Wie wird der Sommer 2025 in Bayern, Südtirol und Tirol?

| Hotellerie Hotellerie

Wie wird der Sommer 2025? Thomas Steiner, Managing Partner von Kohl > Partner, hat in Zusammenarbeit mit RateBoard erneut einen Fakten-Check zur Sommersaison 2025 rund um die Destinationen Bayern, Südtirol und Tirol durchgeführt.

Die Ergebnisse: Mit dem Start des Sommers 2025 zeichnen sich in den Destinationen stabile bis positive Tendenzen ab. Südtirol führt bei der Nachfrage und den Preissteigerungen, während Bayern das stärkste Wachstum in der Auslastung erzielt. Tirol bleibt stabil und hat Potenzial für weiteres Wachstum.

1. Buchungsprognosen Sommer 2025

Die Buchungsprognosen für den Sommer 2025 zeigen eine insgesamt positive Entwicklung in allen drei Destinationen. Die Zuwächse im Vergleich zum Vorjahr betragen +3,6% in Bayern, +2,5% in Südtirol und +2,1% in Tirol.

Südtirol verzeichnet die höchste Nachfrage, gefolgt von Bayern, während Bayern mit dem stärksten Wachstum bei der Auslastung glänzt. Besonders im Mai fällt auf, dass die bayerische Hotellerie an den Wochenenden und Feiertagen im Mai und Anfang Juni eine höhere Auslastung erzielt als Südtirol und Tirol. Im Juni übernimmt Südtirol teilweise wieder die Führung, und insbesondere in den Monaten Juli und August ist ein Durchschnittsabstand von rund 10% zu den anderen Destinationen festzustellen. Ab Mitte September bis Ende Oktober zeigt Bayern vorwiegend eine höhere Nachfrage als Tirol und Südtirol.

Ein genauerer Blick auf die Prognosen der einzelnen Sommermonate zeigt laut dem Faktencheck von Kohl > Partner und RateBoard sowohl Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten bei der Auslastung:
 

  • Mai: Im Mai 2025 zeigte die Tiroler und Südtiroler Hotellerie eine Stagnation bzw. einen Rückgang der Nachfrage. Tirol verzeichnete einen Rückgang von -5,5%, während Südtirol mit einem Rückgang von -1,4% ebenfalls einen leichten Verlust zu verzeichnen hatte. Bayern konnte die Nachfrage stabil halten und erreichte mit +0,1% das gleiche Niveau wie im Vorjahr.
  • Forecast Juni: Die Prognosen für den Juni zeigen bei allen drei Destinationen eine positive Entwicklung, wobei die stärkste Steigerung in Tirol erwartet wird. Hier wird ein Anstieg von 7,2% im Vergleich zum Vorjahr prognostiziert. Südtirol und Bayern verzeichnen eine durchschnittliche Steigerung von rund 5%.
  • Forecast Juli und August: Die Prognosen für Juli und August sind bisher sehr ähnlich. Alle drei Regionen können mit einem Plus von rund 4% bis 4,5% rechnen.
  • Forecast September und Oktober: Im September zeigen Tirol und Südtirol leichte Zuwächse, während die größte Steigerung von 5,6% in Bayern erwartet wird. Im Oktober bleibt die Prognose nahezu stabil im Vergleich zum Vorjahr, mit nur minimalen Schwankungen

2. Preisdurchsetzung

Im Vergleich zur Nachfrageentwicklung zeigen sich deutliche Unterschiede in der Preisdurchsetzung zwischen den Destinationen: Südtirol führt mit einem durchschnittlichen ADR von 318 € (+7,5%) das Ranking an und weist die höchste Preissteigerung auf.

Tirol liegt mit einem ADR von 245 € (+5,7%) auf einem soliden Niveau. Besonders im Juni und Juli zeigt Tirol positive Preisentwicklungen gegenüber dem Vorjahr.

Bayern bleibt mit einer durchschnittlichen Zimmerrate von 219 € (+2,6%) hinter den beiden Regionen zurück, verzeichnet jedoch eine konstante Preisentwicklung mit soliden Steigerungen. In den Monaten Mai und Juni bewegen sich die Durchschnittspreise auf ziemlich gleichem Niveau wie Tirol.

