Romantik Hotel Bayrisches Haus in Potsdam wird verkauft und schließt

| Hotellerie Hotellerie

Das Bayrische Haus in Potsdam verabschiedet am 29. August seine letzten Gäste. Der Unternehmer Karl Dürbeck hatte die Immobilie im Jahr 1999 erworben und 2001 als Hotel wiedereröffnet. Nach seinem Tod ging der Besitz an die Erbengemeinschaft der Familie über, die das Bayrische Haus nun an eine Klinikgruppe verkauft hat. Deutschlandweit hat sich das Hotel auch mit seiner mehrfach ausgezeichneten Gastronomie einen Namen gemacht.

Das Vier-Sterne-Superior-Hotel befindet sich inmitten des Potsdamer Wildparks und nur 10 Minuten vom Park von Sanssouci entfernt. Erbaut wurde das historische Gebäude, um das sich der Hotelkomplex gruppiert, 1847 von König Friedrich Wilhelm IV. Er schenkte es seiner Frau Elisabeth von Bayern, um deren Heimweh zu lindern. Nach dem Tod des Königspaares geriet das Bayrische Haus ein wenig in Vergessenheit. In den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts wurde es als Ausflugsgaststätte genutzt und später zum »Forstarbeiterheim« umfunktioniert. Nach der Wende 1990 wurde es zum Hotel umgebaut, bereits 10 Jahre später nochmals aufwändig saniert und im Juli 2001 als elegantes Fünf-Sterne-Hotel neu eröffnet. Nach jahrelanger Zugehörigkeit zu Relais & Chateaux (2003 – 2018), war das Hotel seit Juli 2018 Mitglied von Romantik Hotels & Restaurants.

Mit der Wiedereröffnung als Hotel im Jahr 2001 wurde mit dem Bayrischen Haus ein Aushängeschild der Brandenburger Hotellerie und Gastronomie geschaffen. Das Hotel empfing in den zwei Jahrzehnten seines Bestehens nicht nur Besucher aus aller Welt, sondern war auch Schauplatz internationaler Veranstaltungen mit Politikern und prominenten Persönlichkeiten. Vor Kurzem noch hatte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dort die deutschsprachigen Staatsoberhäupter von Belgien, Liechtenstein, Luxemburg, Österreich und der Schweiz begrüßt. Umso schwerer ist der Familie die Entscheidung zum Verkauf gefallen. Thomas Dürbeck: „Der Wildpark und das Bayrische Haus waren der Lieblingsort unseres Vaters. Wir haben uns nur schweren Herzens von diesem Besitz trennen können. Unser Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in den letzten Jahren aus diesem Hotel ein Kleinod der deutschen Gastronomie gemacht haben.“

Der Direktor des Hauses Alexander Dressel kam 2003 als Küchenchef in den Betrieb. Bereits 2004 erhielt er für das Gourmetrestaurant einen Michelin Stern, den er bis jetzt immer verteidigen konnte. Der ehemalige Präsident der Jeunes Restaurateurs übernahm 2007 in Personalunion auch die Gesamtleitung des Hauses. Mit Wehmut nimmt Dressel nun Abschied: „Das Bayrische Haus war für mich immer ein ganz besonderer Ort. Das Hotel mit der einzigartigen Lage im Herzen der Natur wurde für mich schnell zur Herzensangelegenheit. Für die Beweggründe der Eigentümerfamilie habe ich durchaus Verständnis. Ich bedanke mich bei Gertrud Schmack und Karl Dürbeck, sowie bei der gesamten Familie für das entgegengebrachte Vertrauen in den vergangenen 18 Jahren.“

Alexander Dressel nimmt sich zunächst eine kurze Auszeit. Danach wird er sich entscheiden, wie es weitergeht. Das Schicksal des Hotels ist bereits entschieden. Nach dem Ende des Hotelbetriebs wird der Komplex von einer Klinikgruppe übernommen.


Zurück

Vielleicht auch interessant

Herfords größtes Hotel hat Insolvenz angemeldet. Hintergrund des Insolvenzantrags sind Liquiditätsschwierigkeiten, unter anderem wegen außerordentlichen, unerwartet hohen Energiekostennachzahlungen. Der Betrieb des Vier-Sterne-Hauses soll vorerst uneingeschränkt weiterlaufen.

Die Autobahn Tank & Rast Gruppe verpachtet 15 ihrer Hotels an das Unternehmen Coffee Fellows. Die Kooperation markiert einen strategischen Schritt zur Weiterentwicklung des Übernachtungsangebots entlang der Autobahn und bringt für Coffee Fellows das erste Engagement in diesem Segment mit sich. Die Umstellung der Standorte beginnt im Dezember 2025.

Die spanische Regierung hat gegen Airbnb eine Geldstrafe von gut 64 Millionen Euro verhängt. Hauptgrund seien Anzeigen für mehr als 65.000 Wohnungen, die nicht über die erforderliche Lizenz verfügten, teilte das Ministerium für Verbraucherschutz in Madrid mit.

Das traditionsreiche Grandhotel Nassauer Hof in Wiesbaden beendet mit einer Silvesterparty zum Jahresende 2025 seine aktuelle Ära und schließt anschließend für eine umfassende Grundsanierung. Die Wiedereröffnung ist für das erste Quartal 2028 geplant.

Die Marriott-Marke Moxy Hotels ist mit der Eröffnung des Moxy Kathmandu erstmals in Nepal präsent. Das Haus in der nepalesischen Hauptstadt soll durch sein spielerisches und geselliges Konzept Reisende ansprechen, die eine Verbindung zur lokalen Kultur und Dynamik suchen.

Das Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe begeht im Jahr 2026 das zehnjährige Jubiläum der Zusammenarbeit mit Küchenchef Boris Rommel. Anlässlich des Jahrestags kündigte das Hotel eine Reihe von Veranstaltungen an.

Im laufenden Jahr sind weniger Touristen nach Berlin gekommen als noch ein Jahr zuvor - und dabei wird 2025 auch eine wichtige Marke verpasst. Der Visit-Berlin-Chef hat eine Vermutung, woran das liegt.

Die britische Hotelmarke Premier Inn hat ihren Markteintritt in Duisburg vollzogen. Mit dem Premier Inn Duisburg City Altstadt nahm das Unternehmen den Betrieb an seinem 65. Standort in Deutschland auf.

Die Online Birds haben die Trendberichte ausgewertet, die derzeit von Hotelgesellschaften oder Beratern veröffentlich werden. Demnach zeichnet sich für die DACH-Region ein überraschend klares Bild ab: Gäste suchen vermehrt nach Substanz statt Überfluss, nach Gefühl statt Ablenkung.

Stayery erweitert das Portfolio in der Hauptstadt mit einem neuen Haus am Kurfürstendamm. Das ehemalige Hotel „Ku’Damm 101“ wird bis 2027 zu 198 Serviced Apartments umgebaut und soll künftig Geschäfts- und Freizeitreisende ansprechen.