Villa Viva expandiert: Neues Hotel am Holzmarkt 25 in Berlin geplant

| Hotellerie Hotellerie

Die Villa Viva Holzmarkt, eine gemeinsame Initiative von dem Sozialunternehmen Viva con Agua und dem Berliner Stadtquartier Holzmarkt 25, soll Anfang 2027 in Berlin eröffnen. Das Gästehaus, das sich in das vielfältige Angebot des Holzmarkt 25 aus Clubs, Konzertsälen, einer Kita, Ateliers und Gastronomie einfügt, soll nicht nur Übernachtungsmöglichkeiten bieten, sondern auch die internationalen Trinkwasserprojekte von Viva con Agua unterstützen. Ein Hotelprojekt von Villa Viva in Hamburg hatte mit Startschwierigkeiten zu kämpfen.

Eine Partnerschaft mit Geschichte und Zukunft

Die Verbindung zwischen dem Holzmarkt 25 und Viva con Agua besteht seit über 15 Jahren. Der Holzmarkt war eine der ersten Berliner Locations, die Mineralwasser von Viva con Agua ausschenkten. 2016 realisierten sie ein gemeinsames Kunstprojekt auf dem heutigen Baugrundstück. Die gemeinsame Philosophie – eine Mischung aus künstlerischem Schaffen und sozialem Engagement – bildet die Basis für das neueste gemeinsame Projekt, die Villa Viva Holzmarkt.

Die Idee für ein Gästehaus an diesem Standort entstand bereits 2015 seitens des Holzmarkt 25. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und der Absage eines Hotelbetreibers aufgrund steigender Kosten, fand sich in Benjamin Adrion, dem Initiator von Viva con Agua und der Villa Viva, ein neuer Partner. Die jahrelange Freundschaft und die geteilten Werte führten zu der Erkenntnis, dass "hier zusammenwachsen kann, was sowieso zusammengehört."

Ein Hotel mit sozialem Auftrag

Die Villa Viva Holzmarkt ist mehr als ein gewöhnliches Hotel. Sie ist Teil der "Villa Viva"-Reihe, die Orte schafft, an denen Gemeinschaften entstehen, die sich für den Zugang zu sauberem Trinkwasser einsetzen. 60 Prozent der Gewinne aus dem Betrieb des Gästehauses werden direkt an Viva con Agua fließen, um Trinkwasserprojekte weltweit zu fördern.

Der Bau der Villa Viva Holzmarkt wird nicht durch Spendengelder von Viva con Agua finanziert. Stattdessen stammt das Kapital von der Shareholdergang – einer Gruppe sozialer Investorinnen und Investoren, die ihr Kapital wirkungsorientiert anlegen. Die Shareholdergang hält 100 Prozent der Anteile an der Villa Holzmarkt Haus GmbH, die den Bau beauftragt und den Bankkredit aufnimmt. Das fertige Gebäude wird dann an die Villa Viva Gasthaus GmbH vermietet, an der die Shareholdergang 40 Prozent und Viva con Agua 60 Prozent halten wird. Der Betrieb wird von Blue&Red Water unter der Leitung von Prof. Dr. Stephan Gerhard unterstützt.

Nachhaltigkeit im Fokus

Bei der Planung und dem Bau der Villa Viva Holzmarkt wird besonderer Wert auf ökologische Nachhaltigkeit gelegt. Das Gebäude wird nach einem hohen energetischen Standard (KfW 55) realisiert, was den Energieverbrauch senkt. Ein Großteil der Energie wird durch eine Wärmepumpe gedeckt, ergänzt durch eine Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher.

Für den Bau werden ressourcenschonende und recycelbare Materialien verwendet, wobei die Fassade und die meisten Fenster aus Holz bestehen. Wo möglich, kommen CO₂-reduzierter und Recyclingbeton zum Einsatz. Auch im Innenausbau werden nachhaltige Materialien wie Holz sowie gebrauchte Möbel und Einrichtungsgegenstände bevorzugt. Dach- und Fassadenbegrünung sowie Pflanzen im Innenraum sollen zudem für ein angenehmes Mikroklima sorgen.

Vielfältiges Angebot für Gäste

Die Villa Viva Holzmarkt wird Unterkünfte für jedes Budget und Bedürfnis bieten – von einfachen Schlafkojen über stilvolle Zimmer mit Spreeblick bis hin zu luxuriösen Suiten mit Panoramablick. Flexible Raumaufteilung ermöglicht Kombinationen für Familien, Gruppen oder Firmen, und Suiten können bei Bedarf zu Eventflächen verbunden werden.

Gäste profitieren von der direkten Lage am Spreeufer und dem Zugang zu den vielfältigen Angeboten des Holzmarkt 25, darunter Café, Bäckerei, Theater, Konzerthalle, Studios, Club und das Restaurant Katerschmaus. Eine offene Gastronomie am Wasser und spezielle Backpacker-Bereiche runden das Angebot ab.