„Hotelexperte Thomas Steiner, Managing Partner bei Kohl > Partner, zieht folgendes Fazit: Die Sommersaison zeigt in allen drei Destinationen eine insgesamt positive Tendenz. Allerdings erschweren die kurzfristige und volatile Nachfrage sowie die instabile Wetterlage die Planbarkeit erheblich. Ein effizientes Kostenmanagement und ein flexibles Umsatzmanagement werden daher zunehmend wichtiger.“

„Um Umsätze gezielt zu steigern und Nachfragetrends bestmöglich zu nutzen, ist der Einsatz dynamischer Preisstrategien unerlässlich“, betont Matthias Trenkwalder, Geschäftsführer von RateBoard. „Hotels sollten bestehende Modelle kontinuierlich weiterentwickeln, um in Spitzenzeiten das Preisniveau optimal durchzusetzen und in ruhigeren Phasen aktiv Nachfrage zu generieren. So lassen sich Marktschwankungen gezielt als Chance nutzen und die wirtschaftliche Performance langfristig sichern.“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Hotellerie in Dubai führt ein neues, stadtweites Verfahren für den Check-in ein. Dabei können Gäste die Rezeption umgehen und alle Formalitäten vorab digital erledigen. Biometrische Daten werden hierzu nur erfasst. Das System soll Wiederholungsbesucher, etwa per Gesichtserkennung, zuordnen und die digitale Transformation des Emirats vorantreiben.

Steigende Betriebskosten, ein anhaltender Personalmangel und der wachsende Einfluss von Künstlicher Intelligenz (KI) bestimmen die Herausforderungen für die Hotellerie im kommenden Jahr. Das Team der GetAway Group hat zentrale Trends für das Vertriebsjahr 2026 vorgestellt.

Choice Hotels International forciert seine Wachstumsstrategie in der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) und kündigt den Markteintritt auf dem afrikanischen Kontinent an. Die ersten drei Hotels sollen Anfang 2026 in Kenia eröffnet werden.

Der deutsche Tourismus blickt auf einen starken Sommer 2025 zurück. Im Gegensatz zum wachsenden Camping- und Ferienwohnungssektor kämpfte die Hotellerie jedoch mit leichten Rückgängen, Preisdruck und hohen Betriebsrisiken, wie der aktuelle dwif-Fakten-Kompass aufzeigt.

Die Hostel-Kette a&o Hostels übernimmt Schulz Hotels aus Berlin. Die Akquisition ist Teil einer 500 Millionen Euro umfassenden Wachstumsstrategie, die durch Investoren unterstützt wird und das Managementteam der Berliner mit einschließt. Ziel ist die weitere Stärkung der Marktposition und die Beschleunigung der Expansion in Europa.

Die Radisson Hotel Group hat ihre Marke Prize by Radisson mit der Eröffnung von zwei Standorten in Bergen in Norwegen eingeführt. Mit dieser Expansion erhöht die Gruppe ihre Präsenz in der UNESCO-Welterbe-Stadt auf insgesamt fünf Häuser.

Die diesjährige Sommersaison gehört zu den stärksten Saisons in der Geschichte des Deutschland-Tourismus. Camping und Ferienwohnungen legten zu, die Hotellerie lag hingegen knapp unter dem Vorjahreswert.

The Lux Collective hat die nächste Phase der internationalen Expansion bekanntgegeben, die von sieben neuen Vertragsabschlüssen getragen wird. Die Strategie konzentriert sich dabei auf die Weiterentwicklung der Marke LUX*, SALT und SOCIO.

Eine neue Analyse von Colliers zeigt, dass die deutsche Immobilienwirtschaft 2026 vor einer Neuordnung steht. Der Hotelmarkt und Spezialsegmente wie Datenzentren werden durch Konversionen und technologischen Bedarf zu den führenden Wachstumstreibern.

Die Huarong Deutschland GmbH beabsichtigt, den seit Jahren ruhenden Bau des China Hotels in Frankfurt-Niederrad abzuschließen. Die ursprüngliche Eröffnung war für 2022 vorgesehen. Dies berichtet die Frankfurter Neue Presse.