und Berührungsängste gegenüber Menschen mit Behinderung, sowohl auf dem Arbeitsmarkt als auch im privaten Leben“, sagt Krauss. „Natürlich ist es mit etwas Aufwand verbunden, einen Menschen mit Behinderung einzustellen, aber dieser kann sich auch für viele auszahlen. Von daher würde ich mir mehr Aufklärung und mehr Inklusion wünschen.“ Von ihrem neuen Arbeitsplatz bei Premier Inn profitiert schließlich nicht nur Krauss selbst, sondern auch ihr Team – und am Ende vielleicht der ein oder andere ältere Gast, der sich nach einer langen Anreise einfach gerne hinsetzen will für den Check-In.


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