Blick in die Weinkeller: Gäste erkunden 50 Güter an Saale und Unstrut

| Industrie Industrie

Rund 50 Weingüter haben am Wochenende in Sachsen-Anhalt und Thüringen ihre Keller für Besucher geöffnet. Die Gäste konnten sich am Samstag und Sonntag durch sonst verschlossene Lagerräume führen lassen, Vorträge anhören und die angrenzenden Weinberge erkunden, wie die Veranstalter der «Tage der offenen Weinkeller und Weinberge» erklärten. Auf dem Weinhof Winter in dem kleinen Ort Kaiserpfalz wurden Weinverkostungen angeboten, wie ein Mitarbeiter am Sonntag sagte. Auf dem Weingut Schulze im Kretzschauer Ortsteil Döschwitz waren die Führungen durch die Weinkeller besonders beliebt, sagte eine Mitarbeiterin. Der Großteil der Güter und Stationen lag auf sachsen-anhaltischer Seite.

Zuvor schätzten die Winzer im Weinbaugebiet an Saale und Unstrut die Qualität der Trauben für den Jahrgang 2019 ein. «Wir rechnen mit einer frühen Ernte», sagte der Geschäftsführer der Winzervereinigung eG Freyburg, Hans Albrecht Zieger, vor den Tagen der offenen Weinkeller im Anbaugebiet. Während in früheren Jahren Ende September oder Anfang Oktober der neue Wein von den Stöcken geholt wurde, war dies im Vorjahr laut Weinbauverband so früh wie nie - im August.

Das Gebiet erstreckt sich über eine Fläche von rund 800 Hektar in Sachsen-Anhalt, Thüringen und zu einem kleinen Teil in Brandenburg. Davon bewirtschaften die Winzer der Vereinigung etwa die Hälfte. Die Genossenschaft, die rund 400 Winzer als Mitglieder hat, gilt als Ostdeutschlands größter Weinproduzent. Das Gebiet gehört zu den 13 Anbaugebieten von Qualitätswein in Deutschland. Typisch für die Region sind eher trockene Weine der Sorten Müller-Thurgau, Silvaner, Weiß- und Grauburgunder sowie Riesling. Beim Rotwein sind es Dornfelder und Portugieser.

Das Deutsche Weininstitut (DWI/Mainz) geht davon aus, dass in den Anbaugebieten zunächst ab 19. August Federweißer für die Weinfeste gelesen wird. Ab Mitte September beginne die Hauptweinernte bundesweit, wie ein Sprecher sagte. «Das ist eigentlich normal, nicht übermäßig verfrüht», sagte er. 100 Tage nach der Blüte sei die Regel, um mit der Weinernte zu beginnen. Dies sei jedoch abhängig vom Reifegrad der Trauben und von Region zu Region durchaus unterschiedlich.

Wichtig für den Weinbau sei ein gesunder Mix aus Feuchtigkeit und Wärme. «Insgesamt sieht es recht gut aus», sagte er. In Deutschland wird laut dem Institut auf rund 100 000 Hektar Qualitätswein angebaut. Ein Revival erlebten derzeit aromatische Bukettweine wie Scheurebe, Sauvignon Blanc, Muskateller oder Gewürztraminer, besonders bei jungen Weinliebhabern, sagte der Sprecher.

An den Hängen von Saale und Unstrut dürfte die Qualität der Weine laut Zieger dieses Jahr sehr gut sein. Allerdings hätten die Winzer sehr viel zu tun, um die witterungsbedingte Trockenheit nunmehr im zweiten Jahr in Folge in den Weinbergen auszugleichen.

«Es muss im Anbaugebiet noch intensiver als bisher über das Thema Bewässerung nachgedacht werden», sagte Zieger, der auch Vizepräsident des Weinbauverbandes Saale-Unstrut ist. Im Thüringer Weingut Bad Sulza mit rund 50 Hektar Anbaufläche werden vor allem neu gepflanzte Reben bewässert. Das Wasser werde mit Wagen in die Weinberge geschleppt, sagte Geschäftsführer Andreas Clauß.

Er geht wegen der Reife der Trauben für das Weingut auch von einem frühen Lesebeginn aus. 2018 sei angesichts der Trockenheit die Skepsis um die Erntemenge zunächst groß gewesen. «Am Ende hatten wir ein Super Weinjahr mit guten Mengen», sagte er mit Optimismus für 2019. (dpa)

Zurück

Vielleicht auch interessant

Im vorigen Jahr wurde weniger Champagner aus Frankreich nach Deutschland exportiert. Zugleich stieg aber der Umsatz mit dem edlen Schaumwein. Dafür gibt es eine Erklärung.

Nach Angaben des Deutschen Weininstituts (DWI) stieg der Durchschnittspreis, den die Erzeuger für einen Liter Wein im Ausland erlösten, im Vergleich zum bisherigen Höchstwert vom Vorjahr erneut um 20 Cent auf 3,35 Euro.

Die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des letzten Jahres haben sich auch auf das Weineinkaufsverhalten vieler Verbraucherinnen und Verbraucher ausgewirkt. Insbesondere einkommensschwache Haushalte verzichteten 2023 öfter auf Wein.

Pressemitteilung

Mit einer gelungenen Premiere geht die EUROVINO – Fachmesse für Wein zu Ende und überzeugt am Messestandort Karlsruhe mit einem qualitativ hochwertigen Ausstellendenportfolio, das einem starken Fachpublikum aus allen Teilen Deutschlands und dem europäischen Ausland präsentiert wurde.

Pressemitteilung

New-Meat Pionier, Redefine Meat, feiert sein Debüt auf der GastroVision, Kitchen Club Area in Hamburg, mit 100 Prozent pflanzlichen kulinarischen New-Meat Convenience Neuheiten für die Systemgastronomie.

Cola und andere Limonaden standen auch 2023 wieder hoch im Kurs, wenn es ums Durstlöschen ging. Insgesamt tranken die Verbraucher mehr Erfrischungsgetränke als Mineralwasser.

Europas Winzer wurden zuletzt oft ihren Wein nicht los. Aber wohin damit, wenn die nächste Ernte wartet? Die EU eilt der Branche zu Hilfe - und aus dem Wein wird billiger Industriealkohol. In Deutschland wurde in diesem Zeitraum kein Wein mit EU-Geld zu Industriealkohol verarbeitet.

Die Lage auf dem deutschen Weinmarkt hat sich im vergangenen Jahr gegenüber 2022 zwar insgesamt leicht verbessert, sie bleibt jedoch weiterhin angespannt. Die Weinabsätze gingen zurück, so auch die Zahl der Haushalte, die Wein kauften.

Rational spricht von einer Weltpremiere: Mit dem neuen iHexagon stimmt der Weltmarktführer, Dampf, Heißluft und Mikrowelle erstmals so aufeinander ab, dass gleichmäßig über alle Einschübe höchste Speisenqualität in kürzester Zeit möglich sein soll.

Mit Sekt, Wein und Spirituosen hat das Unternehmen Rotkäppchen-Mumm im vergangenen Jahr rund 1,3 Milliarden Euro Umsatz erzielt - etwas mehr als im Jahr zuvor, trotz schwieriger Bedingungen.