Verändertes Reiseverhalten und warum deutsche Hotels sich vorbereiten sollten

| Hotellerie Hotellerie

Der neue Report von SiteMinder zeigt, dass sich das Verhalten von deutschen Reisenden verändert hat - sie haben deutlich mehr Ansprüche und höhere Erwartungen an Hotels. Der „Changing Traveller Report 2021“, der in diesem Jahr mit mehr als 900 deutschen Urlaubern durchgeführt wurde, hat herausgefunden, dass die Mehrheit (58,04 Prozent) zwar plant, im kommenden Jahr genauso viel oder mehr zu reisen als vor COVID-19, aber nahezu die Gesamtheit aller Befragten (94,91 Prozent) hat nun die gleichen oder höhere Erwartungen an ihre Unterkunft.

Mitte Juli hat die Buchungsdynamik in Deutschland laut SiteMinders World Hotel Index den globalen Durchschnitt überholt, zum ersten Mal seit über 275 Tagen. Dieser Punkt hat die Erholung der hiesigen Hotelbranche markiert. Während die wachsende Reisebegeisterung eine positive Nachricht für den Hotelsektor ist, der vor der Pandemie 2,4 Millionen Arbeitsplätze bot, zeigen die Ergebnisse des SiteMinder Reports jedoch auch, dass die deutschen Hoteliers vorausschauender arbeiten müssen, um die gestiegenen Ansprüche ihrer Gäste zu erfüllen.

„Da das Buchungsvolumen parallel zu den gestiegenen Bedürfnissen der Gäste wächst, ist jetzt ist ein kritischer Zeitpunkt für Beherbergungsbetriebe, ihr Angebot zu verbessern“, sagt Clemens Fisch, Regional Director DACH & EMEA bei SiteMinder. „Wenn Hoteliers über die Zukunft ihres Geschäfts nachdenken, müssen sie alle Erfahrungen ihrer Gäste vom ersten bis zum letzten Berührungspunkt mit ihrem Hotel berücksichtigen. Wie einfach ist es für sie, über die Website zu buchen? Wie checken sie ein? Wie bezahlen sie? Und, ganz wichtig, wie einfach ist es für sie, das Hotel an Familie oder Freunde weiterzuempfehlen? Hoteliers, die sich auf die passende Technologie stützen, um diese Fragen zu beantworten, sind diejenigen, die letztendlich während der aktuellen Erholungsphase und darüber hinaus profitieren werden.“

Ein weiteres Ergebnis des Reports zeigt, dass viele Reisende die Nutzung ihrer persönlichen Daten zur Verbesserung ihres Aufenthalts unterstützen. Mehr als vier Fünftel der Deutschen (81,91 Prozent) unterstützen diese Nutzung. Laut SiteMinder bietet dies eine weitere Möglichkeit für Hoteliers, das neue Niveau an Erwartungen zu erfüllen.

„Wir sehen zunehmend, wie wichtig personalisierte Kommunikation und Erlebnisse sind, um Hotelgäste zu binden", sagt Fisch. "Die Dynamik der Hotelbuchungen in Deutschland nimmt zu. Daher werden Hoteliers, die einen Schritt auf ihre Gäste zugehen und deren persönliche Daten analysieren, um daraus verwertbare Erkenntnisse zu erhalten, mehr Geschäft gewinnen. Technologie ist eine Investition, die sich auszahlen wird.“

Die Ergebnisse spiegeln weitgehend die Resultate aus Großbritannien und Spanien wider, wo 96,74 Prozent bzw. 98,15 Prozent die gleichen oder höhere Erwartungen als vor der Pandemie an ihre Unterkunftsanbieter haben. In beiden Ländern planen 60,86 Prozent bzw. 69,64 Prozent im kommenden Jahr genauso viel oder mehr zu reisen als vor COVID-19.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Hotellerie in Dubai führt ein neues, stadtweites Verfahren für den Check-in ein. Dabei können Gäste die Rezeption umgehen und alle Formalitäten vorab digital erledigen. Biometrische Daten werden hierzu nur erfasst. Das System soll Wiederholungsbesucher, etwa per Gesichtserkennung, zuordnen und die digitale Transformation des Emirats vorantreiben.

Steigende Betriebskosten, ein anhaltender Personalmangel und der wachsende Einfluss von Künstlicher Intelligenz (KI) bestimmen die Herausforderungen für die Hotellerie im kommenden Jahr. Das Team der GetAway Group hat zentrale Trends für das Vertriebsjahr 2026 vorgestellt.

Choice Hotels International forciert seine Wachstumsstrategie in der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) und kündigt den Markteintritt auf dem afrikanischen Kontinent an. Die ersten drei Hotels sollen Anfang 2026 in Kenia eröffnet werden.

Der deutsche Tourismus blickt auf einen starken Sommer 2025 zurück. Im Gegensatz zum wachsenden Camping- und Ferienwohnungssektor kämpfte die Hotellerie jedoch mit leichten Rückgängen, Preisdruck und hohen Betriebsrisiken, wie der aktuelle dwif-Fakten-Kompass aufzeigt.

Die Hostel-Kette a&o Hostels übernimmt Schulz Hotels aus Berlin. Die Akquisition ist Teil einer 500 Millionen Euro umfassenden Wachstumsstrategie, die durch Investoren unterstützt wird und das Managementteam der Berliner mit einschließt. Ziel ist die weitere Stärkung der Marktposition und die Beschleunigung der Expansion in Europa.

Die Radisson Hotel Group hat ihre Marke Prize by Radisson mit der Eröffnung von zwei Standorten in Bergen in Norwegen eingeführt. Mit dieser Expansion erhöht die Gruppe ihre Präsenz in der UNESCO-Welterbe-Stadt auf insgesamt fünf Häuser.

Die diesjährige Sommersaison gehört zu den stärksten Saisons in der Geschichte des Deutschland-Tourismus. Camping und Ferienwohnungen legten zu, die Hotellerie lag hingegen knapp unter dem Vorjahreswert.

The Lux Collective hat die nächste Phase der internationalen Expansion bekanntgegeben, die von sieben neuen Vertragsabschlüssen getragen wird. Die Strategie konzentriert sich dabei auf die Weiterentwicklung der Marke LUX*, SALT und SOCIO.

Eine neue Analyse von Colliers zeigt, dass die deutsche Immobilienwirtschaft 2026 vor einer Neuordnung steht. Der Hotelmarkt und Spezialsegmente wie Datenzentren werden durch Konversionen und technologischen Bedarf zu den führenden Wachstumstreibern.

Die Huarong Deutschland GmbH beabsichtigt, den seit Jahren ruhenden Bau des China Hotels in Frankfurt-Niederrad abzuschließen. Die ursprüngliche Eröffnung war für 2022 vorgesehen. Dies berichtet die Frankfurter Neue Presse.