Wie Alfons Weiß mit Team eine Zollkontrolle im Bayerwaldhof meisterte

| Hotellerie Hotellerie

Der Bayerwaldhof in der Nähe von Bad Kötzting im Bayerischen Wald wurde kürzlich von einer unangekündigten, bundesweiten Zollkontrolle überrascht. Hoteldirektor Alfons Weiß berichtet auf LinkedIn von dem Einsatz, der die Notwendigkeit - und, in diesem Fall, das Vorhandensein, von transparenter Dokumentation sowie digitalen Prozessen in der Hotellerie unterstrich. Der Anruf erreichte ihn kurz vor dem Start in einen kinderfreien Abend, woraufhin er umgehend in das Hotel zurückkehrte. Zollfahnder waren in zahlreichen Städten im ganzen Land zu einer landesweiten Razzia ausgerückt. (Tageskarte berichtete)

Die Kontrolle, die Weiß in dieser Größenordnung zum ersten Mal erlebte, wurde von einer größeren Gruppe Beamter durchgeführt. Rund 40 bis 50 Mitarbeiter des Wellness-Hotels wurden überprüft. Zum Glück hätte der Einsatz zu einem Zeitpunkt stattgefunden, als die meisten Gäste sich im Wellness-Bereich oder auf ihren Zimmern gewesen wären. Trotz der unerwarteten Überprüfung hätte der der Restaurantbetrieb pünktlich beginnen können. Der Vorfall sprach sich unter den Gästen herum; einige sicherten sich Premium-Plätze an der Bar, um zuzuschauen, und nahmen eine Einladung zu einem Glas Sekt gerne an. Am Morgen danach herrschte laut Weiß unter Gästen und Mitarbeitern gleichermaßen die Stimmung, dass im Hotel sauber und professionell gearbeitet wird.

Hoteldirektor Weiß leitete aus dem Vorfall fünf zentrale Erkenntnisse ab, die er für künftige Kontrollen als essenziell erachtet.

Digitalisierung und rechtliche Basics im Fokus

Zuerst betonte er, dass sich die digitale Vorbereitung ausgezahlt habe. Die digitale Verfügbarkeit von Dienstplänen, Überstundenkonten und weiteren Dokumenten direkt auf den Mobiltelefonen der Führungskräfte wurde als „Game Changer“ und großer Vorteil hervorgehoben. Eng damit verbunden sei die Notwendigkeit, rechtliche Basics nie zu vernachlässigen. Dazu gehöre sauberes Arbeiten, offizielle Bezahlung, die Orientierung am Mindestlohn sowie das aktuelle Halten von Verträgen. Mitarbeiter aus Drittländern müssten Bescheinigung und Ausweis mitführen, und generell sollte jeder Mitarbeiter einen Ausweis oder zumindest eine Kopie griffbereit haben. Es sei oberste Priorität, alle Beschäftigungsarten – auch Aushilfen, Probearbeiter und Praktikanten – korrekt anzumelden.

Kommunikation und Kooperation als Schlüssel

Als weitere wichtige Punkte nannte Weiß die Kommunikation und die Kooperation. Er hob hervor, dass Kommunikation alles sei und die Alarmierung via internem System funktioniert habe, sodass Abteilungsleiter sofort informiert waren. Er empfahl, schnelle und diskrete Schnittstellen zu schaffen. Gleichzeitig habe sich Kooperation statt Konfrontation bewährt: Die Beamten seien freundlich und routiniert gewesen, und das professionelle, transparente Verhalten der Hotelleitung habe die Stimmung positiv geprägt. Abschließend sei es wichtig, die Mitarbeiter vorzubereiten. Die Beamten würden direkte Fragen stellen, etwa nach dem Vorgesetzten, dem Brutto- und Nettolohn oder der Abrechnung von Überstunden. Wer darauf ehrlich antworte, zeige, dass alles korrekt laufe.

Das Fazit des Hoteldirektors lautet: „Eine Zollkontrolle bleibt überraschend. Mit klarer Kommunikation, fairen Verträgen und transparenter Dokumentation wird sie jedoch vom Stressmoment zum Routinecheck.“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das geplante Vier-Sterne-Plus-Hotel „Le Tresor“ in der ehemaligen Staatsbank in der Schweriner Friedrichstraße steht nach der Insolvenz des österreichischen Investors vor einer ungewissen Zukunft. Das Projekt sollte dem historischen Haus, in dessen Tresorräumen einst die Goldreserven von Mecklenburg-Strelitz lagerten, eine hochwertige Nutzung ermöglichen.

DEHOGA Hessen nimmt Abschied von Reinhard Schreek. Der ehemalige Präsident des Verbands und spätere Ehrenpräsident ist kürzlich verstorben. Schreek prägte den Hotel- und Gaststättenverband in Hessen über Jahrzehnte.

Der Fürstenhof in Bad Kissingen steht zum Verkauf. Die Historie des Fürstenhofs reicht über 160 Jahre zurück. Das ursprüngliche Gebäude wurde bereits 1856 als Kurhotel errichtet und beherbergte Gäste des europäischen Hochadels.

Die Liquidation von Sonder Holdings hat Marriott in die Schlagzeilen gebracht . Seit dem abrupten Zusammenbruch der Lizenzvereinbarung sieht sich das Unternehmen nun mit erheblichem Gegenwind seitens der Gäste konfrontiert. 

In Leipzig wurden die SO!APART Awards 2025 verliehen. Die ausgezeichneten Häuser präsentieren Konzepte, die laut Jury-Einschätzung trotz des aktuell schwierigen Marktumfelds und der Zurückhaltung bei Neueröffnungen „extrem stark und zukunftsgewandt“ sind.

Der aktuelle „Changing Traveller Report 2026“von SiteMinder zeigt eine deutliche Verschiebung im Suchverhalten von Reisenden bei der Hotelsuche. Demnach haben Online-Reisebüros die Suchmaschinen als primären Startpunkt für die Hotelrecherche abgelöst.

Die britische Aufsichtsbehörde Advertising Standards Authority (ASA) hat Beschwerden gegen große Akteure der Reisebranche, darunter die Hotelgruppen Hilton, Travelodge und Accor sowie das Buchungsportal Booking.com, stattgegeben. Der Vorwurf: Irreführende Werbung mit sogenannten „Ab-Preisen“ für Hotelzimmer.

Der auf Hotelimmobilien spezialisierte Berater Christie & Co ist mit der Vermarktung des etablierten Romantik Hotel Bösehof in Bad Bederkesa beauftragt worden. Das Midscale-Hotel, gelegen im Elbe-Weser-Dreieck zwischen den Städten Bremen, Hamburg und Cuxhaven, wird zum Verkauf angeboten.

Das Hochhaus Main Plaza am Sachsenhäuser Mainufer in Frankfurt startet in eine neue Ära. Unternehmer Michael Schramm, Inhaber der Apartmentresidenz-Gruppe, hat das Gebäude von der Lindner Hotel Gruppe übernommen. Das als Frankfurter Wahrzeichen geltende Hochhaus soll mit einem zukunftsweisenden Hybridmodell neu ausgerichtet werden.

Tin Inn, das auf ein nachhaltiges Übernachtungskonzept auf Basis seriell gefertigter Container setzt, hat einen neuen Standort in Nettetal-Kaldenkirchen eröffnet. Die Eröffnung folgt kurz nach der Inbetriebnahme des Standorts in Meckenheim.