Stuttgarter Hotelmarkt glänzt mit Rekorden

| Hotellerie Hotellerie

Seit 2009 kennt der Stuttgarter Hotelmarkt nur eine Richtung: Aufwärts. Jahr für Jahr ging es sowohl mit der Zahl der Übernachtungen als auch mit den Gästeankünften nach oben. Im ersten Halbjahr 2018 legten die Hotelübernachtungen um gut fünf Prozent zu, die Zahl der Gäste stieg um knapp vier Prozent an. Dies ergibt der „City Report Hotelmarkt Stuttgart“ von BNP Paribas Real Estate.

Noch besser liest sich die mittelfristige Bilanz: Seit 2010 konnten die Gästeübernachtungen und-ankünfte um gut 41 bzw. 43 Prozent gesteigert werden, was die Dynamik des Stuttgarter Hotelmarkts klar belegt. „Die Gründe für den geschilderten Aufschwung liegen zum einen im stabilen gesamtwirtschaftlichen Umfeld, das die Business-Metropole Stuttgart in besonderer Weise begünstigt. Zum anderen unternimmt die Stadt aber auch viele Anstrengungen, um ihre Attraktivität für Geschäftsreisende und Städtetouristen zu steigern, so etwa durch die Anfang 2018 abgeschlossene Erweiterung des Messegeländes oder den Bau des Europaviertels als neuen urbanen Schwerpunkt in der nördlichen Innenstadt“, erläutert Alexander Trobitz, Head of Hotel Services der BNP Paribas Real Estate GmbH.

Relativ hohe Wachstumsdynamik im Städtevergleich
In absoluten Zahlen liegt Stuttgart mit gut 3,3 Mio. Übernachtungen zwar auf dem zweitletzten Platz der gewählten Vergleichsstandorte, weist dafür aber eine sehr hohe Wachstumsdynamik auf. Mit einer Steigerung der registrierten Übernachtungen um gut 41 Prozent innerhalb der letzten sieben Jahre spielt Stuttgart in einer Liga mit den Tourismus-Schwergewichten Hamburg und München. Eine noch höhere Wachstumsrate wurde nur in Frankfurt (+57 Prozent) und Berlin (52 Prozent) erzielt. Erfreulicherweise konnten fast alle untersuchten Hotelstandorte ihren Wachstumstrend auch im Jahr 2017 fortsetzen. Die einzige Ausnahme bildet Berlin, das dem starken Wachstum der Vorjahre Tribut zollen musste.

Gesunde Marktentwicklung auf dem Hotelmarkt
Der Stuttgarter Hotelmarkt hat auf den nachhaltigen Nachfrageanstieg der letzten Jahre reagiert und neue Übernachtungskapazitäten für Städtetouristen und Geschäftsreisende geschaffen. Zwischen 2010 und 2017 kletterte die Bettenanzahl um etwa 22 Prozent oder in absoluten Zahlen ausgedrückt: von 14.500 auf gut 17.700. Bemerkenswerterweise entwickelte sich die Zahl der Hotelbetriebe im gleichen Zeitraum leicht rückläufig. Wurden 2010 noch 130 Hotels im Stuttgarter Stadtgebiet gezählt, waren es 2017 nur noch 128. Der Hintergrund hierfür ist, dass die in den letzten Jahren neu eröffneten Hotels im Vergleich zu den Bestandshotels im Schnitt über eine deutlich großzügigere Betriebsgröße verfügen. So oder so kann konstatiert werden, dass die Ausweitung der Bettenkapazität bis dato deutlich hinter dem Wachstum der Übernachtungszahlen (+41 Prozent) zurückgeblieben ist und es somit derzeit keine Anzeichen für den Aufbau von Überkapazitäten gibt.

Infolge des lang anhaltenden Anstiegs der Hotelnachfrage wurden die Bettenkapazitäten an den wichtigsten deutschen Hotelstandorten teilweise deutlich erweitert. In Stuttgart fiel die Erhöhung des Bettenangebots mit 22 Prozent dabei vergleichsweise moderat aus. Noch mehr Zurückhaltung herrscht nur in Düsseldorf (+20 Prozent) und auch in Leipzig (+23 Prozent) wuchs die Zahl der verfügbaren Hotelbetten eher langsam. Die goldene Mitte des Städterankings bilden Hamburg und Köln mit einer Kapazitätsausweitung um jeweils 26 Prozent. Die größten Zuwächse verzeichnen indes Frankfurt (+37 Prozent), München (+35 Prozent) und Berlin (+32 Prozent), wo Städtetouristen und Geschäftsreisende eine Vielzahl von neuen Hotels für sich entdecken können. Grundsätzlich ist anzumerken, dass der Anstieg der Hotelübernachtungen zwischen 2010 und 2017 an allen untersuchten Standorten deutlich dynamischer verlief als die Kapazitätsausweitung, sodass trotz gestiegener Zimmerzahlen überall steigende Auslastungsquoten zu vermelden sind.

