Wie Arbeiter in Katar auf Baustellen für Häuser von Hotelketten ausgebeutet werden

| Hotellerie Hotellerie

Die Arbeitsbedingungen an den WM-Stätten in Katar sorgen immer wieder für Schlagzeilen. Eine neue Untersuchung dokumentiert nun allerdings, dass auch an den meisten WM-Hotels erhebliche Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen stattgefunden haben sollen. Auch das DFB-Teamquartier, sowie 13 von 17 Partner-Hotelgruppen des Fußball-Weltverbandes FIFA sollen nach Angaben von GLJ-ILRF betroffen sein, berichtet Sportschau.de.

Die FIFA teilte auf Anfrage mit, dass sie den Bericht genau bewerten werde. «Die FIFA akzeptiert keinerlei Missbrauch von Arbeitern durch Firmen, die in die Vorbereitung und Durchführung der WM involviert sind.» Hotels würden grundsätzlich die Verträge gekündigt, sollten sie bestimmte Mängel nicht abstellen.

Die Untersuchung wurde von Equidem und dem Global Labor Justice-International Labour Rights Forum (GLJ-ILRF) veröffentlicht – zwei Organisationen, die sich weltweit für menschenwürdige Arbeit einsetzen. Sie befragten 80 Arbeiter über einen Zeitraum von zwei Jahren, die erhebliche Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen in 13 von 17 Partnerhotelgruppen der FIFA beschrieben. „Neun Monate lang mussten wir mehr als zwölf Stunden am Tag arbeiten, ohne einen freien Tag. Um unsere Arbeitszeiten geheim zu halten, wurden wir am Ein- und Ausstempeln gehindert“, wird ein Mitarbeiter aus Indien in der Studie zitiert, so Sportschau.de.

Auch sexuelle Belästigung, Diskriminierung aufgrund der Nationalität und des Geschlechts, Lohndiebstahl, Gesundheits- und Sicherheitsrisiken und plötzlicher Arbeitsplatzverlust seien demnach in der Untersuchung kritisiert worden. Außerdem seien Arbeitnehmer in Katar intensiver Überwachung und Arbeitgeberkontrolle ausgesetzt. Setzen sie sich dagegen zur Wehr, würden Vergeltungsmaßnahmen, wie z.B. Abschiebungen drohen. Wie Sportschau berichtet, seien Arbeitern sogar mit doppelten Löhnen gelockt worden, wenn sie mit coronapositiven Menschen zusammenarbeiten. Auch dieses Geld sei schließlich nicht ausgezahlt worden, so auch Tagesschau.de.

„Trotz einer Zunahme von Initiativen zum Schutz von Rechten durch die FIFA und Katar in den vergangenen zwei Jahren haben Mitarbeiter in den meisten WM-Hotels ein beunruhigendes Muster von Missbrauch und Angst vor Repressalien gemeldet, wenn sie sich zu Wort melden", sagt Mustafa Qadri von Equidem laut Sportschau. Tausenden von Wanderarbeitern in WM-Hotels ständen Entschädigung für unbezahlte Löhne und Überstunden sowie für andere in Katar erlittene Schäden zu. (mit dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Autobahn Tank & Rast Gruppe verpachtet 15 ihrer Hotels an das Unternehmen Coffee Fellows. Die Kooperation markiert einen strategischen Schritt zur Weiterentwicklung des Übernachtungsangebots entlang der Autobahn und bringt für Coffee Fellows das erste Engagement in diesem Segment mit sich. Die Umstellung der Standorte beginnt im Dezember 2025.

Die spanische Regierung hat gegen Airbnb eine Geldstrafe von gut 64 Millionen Euro verhängt. Hauptgrund seien Anzeigen für mehr als 65.000 Wohnungen, die nicht über die erforderliche Lizenz verfügten, teilte das Ministerium für Verbraucherschutz in Madrid mit.

Das traditionsreiche Grandhotel Nassauer Hof in Wiesbaden beendet mit einer Silvesterparty zum Jahresende 2025 seine aktuelle Ära und schließt anschließend für eine umfassende Grundsanierung. Die Wiedereröffnung ist für das erste Quartal 2028 geplant.

Die Marriott-Marke Moxy Hotels ist mit der Eröffnung des Moxy Kathmandu erstmals in Nepal präsent. Das Haus in der nepalesischen Hauptstadt soll durch sein spielerisches und geselliges Konzept Reisende ansprechen, die eine Verbindung zur lokalen Kultur und Dynamik suchen.

Das Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe begeht im Jahr 2026 das zehnjährige Jubiläum der Zusammenarbeit mit Küchenchef Boris Rommel. Anlässlich des Jahrestags kündigte das Hotel eine Reihe von Veranstaltungen an.

Im laufenden Jahr sind weniger Touristen nach Berlin gekommen als noch ein Jahr zuvor - und dabei wird 2025 auch eine wichtige Marke verpasst. Der Visit-Berlin-Chef hat eine Vermutung, woran das liegt.

Die britische Hotelmarke Premier Inn hat ihren Markteintritt in Duisburg vollzogen. Mit dem Premier Inn Duisburg City Altstadt nahm das Unternehmen den Betrieb an seinem 65. Standort in Deutschland auf.

Die Online Birds haben die Trendberichte ausgewertet, die derzeit von Hotelgesellschaften oder Beratern veröffentlich werden. Demnach zeichnet sich für die DACH-Region ein überraschend klares Bild ab: Gäste suchen vermehrt nach Substanz statt Überfluss, nach Gefühl statt Ablenkung.

Stayery erweitert das Portfolio in der Hauptstadt mit einem neuen Haus am Kurfürstendamm. Das ehemalige Hotel „Ku’Damm 101“ wird bis 2027 zu 198 Serviced Apartments umgebaut und soll künftig Geschäfts- und Freizeitreisende ansprechen.

Das Amtsgericht Cottbus hat die vorläufige Insolvenzverwaltung über das Vermögen der Nena Hospitality GmbH angeordnet. Die Gesellschaft hatte zuvor selbst die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragt. Nena führt derzeit acht Apartmenthäuser. Jetzt wird ein Investor gesucht.