Spenden bleiben essenziell

Obwohl ein Teil der Gewinne aus dem Betrieb der Villa Viva Holzmarkt an Viva con Agua fließt, betont die Organisation, dass Spenden weiterhin die überwiegende Mehrheit ihrer Einnahmen ausmachen und unerlässlich sind. Die Social Business-Ansätze wie die Villa Viva sind eine Ergänzung, um noch mehr gesellschaftlichen Wandel anzustoßen und neue Unterstützer zu gewinnen.

Viva con Agua bleibt weiterhin auf Spenden angewiesen, um ihre weltweiten Wasserprojekte zu fördern. Spenden, sei es in Euro über die Website vivaconagua.org oder durch Pfandbecher bei Konzerten und im Fußballstadion, unterstützen aktiv den Zugang zu sauberem Trinkwasser.

Villa Viva-Hotel in Hamburg mit Startschwierigkeiten

Auch in Hamburg ist das Unternehmen Villa Viva in die Hotellerie eingestiegen. Das soziale Hotelprojekt Villa Viva im Hamburger Münzviertel stand allerdings nach mehr als einem Jahr Betrieb im Frühjahr 2025 vor einer harten Realität. In einem Gespräch mit dem Hamburger Abendblatt (Abo) zog Mitgründer Benjamin Adrion eine selbstkritische Zwischenbilanz: „Oh Shit, wir waren zu optimistisch. Wir haben es vergeigt.“

Das Hotel, betrieben von Viva con Agua gemeinsam mit Heimathafen Hotels, sollte mit seinen Gewinnen weltweit Wasserprojekte unterstützen – ein „Haus, das Brunnen baut“. Doch die anfängliche Euphorie wich schnell dem wirtschaftlichen Druck: Hohe Baukosten infolge von Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg, Fehler im Gastronomiekonzept und eine unerwartet hohe Personalfluktuation belasteten das ambitionierte Vorhaben.


Zurück

Vielleicht auch interessant

Das geplante Vier-Sterne-Plus-Hotel „Le Tresor“ in der ehemaligen Staatsbank in der Schweriner Friedrichstraße steht nach der Insolvenz des österreichischen Investors vor einer ungewissen Zukunft. Das Projekt sollte dem historischen Haus, in dessen Tresorräumen einst die Goldreserven von Mecklenburg-Strelitz lagerten, eine hochwertige Nutzung ermöglichen.

DEHOGA Hessen nimmt Abschied von Reinhard Schreek. Der ehemalige Präsident des Verbands und spätere Ehrenpräsident ist kürzlich verstorben. Schreek prägte den Hotel- und Gaststättenverband in Hessen über Jahrzehnte.

Der Fürstenhof in Bad Kissingen steht zum Verkauf. Die Historie des Fürstenhofs reicht über 160 Jahre zurück. Das ursprüngliche Gebäude wurde bereits 1856 als Kurhotel errichtet und beherbergte Gäste des europäischen Hochadels.

Die Liquidation von Sonder Holdings hat Marriott in die Schlagzeilen gebracht . Seit dem abrupten Zusammenbruch der Lizenzvereinbarung sieht sich das Unternehmen nun mit erheblichem Gegenwind seitens der Gäste konfrontiert. 

In Leipzig wurden die SO!APART Awards 2025 verliehen. Die ausgezeichneten Häuser präsentieren Konzepte, die laut Jury-Einschätzung trotz des aktuell schwierigen Marktumfelds und der Zurückhaltung bei Neueröffnungen „extrem stark und zukunftsgewandt“ sind.

Der aktuelle „Changing Traveller Report 2026“von SiteMinder zeigt eine deutliche Verschiebung im Suchverhalten von Reisenden bei der Hotelsuche. Demnach haben Online-Reisebüros die Suchmaschinen als primären Startpunkt für die Hotelrecherche abgelöst.

Die britische Aufsichtsbehörde Advertising Standards Authority (ASA) hat Beschwerden gegen große Akteure der Reisebranche, darunter die Hotelgruppen Hilton, Travelodge und Accor sowie das Buchungsportal Booking.com, stattgegeben. Der Vorwurf: Irreführende Werbung mit sogenannten „Ab-Preisen“ für Hotelzimmer.

Der auf Hotelimmobilien spezialisierte Berater Christie & Co ist mit der Vermarktung des etablierten Romantik Hotel Bösehof in Bad Bederkesa beauftragt worden. Das Midscale-Hotel, gelegen im Elbe-Weser-Dreieck zwischen den Städten Bremen, Hamburg und Cuxhaven, wird zum Verkauf angeboten.

Das Hochhaus Main Plaza am Sachsenhäuser Mainufer in Frankfurt startet in eine neue Ära. Unternehmer Michael Schramm, Inhaber der Apartmentresidenz-Gruppe, hat das Gebäude von der Lindner Hotel Gruppe übernommen. Das als Frankfurter Wahrzeichen geltende Hochhaus soll mit einem zukunftsweisenden Hybridmodell neu ausgerichtet werden.

Tin Inn, das auf ein nachhaltiges Übernachtungskonzept auf Basis seriell gefertigter Container setzt, hat einen neuen Standort in Nettetal-Kaldenkirchen eröffnet. Die Eröffnung folgt kurz nach der Inbetriebnahme des Standorts in Meckenheim.