Wie der Freistaat das Kempinski-Hotel am Obersalzberg erweitern will

| Hotellerie Hotellerie

Das Luxusresort Kempinski am Obersalzberg soll noch luxuriöser werden (Tageskarte hatte bereits einmal berichtet). Die Bayerische Landesbank plant, den Spa-Bereich zu erweitern und in weiten Teilen neu zu bauen - für eine Millionensumme. Das geht aus Unterlagen hervor, die dem Bauausschuss zur Verfügung gestellt wurden.

Das Hotel auf mehr als 1000 Metern Höhe bei Berchtesgaden ist Teil des «Zwei-Säulen-Konzepts» der bayerischen Staatsregierung. Dabei steht das Fünf-Sterne-Hotel für die touristische Nutzung und das unweit gelegene NS-Dokumentationszentrum Obersalzberg für die historische Aufarbeitung der Nazi-Vergangenheit. Adolf Hitler hatte auf dem Obersalzberg einst Gäste empfangen. Seit 1999 gibt es dort eine Dokumentation über die NS-Gewaltherrschaft und ihre Folgen.

Das Kempinski, das früher zur Intercontinental-Gruppe gehörte, wurde 2005 eröffnet. Der Spa-Bereich galt schon damals als recht überschaubar im Vergleich zu anderen Hotels - mit einem Innenpool, einem beheizten Außenpool sowie drei Saunen und einer Wasserbett-Lounge.

«Nach 17 Jahren gibt es Sanierungsbedarf», sagt Liegenschaftsverwalter Stefan Hackl. «Wir haben im Laufe der Jahre die Belegung steigern können - vor allem, seitdem wir unter Kempinski laufen.» Der Spa-Bereich sei jedoch zu klein geworden.

Die Pläne, die Anfang November im Bauausschuss in Berchtesgaden vorgestellt wurden, zeigen die Vorstellungen der Landesbank Bayern - vertreten durch die Berchtesgaden International Resort Betriebs GmbH. Demnach soll die Fläche um mehr als 1500 Quadratmeter erweitert werden. Zum Teil soll der Spa-Bereich unterirdisch ausgebaut werden.

Es soll fünf neue Außenbecken geben und eine neue, größere Saunalandschaft mit passendem Ruhebereich. Draußen sind zusätzliche Liegeflächen geplant - mit Blick auf die umliegende Bergwelt. Das Gelände muss in weiten Teilen massiv verändert werden, weil ein Großteil des Wellness-Bereichs überbaut wird und sich möglichst unauffällig in die Landschaft einfügen soll.

Zu den Kosten will sich Hoteldirektor Werner Müller bisher nicht äußern: «Wir werden noch abwarten, bis wir etwas dazu sagen.» Berchtesgadens Bürgermeister Franz Rasp (CSU) sagt zu den Plänen: «Das ist eine Planung, die sich gut in den Bestand einfügt.» Die Mitglieder des Bauausschusses haben dem Bauantrag, der auf den Planungen des Münchner Architekten Klaus Keune basiert, einstimmig grünes Licht erteilt. Im nächsten Schritt muss das Landratsamt die Planung genehmigen.

Im besten Fall soll die Erweiterung 2024 starten und die Bauarbeiten «eineinhalb bis zwei Jahre» dauern, sagt Stefan Hackl. Voraussichtlich wird es zu Beginn eine kurze Schließphase des Hotels geben. Von vier bis sechs Wochen ist die Rede. Der Rest der Arbeiten soll dann im laufenden Betrieb stattfinden, wobei dann eine Wellness- und Spa-Nutzung ausgeschlossen ist. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Ein Hotel, das den Fokus auf die mentale Gesundheit seiner Mitarbeitenden und Kultur legt, ein von Auszubildenden geführtes Restaurant und eine Systemgastronomie, die auf Inklusion auf dem ersten Arbeitsmarkt setzt – an Arbeitgeber-Konzepte wie diese gingen am Mittwochnachmittag insgesamt 16 Hospitality HR Awards.

Hyatt hat einen umfassenden Expansionsplan für die kommenden zwei Jahre in Portugal und Kap Verde bekanntgegeben. Bis 2027 soll sich die Anzahl der Hyatt-Hotels in der Region durch die Eröffnung von vier neuen Standorten verdreifachen.

In Osnabrück hat das erste Hotel der Marke Prize by Radisson mit dem neuen Designkonzept eröffnet. Das Hotel vereint urbanes Design mit digitalen Services. Es ist das erste Haus der Marke, in dem das weiterentwickelte Konzept umgesetzt wurde.

Das Pannonia Tower Hotel im österreichischen Parndorf plant eine Erweiterung. Neben dem bestehenden 4-Sterne-Haus soll ein zweites Hotelgebäude mit rund 300 zusätzlichen Zimmern entstehen.

Nach kurzer Vorbereitungszeit betreibt die DQuadrat Living GmbH seit dem 17. November nun auch ihr zweites Accor Franchisehaus, das ibis Styles Tübingen, und erweitert damit die Marktpräsenz in der Neckar-Alb-Region.

Kurzzeitvermietung verändert Städte, Märkte und Machtverhältnisse. Was als Sharing-Idee begann, ist heute ein milliardenschweres Ökosystem mit massiven Auswirkungen auf andere Wirtschaftszweige und die Gesellschaft. In ihrem Podcast sprechen Marco Nussbaum und Otto Lindner darüber, warum diese Debatte für die Zukunft der Hotellerie so entscheidend ist.

Die IFA by Lopesan Hotels haben ihre vier deutschen Standorte umfassend modernisiert und starten damit in die neue Saison. Die Überarbeitungen betrafen nach Angaben der Hotelgruppe unter anderem die Ausstattung und das Design in Lobbys, Restaurants, Bars, Zimmern, Spas und Tagungsräumen.

Die auf Seniorenresidenzen spezialisierte „Schönes Leben Gruppe“ erweitert ihr Geschäftsfeld und wird künftig auch im Hotelgewerbe tätig. Am Niederrhein hat das Unternehmen den traditionsreichen Hotel Krefelder Hof übernommen. Ein neues Gebäude soll Hotel und Seniorenresidenz vereinen.

Die Dertour Group Hotel Division erweitert ihr Markenportfolio und nimmt zur Sommersaison 2026 insgesamt sieben neue Häuser in ihr Angebot auf. Die Expansion stärkt die Präsenz der Marken ananea, Sentido und Calimera, insbesondere in wichtigen Destinationen rund um das Mittelmeer.

Der Hotelverband Deutschland (IHA) hat einen neuen Podcast ins Leben gerufen, der sich an die deutsche und europäische Hotellerie richtet. Als Gastgeber fungieren die beiden IHA-Vorstandsmitglieder Otto Lindner und Marco Nussbaum.