Bauern werben für regionale Produkte - Bio-Schnäppchen alarmieren

| Industrie Industrie

Die deutschen Bauern werben bei den Verbrauchern für mehr Wertschätzung für Lebensmittel. «Wir appellieren an die Kunden, Qualitätsprodukte zu kaufen», sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied den Zeitungen der Funke-Mediengruppe . «Sie sollten auch bei Bio-Produkten schauen, dass es regionale Produkte sind.» Lebensmittel in Deutschland seien im Vergleich sehr hochwertig, hätten aus Sicht der Landwirte aber einen zu geringen Preis. «Sie müssten teurer sein.»

Allerdings sei die Nachfrage bisher nicht groß genug, sagte Rukwied vor der Agrarmesse Grüne Woche (17. bis 26. Januar) in Berlin. «Nur 20 Prozent der Verbraucher kaufen bewusst regionale, saisonale, höherwertige Lebensmittel. Viele andere könnten es, tun es aber noch nicht. Die müssen wir noch erreichen.» In Deutschland werde im Vergleich zu anderen europäischen Ländern relativ wenig Geld gemessen am Haushaltseinkommen für Lebensmittel ausgegeben.

Zugleich kritisierte Rukwied Werbekampagnen mit Schnäppchenpreisen für Bio-Lebensmittel. Der «Neuen Osnabrücker Zeitung» («NOZ») sagte er: «Die Preisgestaltung bei Bio-Produkten, beispielsweise Aktionsangebote, beobachte ich mit großer Sorge.» Bio-Produkte seien in der Herstellung teurer als konventionelle, die Biobauern brauchten daher einen höheren Preis.

Angesichts der für Menschen ungefährlichen Afrikanischen Schweinepest in Polen sagte er: «Wir haben große Sorge, dass das Virus die Grenze überschreitet. Wir sollten mit deutscher Hilfe einen Zaun auf der polnischen Seite errichten, damit keine infizierten Wildschweine zu uns kommen.» In Brandenburg ist bereits ein Schutzzaun an der Grenze gebaut worden. Sachsen hat damit in der zurückliegenden Woche begonnen.

In der Diskussion um Düngerbelastung in den Böden forderte Rukwied eine bundesweite Überprüfung des Nitrat-Messnetzes. «Je genauer man sich das alles anschaut, desto mehr Ungereimtheiten fallen auf», hielt er in der «NOZ» fest. Landwirte zweifeln an, dass die weitere Verschärfung der Düngeregeln in Deutschland auf validen Daten beruht.

Erhöhte Nitratwerte im deutschen Grundwasser hatten zu einer Verurteilung vor dem Europäischen Gerichtshof geführt. Auf Druck der EU-Kommission verschärfte die Bundesregierung die gerade reformierte Düngeverordnung erneut, um hohen Strafzahlungen zu entgehen. Rukwied erwartet, dass sich die Politik die Fakten noch einmal genau anschaut. Tue sie das nicht, «dann bleibt am Ende nur der Klageweg. Viele Landwirte sind dazu bereit», sagte der Bauernpräsident.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Im vorigen Jahr wurde weniger Champagner aus Frankreich nach Deutschland exportiert. Zugleich stieg aber der Umsatz mit dem edlen Schaumwein. Dafür gibt es eine Erklärung.

Nach Angaben des Deutschen Weininstituts (DWI) stieg der Durchschnittspreis, den die Erzeuger für einen Liter Wein im Ausland erlösten, im Vergleich zum bisherigen Höchstwert vom Vorjahr erneut um 20 Cent auf 3,35 Euro.

Die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des letzten Jahres haben sich auch auf das Weineinkaufsverhalten vieler Verbraucherinnen und Verbraucher ausgewirkt. Insbesondere einkommensschwache Haushalte verzichteten 2023 öfter auf Wein.

Pressemitteilung

Mit einer gelungenen Premiere geht die EUROVINO – Fachmesse für Wein zu Ende und überzeugt am Messestandort Karlsruhe mit einem qualitativ hochwertigen Ausstellendenportfolio, das einem starken Fachpublikum aus allen Teilen Deutschlands und dem europäischen Ausland präsentiert wurde.

Pressemitteilung

New-Meat Pionier, Redefine Meat, feiert sein Debüt auf der GastroVision, Kitchen Club Area in Hamburg, mit 100 Prozent pflanzlichen kulinarischen New-Meat Convenience Neuheiten für die Systemgastronomie.

Cola und andere Limonaden standen auch 2023 wieder hoch im Kurs, wenn es ums Durstlöschen ging. Insgesamt tranken die Verbraucher mehr Erfrischungsgetränke als Mineralwasser.

Europas Winzer wurden zuletzt oft ihren Wein nicht los. Aber wohin damit, wenn die nächste Ernte wartet? Die EU eilt der Branche zu Hilfe - und aus dem Wein wird billiger Industriealkohol. In Deutschland wurde in diesem Zeitraum kein Wein mit EU-Geld zu Industriealkohol verarbeitet.

Die Lage auf dem deutschen Weinmarkt hat sich im vergangenen Jahr gegenüber 2022 zwar insgesamt leicht verbessert, sie bleibt jedoch weiterhin angespannt. Die Weinabsätze gingen zurück, so auch die Zahl der Haushalte, die Wein kauften.

Rational spricht von einer Weltpremiere: Mit dem neuen iHexagon stimmt der Weltmarktführer, Dampf, Heißluft und Mikrowelle erstmals so aufeinander ab, dass gleichmäßig über alle Einschübe höchste Speisenqualität in kürzester Zeit möglich sein soll.

Mit Sekt, Wein und Spirituosen hat das Unternehmen Rotkäppchen-Mumm im vergangenen Jahr rund 1,3 Milliarden Euro Umsatz erzielt - etwas mehr als im Jahr zuvor, trotz schwieriger Bedingungen.