Mehrere Neuzugänge an der Messe und im Zentrum
Bei der Verteilung der Neueröffnungen auf das Stuttgarter Marktgebiet hinterlässt der Ende 2007 vollzogene Umzug der Messe Stuttgart in die südliche Peripherie noch immer seine Spuren: Mit dem Star Inn Hotel, dem Dorint Hotel und dem Moxy Hotel wurden zwischen 2015 und 2017 gleich drei Hotels rund um das Flughafen- und Messegelände errichtet. Aber auch in der Stuttgarter Innenstadt hat sich in den letzten drei Jahren einiges getan. Als Hotspot der Hotelentwicklung hat sich dabei insbesondere das nördlich des Zentrums gelegene Europaviertel samt näherer Umgebung erwiesen. Hier haben in kurzem Abstand ein Hotel des Marriott-Ablegers Aloft, ein A&O-Hostel sowie das Jaz Stuttgart ihre Pforten geöffnet. Bei letzterem handelt es sich um das erste Haus der neuen Lifestyle-Marke der Steigenberger-Gruppe in Deutschland. Der Hotelneubau belegt die ersten sieben von insgesamt 18 Stockwerken des gemischt genutzten Landmark-Buildings „Cloud N°7“.

Ausblick
„Der Stuttgarter Hotelmarkt blickt seit Anfang des Jahrzehnts auf zahlreiche Erfolge zurück und die Hotelnachfrage erlebte einen ungeahnten Höhenflug. Auch die Angebotsseite trug ihren Teil zum Tourismus-Aufschwung in der Schwabenmetropole bei. Dank der Eröffnung zahlreicher neuer Hotels mit teils hohem Gestaltungsanspruch in Verbindung mit dem Markteintritt einiger namhafter Hotelketten gibt die Stuttgarter Hotellandschaft nun ein noch moderneres und facettenreicheres Bild ab. Damit dies auch mit Blick auf die weiterhin gut gefüllte Projekt-Pipeline so bleibt, bedarf es für die Zukunft neuer Akzente. Zuversicht verbreitet hierbei etwa die Eröffnung des Dorotheen-Quartiers, das neue Modelabels nach Stuttgart bringt und die Innenstadt als Shoppingstandort stärken soll. Durch die jüngst abgeschlossene Erweiterung des Messegeländes erhält zudem auch der Geschäftstourismus neue Impulse“, so Alexander Trobitz.
 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die LBBW Immobilien-Gruppe und die MHP Hotel AG haben einen langlaufenden Pachtvertrag für den Betrieb des zukünftigen Schlossgartenhotels in Stuttgart abgeschlossen. Die Luxusherberge soll als Mitglied der „Autograph Collection“ 2028 als Teil des neuen Schlossgartenquartiers eröffenen.

Die Hilton Gruppe kündigt mit dem Spark by Hilton Stuttgart Sindelfingen den Start seiner neuen Marke auf dem europäischen Festland noch in diesem Jahr an. Hilton will mit Spark in das Premium-Economy-Segment vorstoßen, kommt also als Motel-One, B&B oder Ibis-Konkurrent daher. Das erste Haus, ein ehemaliges NH, wird die Aspire Hotel GmbH als Franchise-Hotel betreiben.

Das Team der H-Hotels Gruppe empfängt ab sofort die ersten Gäste im H4 Hotel Wyndham Paris Pleyel Resort. Es ist das größte Hotel, das die vergangenen 50 Jahre in der französischen Hauptstadt eröffnet hat. Damit setzt der Konzern aus dem hessischen Bad Arolsen seine Europa-Expansion fort.

Die rugs Hotel GmbH wird das Ibis Hotel Augsburg Hauptbahnhof in den kommenden 24 Monaten einer umfassenden Transformation unterziehen. Künftig firmiert das Haus mit 132 Zimmern unter der Accor-Marke greet.

Die Serviced-Apartment-Marke Stayery hat einen Mietvertrag mit der HGHI Schultheiss Quartier GmbH & Co. KG für Flächen in der Mixed-Use-Immobilie Schultheis Quartier abgeschlossen. Auf rund  5.000 Quadratmetern Bürofläche entstehen durch eine Konversion 121 Serviced Apartments inklusive Gemeinschaftsflächen.

Die Radisson Hotel Group setzt die Expansion ihrer Lifestyle-Marke fort mit der Eröffnung des Radisson Red Hotel & Radisson Red Apartments Krakow in Polen. Das Hotel verfügt über 229 Zimmer und 46 Apartments für Langzeitaufenthalte.

Seit Oktober vergangenen Jahres geht auf der Elbtower-Baustelle nichts mehr, weil die Signa Gruppe insolvent ist. Der Bürgermeister zeigt sich zuversichtlich - und lehnt einen Vorschlag klar ab. In dem Haus soll auch ein Nobu-Hotel mit 191 Zimmern und Suiten sowie ein Nobu-Restaurant mit 200 Sitzplätzen entstehen.

Mit einem neuen Namen und einer saisonalen Sommerkarte lädt das Berlin Eatery im DoubleTree by Hilton Berlin Ku'damm zur Terrassensaison ein. Die Speisekarte betont Regionalität und Nachhaltigkeit.

Bereits seit einigen Monaten hat das The Charles Hotel in München an der Neugestaltung von insgesamt 61 Suiten und Zimmern gearbeitet. Wie bereits bei der Eröffnung inspirierten dazu die Farben der Bäume, des Laubs und der Blumen im Alten Botanischen Garten.

IHG Hotels & Resorts (IHG) hat den Start seines „Low Carbon Pioneers“-Programms bekanntgegeben, das energieeffiziente Hotels zusammenbringt, die vor Ort keine fossilen Brennstoffe verbrennen und auf erneuerbare Energien setzen.