A.T. Kearney-Studie: Tierfleisch verschwindet aus Regalen und von Tellern

| Industrie Industrie

Alternativen zu Fleisch werden bald die Agrar- und Lebensmittelindustrie durcheinander wirbeln und damit auch die Gastronomie. Bereits 2040 werden nur noch 40 Prozent der konsumierten Fleischprodukte von Tieren stammen, sagt eine aktuelle A.T. Kearney-Studie. Demnach stehen wir vor nichts weniger als dem Ende der Fleischproduktion, wie wir sie kennen.

Alternativen zu Fleisch werden bald die Agrar- und Lebensmittelindustrie durcheinander wirbeln und damit auch die Gastronomie. Bereits 2040 werden nur noch 40 Prozent der konsumierten Fleischprodukte von Tieren stammen, sagt eine aktuelle A.T. Kearney-Studie. „Wir stehen vor nichts weniger als dem Ende der Fleischproduktion, wie wir sie kennen“, prophezeit Dr. Carsten Gerhardt, Partner und Landwirtschaftsexperte von A.T. Kearney.


[Keine Nachricht mehr verpassen: Jetzt Tageskarte auf LinkedIn, XING oder Facebook folgen.]


„Bereits 2040 werden nur 40 Prozent der konsumierten Fleischprodukte von Tieren stammen.“ Dies bedeute auch ein Schrumpfen der Massentierhaltung mit all ihren Problemen. Gerhardt beruft sich dabei auf eine neue Studie der internationalen Unternehmensberatung mit dem Titel „How will Cultured Meat and Meat Alternatives disrupt the Agricultural and Food Industry?“, die sich intensiv mit neuen Alternativen zu klassischen Fleischprodukten beschäftigt. Zwar gehen die Autoren von einem global insgesamt weiterhin wachsenden Fleischmarkt aus, allerdings verdrängen neue Fleischalternativen und kultiviertes Fleisch zunehmend gewöhnliches Fleisch.
 

Dabei bestechen neue, vegane Fleischalternativen und kultiviertes Fleisch in vielerlei Hinsicht und könnten durch ihre Eigenschaften einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und Ressourcenschutz beitragen. Ihre Konvertierungsrate von Pflanzenkalorien in Fleischkalorien ist rund viermal besser als die bei traditionellem Fleisch, weil ihre Herstellung deutlich zielgerichteter auf das Endprodukt Fleisch ausgelegt sowie mit weniger Energieverlust verbunden ist. Die Flächen- und Düngeproblematik wird reduziert und der Einsatz von Antibiotika und anderer Stoffe zur Aufzucht und Schutz von Tieren entfällt.

Der Landwirtschaftsexperte sieht aber auch große wirtschaftliche Chancen und eine radikale Veränderung der Ernährungsindustrie angesichts völlig neuer Geschäftsmodelle und Lieferketten. Seiner Meinung nach ist der aktuelle Markteintritt von „Beyond Meat“ und der damit verbundene mediale Hype nur der Anfang. Der globale Fleischmarkt von jährlich rund 1.000 Milliarden US Dollar wird bis 2040 auf rund 1.800 Milliarden anwachsen. Da die Karten jedoch zudem völlig neu gemischt werden, verwundert es nicht, dass viele Investoren massiv in neue Ansätze investieren. Allein bis 2018 flossen rund 950 Millionen US Dollar in Start-Ups. Davon allein 50 Millionen US Dollar in die noch vergleichsweise junge Idee, Fleisch durch Zellvermehrung und -strukturierung herzustellen, ohne ein Tier zu töten.

Über A.T. Kearney

A.T. Kearney ist eine der weltweit führenden Unternehmensberatungen für das Top-Management und berät global tätige Konzerne als auch führende mittelständische Unternehmen und öffentliche Institutionen. Das Beratungsunternehmen unterstützt seine Klienten bei der Transformation ihres Geschäftes und ihrer Organisation, um langfristig Vorteile zu erzielen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Themen Wachstum und Digitalisierung, Innovation und Nachhaltigkeit sowie die Optimierung von komplexen Produktions- und Lieferketten. A.T. Kearney wurde 1926 in Chicago gegründet. 1964 eröffnete in Düsseldorf das erste Büro außerhalb der USA. Heute beschäftigt A.T. Kearney mehr als 3.600 Mitarbeiter in über 40 Ländern der Welt. Seit 2010 berät das Unternehmen Klienten klimaneutral.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Kalte Nächte haben den Obstbäumen und Reben im Land Schäden zugefügt. Durch den Klimawandel könnte das noch öfter passieren. Die Bauern und Winzer kämpfen dagegen an - mit Feuer und Wasser.

Ohne Olivenöl geht in den Mittelmeerländern nichts. Fast nichts. Zumindest nicht in der Küche. Und das zu Recht. Vor allem natives Olivenöl extra hat einen einzigartigen Geschmack, der viele Gerichte verfeinert, ohne sie zu dominieren. Immer mehr Deutsche wissen die geschmacklichen und gesundheitlichen Vorzüge von Olivenöl zu schätzen.

Jahrelange Trockenheit lässt in Spanien Weinreben verdorren. Freixenet, liiert mit der Wiesbadener Traditionskellerei Henkell, verliert so den wichtigsten Rohstoff für Schaumwein.

Start-ups wie «Goodmeat» versuchen, den Geschmack von Fleisch im Labor so gut zu imitieren, dass industrielle Massentierhaltung überflüssig wird. Die 3sat-Dokumentation «Echtes Fleisch ohne Tier – Die Zukunft schmeckt anders», aus der Reihe «Wissen hoch 2» am Donnerstag ab 20.15 Uhr, zeigt, wie das geht. 

Die Serie des FC Bayern mag gerissen sein, die bayerischen Brauer sind beim Bierabsatz weiter Seriensieger. Das vergangene Jahr bewerten sie als schlecht - doch zumindest der Start in 2024 war gut.

Vegetarisch war gestern, heute ist vegan: Ab 2024 sind alle Produkte bei The Vegetarian Butcher™ zu 100 Prozent pflanzenbasiert. Mit einer veränderten Rezeptur des NoBeefBurgers wird das vegane Portfolio komplett.

Pressemitteilung

Sauberes und strahlend glänzendes Besteck, das nicht von Hand poliert werden muss, ist nicht erst seit dem bestehenden Fachkräftemangel eine Anforderung der Gastronomie. Themen wie Hygiene, Personalkosten und der Anspruch an glänzende Besteckteile waren immer schon ausschlaggebend für die Anschaffung einer Besteckspülmaschine. Bei Winterhalter polierfreies Besteckspülen eine lange Tradition.

Die Sektkellerei Henkell Freixenet meldet einen Umsatzrekord - und sieht Herausforderungen wie die extreme Trockenheit in manchen südeuropäischen Weinregionen. Das traditionsreiche deutsch-spanische Unternehmen mit Sitz in Wiesbaden und in Katalonien gilt als weltweiter Marktführer für Schaumwein bei Absatz und Umsatz.

Pressemitteilung

Immer mehr Menschen bestellen sich Ihr Mittagessen ins Büro oder ein Gericht aus ihrem Lieblingsrestaurant ins heimische Wohnzimmer. Der Trend zum Lieferservice oder Take-away ist nach wie vor ungebrochen und hat sich für viele Restaurants als wichtiges, zusätzliches Standbein etabliert.

Einst war das Crumlin Road Gaol ein berüchtigter Ort. Todesurteile wurden hier vollstreckt. Heute ist es Erinnerungsort, Eventlocation und nun auch Heimat einer Brennerei, die besichtigt werden kann.