Übernachtungen in Sachsen fast wie vor Corona

| Hotellerie Hotellerie

Der Tourismus in Sachsen wächst. Nach einer aktuellen Studie des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV) ist das Nachfrageniveau von 2019 fast wieder erreicht.

Laut neuestem Sparkassen-Tourismusbarometer lag die Zahl der Übernachtungen im ersten Halbjahr 2024 in gewerblichen Betrieben nur noch 1,7 Prozent unter dem Vergleichszeitraum des Jahres vor der Corona-Pandemie, die Monate März und Mai übertrafen diesen sogar. 

Zunahme der Übernachtungen gegenüber Vorjahreszeit

Die Zahl der Übernachtungen in gewerblichen Betrieben stiegen gegenüber dem ersten Halbjahr 2023 um 2,6 Prozent auf 9,19 Millionen. Das übertrifft das Nachfrage-Plus in Ostdeutschland (2,2 Prozent) und auch bundesweit (2,1 Prozent). 

Laut dem Tourismusbarometer trugen vor allem die östlichen Regionen des Freistaates zum positiven Ergebnis bei, «die großen Städte werden wieder zum Wachstumsmotor». 

Die Stimmung im Gastgewerbe im Frühjahr und Sommer indes ist den Angaben nach eingetrübt. Vor allem steigende Kosten für Energie, Rohstoffe und Löhne, Fachkräftemangel, übermäßige Bürokratie oder der unsichere politische Rahmen sowie eine schwache Inlandsnachfrage hemmen Investitionen. 

 

Hotellerie im Plus bei getrübter Stimmung in der Gastronomie


Sachsen ist Touristenmagnet mit einer Reihe von Hotspots. Die Corona-Pandemie hat das Wachstum der Branche gestoppt. Seit deren Ende steigt das Interesse wieder - es gibt aber auch Betrübnis.

Radebeul (dpa/sn) - Das Reiseland Sachsen steht wieder hoch im Kurs. Das Nachfrageniveau von 2019 ist nach der jüngsten Studie des Ostdeutschen Sparkassenverbandes (OSV) fast wieder erreicht. Wie aus dem Sparkassen-Tourismusbarometer hervorgeht, lag die Zahl der Übernachtungen im ersten Halbjahr 2024 in gewerblichen Betrieben nur noch 1,7 Prozent unter dem Vergleichszeitraum des Jahres vor der Corona-Pandemie, die Monate März und Mai übertrafen diesen sogar. 

Zunahme der Übernachtungen gegenüber Vorjahreszeit

Die Zahl der Übernachtungen in gewerblichen Betrieben stiegen gegenüber dem ersten Halbjahr 2023 um 2,6 Prozent auf 9,19 Millionen. Das übertrifft die Werte für ganz Ostdeutschland (2,2 Prozent) und bundesweit (2,1 Prozent). 

Den Angaben nach trugen vor allem die östlichen Regionen des Freistaates zum positiven Ergebnis bei, «die großen Städte werden wieder zum Wachstumsmotor». Während die Übernachtungszahlen von Gästen aus dem Ausland um 13,9 Prozent stiegen, legte die Nachfrage aus dem Inland nur um 1,4 Prozent zu. 

Besonders starke Steigerungen bei Übernachtungen in Hotels oder Pensionen verzeichneten die Oberlausitz (plus 7,9 Prozent), die Sächsische Schweiz (plus 6 Prozent), die Stadt Dresden (plus 5,1 Prozent) und das Elbland (plus 4 Prozent). 

Aber auch die Nachfrage in der Stadt Leipzig (plus 3,1 Prozent) und im Vogtland (plus 1,9 Prozent) stieg. Das Erzgebirge (minus 0,6 Prozent), Chemnitz und die Zwickauer Region (minus 1,2 Prozent) und der Raum Leipzig (minus 5,5 Prozent) indes verzeichneten Verluste. 

Die zuständige Ministerin Barbara Klepsch (CDU) sprach von einer «hervorragenden Entwicklung, die vor allem das unglaublich große Engagement der Branche zeigt». Sie verwies auf die Belastungen der Pandemie und durch Russlands Krieg gegen die Ukraine sowie die großen Herausforderungen der Branche durch hohe Kosten, Bürokratie und Personalmangel. 

Verhaltene Stimmung im Gastgewerbe 

Die Stimmung im Gastgewerbe im Frühjahr und Sommer indes ist den Angaben nach eingetrübt. Vor allem steigende Kosten für Energie, Rohstoffe und Löhne, Fachkräftemangel, übermäßige Bürokratie oder der unsichere politische Rahmen sowie eine schwache Inlandsnachfrage hemmen Investitionen.

Im aktuellen Bilanzjahr 2022 stehe ein rückläufiges operatives Ergebnis, bei steigender Bonität. Die Gewinnmargen sanken um 4,5 Prozent gegenüber dem Jahr zuvor (Ost minus 5,2 Prozent, Deutschland minus 3,6 Prozent). Die Eigenkapitalquote der gastgewerblichen Betriebe stieg um 1,8 Prozent (Ost plus 4,1 Prozent, Deutschland plus 0,2 Prozent). 

