Sammelklage gegen Booking.com: Deutschlandfunk-Podcast beleuchtet Konflikt

| Hotellerie Hotellerie

Eine neue Podcast-Folge von „ What the Wirtschaft?!“ des Deutschlandfunks nimmt den andauernden Konflikt zwischen Hotels und der Buchungsplattform Booking.com unter die Lupe. Im Fokus steht die geplante Sammelklage einer europaweiten Hotelallianz, die Schadenersatz von Booking.com fordert. Anlass ist ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH), das die einstigen Bestpreisklauseln der Plattform als nicht notwendig erachtet, um sogenannte "Trittbrettfahrer" abzuschrecken. 

Hier zum Podcast: https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/booking-com-wie-die-plattform-so-gross-wurde-und-warum-hotels-sie-verklagen

Hier mehr zu der Sammelklage: https://www.tageskarte.io/hotellerie/detail/sammelklage-gegen-bookingcom-wie-hotels-teilnehmen-koennen.html

Die Vorgeschichte reicht über 15 Jahre zurück: Eine private Reise des Chefs des Bundeskartellamts, Andreas Mundt, führte zur Prüfung dieser Klauseln. Er wurde damals in seiner Unterkunft am Chiemsee auf höhere Preise verwiesen, da die vertraglich vereinbarten Bestpreisklauseln es untersagten, günstigere Preise direkt anzubieten. Das Kartellamt befand diese Klauseln schließlich für kartellrechtswidrig.

Booking.com hatte die Klauseln damit begründet, dass sie "Trittbrettfahrer" abwehren sollten – Kunden, die sich auf der Plattform informieren, aber direkt beim Hotel zu einem günstigeren Preis buchen.

Der Podcast beleuchtet diesen Konflikt mit Einschätzungen von Experten. Zu Wort kommen dabei der Kartellrechtsexperte Rupprecht Podszun von der Universität Düsseldorf und der Anwalt Volker Soyez, der die geplante Klage vertritt. Podszun beschreibt die Bestpreisklauseln als "sehr gutes Mittel für Booking, um seine Marktposition abzusichern." Soyez wiederum bezeichnet die Beziehung zwischen den Hotels und Booking.com als "Hassliebe".

Das EuGH-Urteil, das die Position der Hotels stärkt, dient nun als Grundlage für die angestrebte Sammelklage.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die britische Hotelmarke Premier Inn hat ihren Markteintritt in Duisburg vollzogen. Mit dem Premier Inn Duisburg City Altstadt nahm das Unternehmen den Betrieb an seinem 65. Standort in Deutschland auf.

Die Online Birds haben die Trendberichte ausgewertet, die derzeit von Hotelgesellschaften oder Beratern veröffentlich werden. Demnach zeichnet sich für die DACH-Region ein überraschend klares Bild ab: Gäste suchen vermehrt nach Substanz statt Überfluss, nach Gefühl statt Ablenkung.

Stayery erweitert das Portfolio in der Hauptstadt mit einem neuen Haus am Kurfürstendamm. Das ehemalige Hotel „Ku’Damm 101“ wird bis 2027 zu 198 Serviced Apartments umgebaut und soll künftig Geschäfts- und Freizeitreisende ansprechen.

Das Amtsgericht Cottbus hat die vorläufige Insolvenzverwaltung über das Vermögen der Nena Hospitality GmbH angeordnet. Die Gesellschaft hatte zuvor selbst die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragt. Nena führt derzeit acht Apartmenthäuser. Jetzt wird ein Investor gesucht.

Hilton startet im kommenden Jahr mit dem ersten Haus der Marke LXR Hotels & Resorts in Griechenland. Das Resort mit 66 Zimmern, Suiten und Villen entsteht an der Ostküste Santorins in Kamari, am Fuße des antiken Thira.

Das Jahresende gilt vielerorts als Hochsaison, nicht nur in schneesicheren Gebieten. Das zeigt eine aktuelle Branchenumfrage in Mecklenburg-Vorpommern. Um das Weihnachtsfest herum liegen die Erwartungen deutlich niedriger.

Die Hotelmarke Radisson Individuals vergrößert ihr deutsches Angebot im Süden des Landes. Mit dem HARBR. Hotel Konstanz und dem HARBR. Hotel Heilbronn wurden zwei neue Häuser in das Portfolio aufgenommen.

Die neuesten Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen für Oktober 2025 eine Steigerung der Übernachtungszahlen. Der kumulierte Wert des Jahres erreicht das Vorjahresniveau, getrieben durch den Inlandstourismus.

Die Berner Oberländer Tourismusgemeinde Grindelwald hat angesichts des Massenandrangs einen vorläufigen Stopp für neue Hotelprojekte beschlossen. Das Dorf, das sich zwischen Abhängigkeit vom Tourismus und den Problemen des Ansturms befindet, möchte den Overtourism eindämmen. Kritik koomt von Schweiz Tourismus.

In Sankt Lorenzen, unweit von Bruneck in den Dolomiten, beginnt für ein tausend Jahre altes Bauwerk ein neues Kapitel.Das Castel Badia eröffnet nach umfassender Restaurierung als Boutique-Hideaway. Das Schloss bietet 29 Zimmer und Suiten sowie ein separates Chalet für Gäste.