Aale und Brassen mitunter dioxinbelastet 

| Industrie Industrie

Aale und Brassen aus manchen niedersächsischen Flüssen sind mit giftigen Schadstoffen belastet. Nach Angaben des Verbraucherschutzministeriums sollten Brassen aus der Weser und Aller weiterhin nicht gegessen werden. Das Gleiche gilt für Aale aus Elbe, Ems, Weser, Leda und Aller. Die entsprechende Empfehlung aus dem Jahr

2011 habe nach wie vor Gültigkeit, sagte eine Ministeriumssprecherin der Deutschen Presse-Agentur. In dem Dokument, das auf der Ministeriumsseite veröffentlicht ist, verweist das Ressort auf Untersuchungen aus den Jahren 2009 und 2010. Damals wurde festgestellt, dass die zulässigen Höchstmengen für die Summe an Dioxinen und dioxinähnlichen Polychlorierten Biphenylen (PCB) in Aalen und Brassen mehrfach überschritten wurden.

Dioxine sind chemisch ähnlich aufgebaute Verbindungen, die unterschiedlich giftig sind. Bereits geringe Konzentrationen können gefährlich sein. Für Brassen aus Ems und Leda gilt demnach eine Verzehrmenge von maximal zwei Portionen von je 200 Gramm pro Monat. «Brassen aus Weser und Aller sollten nicht gegessen werden, da es hier zu Überschreitungen der geltenden Höchstmengen kam», rät das Ministerium. Da Aale aus den untersuchten Flüssen stark belastet waren, empfiehlt das Ministerium den grundsätzlichen Verzicht. Bei Aalen aus der Elbe wurde neben Dioxinen und dioxinähnlichen PCB zudem eine vergleichsweise hohe Belastung an Chlorpestiziden festgestellt.

Als Langzeitwirkungen der Dioxine wurden etwa Störungen des Immunsystems, schwere Erkrankungen der Haut, der Atemwege, der Schilddrüse und des Verdauungstraktes festgestellt. In Tierversuchen wurden krebserregende Wirkungen nachgewiesen. Dioxine gelangen auf verschiedene Art in die Umwelt - sie entstehen etwa als unerwünschte Nebenprodukte bei thermischen und chemischen Prozessen. In Lebewesen reichern sich Dioxine vor allem in Fettgewebe an und bauen sich nur langsam ab.

Fische werden nach Angaben der Ministeriumssprecherin regelmäßig auf Dioxine und PCB untersucht. Um Flussfische, die von Privatpersonen gefangen werden, zu überprüfen, gibt es das sogenannte Flussfischmonitoring. Nachdem eine Untersuchung im Jahr 2014 wegen zu weniger Proben nicht aussagekräftig war, soll ein weiteres Flussfischmonitoring Auskunft über die aktuelle Schadstoffbelastung bei Aalen und Brassen geben. «Mit ersten Ergebnissen ist voraussichtlich noch in diesem Jahr zu rechnen», sagte die Ministeriumssprecherin.

Der Anglerverband Niedersachsen verwies auf die Bedeutung der beiden Fischarten. «Die Brasse ist ein sehr guter Speisefisch», sagte der Verbandsbiologe Thomas Klefoth. Auch Aale seien ausgesprochen wichtig für die niedersächsischen Angler. «Im Einzelhandel erzielen frisch geräucherte Aale gegenüber allen anderen heimischen Fischarten Höchstpreise. Entsprechend ist auch das Angeln auf Aal sehr beliebt.»

Über behördliche Verzehrempfehlungen seien die Angler in der Regel gut informiert. Bei den meisten Gewässern Niedersachsens sei es völlig unbedenklich, gefangenen Fisch zu essen. «Frischer Fisch aus heimischen Gewässern gilt zu Recht als besonders wertvolles, gesundes und umweltfreundliches Lebensmittel.»

Das Verbraucherschutzministerium verwies darauf, dass Berufsfischer selbst dafür verantwortlich seien, dass ihre verkauften Fische gesundheitlich unbedenklich sind. Sie müssten zum Beispiel durch eigene Kontrollen die Schadstoffbelastung der gefangenen Fische prüfen. Zudem gebe es die amtliche Lebensmittelüberwachung. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das neue FCSI Magazin geht den zentralen Branchenthemen auf den Grund: Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Innovation stehen im Fokus. Experteninterviews, praxisnahe Berichte und Analysen zeigen, wie Hotellerie und Gastronomie mit neuen Technologien und nachhaltigen Konzepten zukunftsorientiert reagieren.

Das Deutsche Weininstitut und die Fachzeitschrift WEIN + MARKT haben herausragende Weinfachhändler für ihre Leistungen ausgezeichnet. Der Fachhandelspreis würdigt die besten Betriebe in den Kategorien Beratung, Sortimentsgestaltung und Kundenpflege.

Nach einem schwierigen Weinjahr 2024 nähern sich die Winzer bei der diesjährigen Ernte wieder den üblichen Werten. Doch nicht alle Gebiete profitieren gleichermaßen.

Die Independent Hotel Show Munich präsentiert vom 29. und 30. Oktober 2025 im MOC München ein deutlich erweitertes Seminarprogramm. Die Messe, die sich an das Fachpublikum aus Hotellerie, Design und Hospitality richtet, verzeichnet dieses Jahr nicht nur ein räumliches, sondern auch ein inhaltliches Wachstum.

Die Namensrechte für das bekannte Getränk sind kompliziert und haben schon die Justiz beschäftigt. Jetzt hat sich die Münchner Brauerei mit dem Augsburger Konkurrenten und Namenserfinder geeinigt.

Pressemitteilung

​​​​​​​Wenn sich die Mitglieder des FCSI Deutschland-Österreich treffen, stehen die drei Leitsätze des internationalen Planer- und Beraterverbands immer im Fokus: Nach dem Motto „we share – we support – we inspire” geht es stets um Kommunikation, Kooperation und Kollaboration von Experten verschiedener Disziplinen zum Wohle der gesamten Hospitality-Branche.

Das Deutsche Weininstitut hat den Deutschen Fußball-Bund erneut bei der Zusammenstellung des Weinsortiments für die kommende Saison unterstützt. Die Auswahl soll den VIP-Gästen bei einer Reihe von DFB-Veranstaltungen zur Verfügung stehen.

Die Rindfleischpreise in Deutschland klettern von Rekordhoch zu Rekordhoch. Die Schlachtpreise für Jungbullenfleisch haben mittlerweile die Schwelle von 7 Euro je Kilogramm überschritten, nachzulesen in amtlichen bayerischen Daten ebenso wie bei der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) in Oldenburg. Im Vergleich zum Sommer 2023 ist das ein Preisanstieg von gut 50 Prozent, weit über der allgemeinen Inflationsrate.

Vor genau 70 Jahren, im Jahr 1955, wurden auf der Anuga erstmals Tiefkühlprodukte für den deutschen Lebensmittelhandel präsentiert. Seitdem hat sich die Tiefkühlkost von einem Nischenprodukt zum Massenartikel entwickelt.

In wenigen Tagen ist es soweit: Am 15. Oktober 2025 öffnet das 370GRAD Pop-Up erstmals seine Türen in München. Von 13 bis 20 Uhr erwartet die Besucher in der Kustermann Eventlocation am Viktualienmarkt ein Tag voller Inspiration, Networking und frischer Ideen für die Hospitality.