Sanierung im Leipziger Astoria beginnt

| Hotellerie Hotellerie

Die Augsburger LeitWerk AG hat den Auftrag für das Baumanagement während der Revitalisierung des Hotels Astoria am Leipziger Innenstadtring erhalten. Das Unternehmen ist zuständig für die Ausschreibung und Vergabe der Bauleistungen sowie die anschließende Bauüberwachung. Das Unternehmen zählt mit 120 fest angestellten Mitarbeitern zu den größten Ingenieurbüros für Planung, Bau- und Projektmanagement im Großraum München und hat unter anderem eine Niederlassung in Dresden sowie eine Tochtergesellschaft in Berlin. „Das Astoria gehört zu den bekanntesten Hotels des Landes und steht in absoluter Premiumlage. Der Eigentümer vertraut uns die bautechnisch schwierige Wiederbelebung des denkmalgeschützten Hauses an, weil wir im Bereich der Revitalisierung von Upscale Hotels langjährige Erfahrung haben“, sagt LeitWerk-Vorstand Peter Weis. 

Seit seiner Eröffnung im Dezember 1915 zählte das nach den Plänen der Architekten William Lossow und Max Hans Kühne errichtete Haus zu den bekanntesten Grandhotels Deutschlands. Zu DDR-Zeiten zählte es aufgrund seiner luxuriösen und individuellen Inneneinrichtung zu den schönsten Hotels des Landes und war bekannt für seine Spitzengastronomie. Nach seiner Schließung 1996 blieb der einstige Prachtbau am Willy-Brandt-Platz westlich des Leipziger Hauptbahnhofs aufgrund fehlender Investoren jedoch 22 Jahre lang seinem Verfall überlassen. 

Grundwassereintritt, marode Fundamente und Stasi-Abhörleitungen

„Der jahrelange Eintritt von Grundwasser, zahlreiche Einbrüche, Vandalismus und die Witterung haben Spuren hinterlassen“, erläutert Nils Heintze, verantwortlicher Abteilungsleiter LeitWerk Hotel. Nach seinen Worten zählen zu den grundlegenden Herausforderungen der aktuell startenden Sanierungsvorbereitungen, dass das Gebäude im Grundwasser steht. Pumpen werden daher installiert und senken den Wasserspiegel während der Bauphase permanent ab. Das erste Untergeschoss muss zudem von innen mit Frischbetonfolien abgedichtet werden, da dies aufgrund der umliegenden Bebauung von außen nicht möglich ist. Das zweite Untergeschoss wird zudem komplett verfüllt.

Darüber hinaus werden die maroden Fundamente über Bohrungen aus den Kellerbereichen heraus erweitert und so stabilisiert. Nicht zuletzt dafür werden aktuell die Innenbereiche beräumt – und dabei auch umfangreich verlegte Stasi-Abhörleitungen entfernt. Im Hof werden die einsturzgefährdeten Seitenflügel sowie kleinteilige Bebauungen abgebrochen, da sie durch den Wassereintrag im zweiten Untergeschoss stark geschädigt sind und in ihrer Struktur den heutigen Anforderungen an ein Hotel nicht mehr entsprechen. 

Die straßenseitige Fassade sowie die dahinter liegende Struktur bleiben erhalten und werden nach den Plänen des verantwortlichen Berliner Architekturbüros wolff:architekten ab Frühjahr 2019 bis Ende 2020 revitalisiert. Auch das ovale Treppenhaus, die so genannten Menzeldecken und freigelegte Dekorfliesen werden restauriert, der über 100 Jahre alte Schriftzug „Hotel Astoria“ wird wieder auf dem Dach angebracht. 

Im neuen Grandhotel sollen dann ab Ende 2020 nicht nur die 200 Zimmer mit 470 Betten für Luxus sorgen. Eine großzügige Lobby und ein Restaurant mit verbauten historischen Elementen und 60 Außenplätzen sind ebenso geplant wie eine Bar im Erdgeschoss sowie eine Rooftop-Bar im fünften Obergeschoss, ein Bankettbereich mit rund 800 Quadratmetern Fläche und Platz für 1.000 Gäste, fünf Ballsäle und sechs Konferenzräume sowie ein Spa-Bereich.