Freizeitwirtschaft erholt sich nur langsam 

Die Besucherzahlen in Kultur- und Freizeiteinrichtungen erholen sich laut OVG nach den Einbrüchen in der Corona-Krise nur schleppend. Sie verzeichneten von Januar bis Juni nur ein Plus von zwei Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2023. Aber Schloss Moritzburg bei Dresden («Drei Haselnüsse für Aschenbrödel») steht auf Platz 2 der beliebtesten Schlösser in Deutschland. 

Für die Unternehmen der Tourismus- und Freizeitwirtschaft lohne sich auch angesichts unsicherer Rahmenbedingungen am Markt die Konzentration auf das, was sie gestalten könnten, sagte OVG-Präsident Ludger Weskamp. «Wir müssen Tourismus anders denken.» Nachhaltige Transformation sei kein Trend, Investitionen in diesem Bereich der Schlüssel für eine starke Marktposition in den nächsten zehn Jahren. Denn Nachhaltigkeit werde zunehmend ein Qualitätsmerkmal für Gäste. Laut OVG gibt es da vor allem bei der ökologischen Nachhaltigkeit Nachholbedarf.

Gäste in hohem Maß zufrieden mit Unterkünften

Die Gästezufriedenheit in den Übernachtungsquartieren ist laut dem Tourismusbarometer mit einem Wert von 87 Punkten hoch. Damit liegt Sachsen auf Vorjahresniveau und weiter über dem deutschlandweiten Wert von 86,8 Punkten. Vor allem die Betriebe in der Sächsischen Schweiz, dem Erzgebirge, der Oberlausitz, dem Elbland und dem Vogtland punkten. Allgemein herrscht große Zufriedenheit bei Service und Hotel, während Gäste Zimmer, gefühltes Preis-Leistungs-Verhältnis und Internetzugang als Schwachstellen sehen. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Hotellerie in Dubai führt ein neues, stadtweites Verfahren für den Check-in ein. Dabei können Gäste die Rezeption umgehen und alle Formalitäten vorab digital erledigen. Biometrische Daten werden hierzu nur erfasst. Das System soll Wiederholungsbesucher, etwa per Gesichtserkennung, zuordnen und die digitale Transformation des Emirats vorantreiben.

Steigende Betriebskosten, ein anhaltender Personalmangel und der wachsende Einfluss von Künstlicher Intelligenz (KI) bestimmen die Herausforderungen für die Hotellerie im kommenden Jahr. Das Team der GetAway Group hat zentrale Trends für das Vertriebsjahr 2026 vorgestellt.

Choice Hotels International forciert seine Wachstumsstrategie in der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) und kündigt den Markteintritt auf dem afrikanischen Kontinent an. Die ersten drei Hotels sollen Anfang 2026 in Kenia eröffnet werden.

Der deutsche Tourismus blickt auf einen starken Sommer 2025 zurück. Im Gegensatz zum wachsenden Camping- und Ferienwohnungssektor kämpfte die Hotellerie jedoch mit leichten Rückgängen, Preisdruck und hohen Betriebsrisiken, wie der aktuelle dwif-Fakten-Kompass aufzeigt.

Die Hostel-Kette a&o Hostels übernimmt Schulz Hotels aus Berlin. Die Akquisition ist Teil einer 500 Millionen Euro umfassenden Wachstumsstrategie, die durch Investoren unterstützt wird und das Managementteam der Berliner mit einschließt. Ziel ist die weitere Stärkung der Marktposition und die Beschleunigung der Expansion in Europa.

Die Radisson Hotel Group hat ihre Marke Prize by Radisson mit der Eröffnung von zwei Standorten in Bergen in Norwegen eingeführt. Mit dieser Expansion erhöht die Gruppe ihre Präsenz in der UNESCO-Welterbe-Stadt auf insgesamt fünf Häuser.

Die diesjährige Sommersaison gehört zu den stärksten Saisons in der Geschichte des Deutschland-Tourismus. Camping und Ferienwohnungen legten zu, die Hotellerie lag hingegen knapp unter dem Vorjahreswert.

The Lux Collective hat die nächste Phase der internationalen Expansion bekanntgegeben, die von sieben neuen Vertragsabschlüssen getragen wird. Die Strategie konzentriert sich dabei auf die Weiterentwicklung der Marke LUX*, SALT und SOCIO.

Eine neue Analyse von Colliers zeigt, dass die deutsche Immobilienwirtschaft 2026 vor einer Neuordnung steht. Der Hotelmarkt und Spezialsegmente wie Datenzentren werden durch Konversionen und technologischen Bedarf zu den führenden Wachstumstreibern.

Die Huarong Deutschland GmbH beabsichtigt, den seit Jahren ruhenden Bau des China Hotels in Frankfurt-Niederrad abzuschließen. Die ursprüngliche Eröffnung war für 2022 vorgesehen. Dies berichtet die Frankfurter Neue Presse.