Trivago-CEO Hefer: Reisende wollen Kombination aus Airbnb-Wohnung und Hotel

| Hotellerie Hotellerie

Reisende wollen heutzutage nicht mehr in Hotels übernachten, die in jeder Stadt gleich aussehen und keine Persönlichkeit haben. Aber sie wollen auch nicht die Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen, die in einem Airbnb auftreten können, wie zum Beispiel ein Schließfach mit Schlüssel zum Einchecken, das sich nicht öffnen lässt, oder einen unerreichbaren Besitzer, wenn ein Problem auftritt. Laut dem neuen Trivago-CEO Axel Hefer wollen Reisende stattdessen Unterkünfte, die ihnen das Beste aus beiden Welten bieten: die Persönlichkeit und Gemütlichkeit eines Airbnb und die Verlässlichkeit eines Hotels: „Es gibt eine hohe Nachfrage nach hochwertigen Wohnungen, die mit Hotels vergleichbar sind, aber diese sind schwer zu finden“, erklärte Hefer kürzlich Business Insider.

Doch laut Hefer entstehe eine neue Art von Hybridunternehmen, um diese Marktlücke zu schließen. Er verweist auf Sonder, ein Startup, das Hotelübernachtungen im Apartmentstil in von ihm gemieteten Immobilien anbietet. Sonder, das einen Gesamtwert von mehr als einer Milliarde US-Dollar und den ehemaligen CFO von Airbnb, Laurence Tosi, als Vorstandsmitglied hat, verfügt über mindestens 8.500 Mietflächen in 23 Städten, darunter New York City, Washington DC, San Francisco, New Orleans, Nashville, Austin, Denver, Chicago und Miami. Auch international ist das Unternehmen nach London, Dubai und Dublin expandiert.

Neue Unternehmen wie Sonder behaupten, Mietwohnungen mit der Gemütlichkeit eines privaten Hauses anzubieten, aber ohne den Aufwand. Auf der Website von Sonder sagten die Gründer Francis Davidson und Lucas Pellan, dass sie Sonder gegründet haben, nachdem sie sich eine einfache Frage gestellt hätten: "Was wäre, wenn es einen Ort gäbe, der so zuverlässig ist wie ein Hotel, aber mit der ganzen Wärme und dem Charakter eines Hauses?"

Das Modell von Sonder mache die Aufenthalte der Menschen standardisierter und berechenbarer, so Hefer. „Sie haben 20 Personen, die jede Nacht dort verbringen, so dass die Daten viel zuverlässiger sind und der Aufenthalt aus Nutzersicht viel besser vorhersehbar ist", sagte Hefer. "Das bedeutet nicht, dass jeder eine sehr vorhersehbare Erfahrung haben will. Viele Leute wollen etwas Verrücktes und Einzigartiges erleben, aber der Durchschnittsmensch will wissen, was er bekommt. Das Problem mit Wohnungen ist jedoch, dass es sehr schwierig sein kann, vorherzusagen, was genau man bekommt", so Hefer. "Der Gastgeber taucht vielleicht nicht auf und du stehst da und kommst nicht rein."

Sonder besteht jedoch darauf, dass es sich nicht um einen Airbnb-Wettbewerber handelt: "Wenn Sie bei uns übernachten, wohnen Sie nie im Haus eines anderen. Wir sind kein Airbnb-Wettbewerber. Airbnb ist ein Partner und eine von mehreren Online-Seiten, über die Gäste Aufenthalte buchen“, so das Unternehmen. Von Start-ups wie Sonder werden wir in Zukunft viel mehr sehen, ist Hefer überzeugt.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Hotellerie in Dubai führt ein neues, stadtweites Verfahren für den Check-in ein. Dabei können Gäste die Rezeption umgehen und alle Formalitäten vorab digital erledigen. Biometrische Daten werden hierzu nur erfasst. Das System soll Wiederholungsbesucher, etwa per Gesichtserkennung, zuordnen und die digitale Transformation des Emirats vorantreiben.

Steigende Betriebskosten, ein anhaltender Personalmangel und der wachsende Einfluss von Künstlicher Intelligenz (KI) bestimmen die Herausforderungen für die Hotellerie im kommenden Jahr. Das Team der GetAway Group hat zentrale Trends für das Vertriebsjahr 2026 vorgestellt.

Choice Hotels International forciert seine Wachstumsstrategie in der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) und kündigt den Markteintritt auf dem afrikanischen Kontinent an. Die ersten drei Hotels sollen Anfang 2026 in Kenia eröffnet werden.

Der deutsche Tourismus blickt auf einen starken Sommer 2025 zurück. Im Gegensatz zum wachsenden Camping- und Ferienwohnungssektor kämpfte die Hotellerie jedoch mit leichten Rückgängen, Preisdruck und hohen Betriebsrisiken, wie der aktuelle dwif-Fakten-Kompass aufzeigt.

Die Hostel-Kette a&o Hostels übernimmt Schulz Hotels aus Berlin. Die Akquisition ist Teil einer 500 Millionen Euro umfassenden Wachstumsstrategie, die durch Investoren unterstützt wird und das Managementteam der Berliner mit einschließt. Ziel ist die weitere Stärkung der Marktposition und die Beschleunigung der Expansion in Europa.

Die Radisson Hotel Group hat ihre Marke Prize by Radisson mit der Eröffnung von zwei Standorten in Bergen in Norwegen eingeführt. Mit dieser Expansion erhöht die Gruppe ihre Präsenz in der UNESCO-Welterbe-Stadt auf insgesamt fünf Häuser.

Die diesjährige Sommersaison gehört zu den stärksten Saisons in der Geschichte des Deutschland-Tourismus. Camping und Ferienwohnungen legten zu, die Hotellerie lag hingegen knapp unter dem Vorjahreswert.

The Lux Collective hat die nächste Phase der internationalen Expansion bekanntgegeben, die von sieben neuen Vertragsabschlüssen getragen wird. Die Strategie konzentriert sich dabei auf die Weiterentwicklung der Marke LUX*, SALT und SOCIO.

Eine neue Analyse von Colliers zeigt, dass die deutsche Immobilienwirtschaft 2026 vor einer Neuordnung steht. Der Hotelmarkt und Spezialsegmente wie Datenzentren werden durch Konversionen und technologischen Bedarf zu den führenden Wachstumstreibern.

Die Huarong Deutschland GmbH beabsichtigt, den seit Jahren ruhenden Bau des China Hotels in Frankfurt-Niederrad abzuschließen. Die ursprüngliche Eröffnung war für 2022 vorgesehen. Dies berichtet die Frankfurter Neue Presse.