Nils Heintze: „Die Lage des Astoria direkt am Hauptbahnhof und an den Hauptverkehrsadern der Stadt, die nicht gesperrt werden dürfen, sowie die umfassenden Denkmalschutzauflagen machen die Renovierung extrem komplex. Allerdings sind wir auf den Bereich der Revitalisierung von Upscale Hotels spezialisiert.“ So hatte LeitWerk während der Renovierung des Hotel Sofitel Munich Bayerpost am Münchner Hauptbahnhof beispielsweise vor ähnlichen Herausforderungen gestanden. „Insofern freuen wir uns darauf, dem Astoria in Leipzig gemeinsam mit allen am Bau Beteiligten in den kommenden zwei Jahren seinen früheren Glanz zurückzugeben“, sagt Heintze.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Im März 2024 verbuchten die Beherbergungsbetriebe in Deutschland 35,6 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste und damit die größte Zahl an Übernachtungen, die jemals für einen März registriert wurde.

In der Fußgängerzone von Augsburg hat das Maxim Suites by Elias Holl seine Pforten geöffnet. Das Gebäude, entworfen vom Architekten Elias Holl im 15. Jahrhundert, verbindet die historische Innenstadt Augsburgs mit der Moderne. Das Maxim Suites by Elias Holl ist Mitglied der Great2stay Hotelgruppe.

Der Hotelverband Deutschland hat seinen aktuellen Branchenreport „Hotelmarkt Deutschland 2024“ veröffentlicht. Die bereits 23. Ausgabe dieses Standardwerkes der Hotellerie bildet die konjunkturelle Entwicklung der Branche, Kennziffern und Analysen für das Jahr 2023 ab.

Anno August Jagdfeld und die Adlon-Fondsgesellschaft sind mit ihren Klagen gegen die Signal-Iduna-Gruppe endgültig gescheitert, wie die Versicherung mitteilt. Der Investor wirft der Versicherung eine gezielte Rufmordkampagne im Zusammenhang mit der Wiedereröffnung des Berliner Hotels Adlon vor.

Das Designhotel Wiesergut in Österreich hat angebaut und bietet jetzt neben einem BergGym eine neue Suite und ein spektakuläres Loft. Dazu gehören ein 15 Meter langer Pool mit Terrasse am Hang, private Sauna Fitnessbereich, Bikestation und vieles mehr.

Klimaschonendes Wirtschaften hat Tradition im Hause Wiesler: Bereits unter der Leitung von Klaus Günther Wiesler wurde das Hotel mehrfach als besonders umweltfreundlich ausgezeichnet. Jetzt setzen Tochter Anna und Schwiegersohn Fabian ihre Vision vom kreislauffähigen (Hotel-)Bau in die Tat um.

Wer wünscht ihn sich nicht – den als guten Geist eines Hauses bekannten Butler, der immer mit einem Lächeln zur Stelle ist und das tägliche Leben einfach angenehmer macht? Die Kempinski-Hotels bieten Butler-Services in vielen der 82 5-Sterne-Herbergen an. Einige Beispiele.

Die Unterkünfte-Plattform Airbnb hat die Börse mit ihrem Geschäftsausblick für das laufende Quartal enttäuscht. Die Aktie verlor im nachbörslichen Handel am Mittwoch zeitweise mehr als sieben Prozent.

Während sich einige Urlaubsorte in Schleswig-Holstein zu Himmelfahrt sowie in den Pfingstferien über eine gute Buchungslage freuen, ist die Nachfrage andernorts verhalten. Das betrifft vor allem die Nordsee-Hotspots Husum, Büsum, St. Peter-Ording und die nordfriesischen Inseln.

Premier Inn setzt sich für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen ein und wirbt in der Branche für mehr Inklusion in der Hotellerie. Dabei setzt das Unternehmen auf Erfahrungsaustausch innerhalb breiter Bündnisse.