Deutscher Sektpreis 2019: Die Gewinner

| Industrie Industrie

Knapp vier Liter Sekt trinkt der Deutsche jedes Jahr im Schnitt. Damit ist Deutschland der größte Markt der Welt für Schaumweine. Aber wie steht es um die deutschen Spitzensekte? Dieser Frage ist der Meininger Verlag Ende Juli anlässlich der 5. Auflage von Meiningers Deutscher Sektpreis nachgegangen. Die einhellige Meinung der insgesamt 40-köpfigen Expertenjury: Deutscher Sekt ist Weltklasse.

Das Sekthaus Raumland verteidigt seine Position als bester Sekterzeuger auch 2019 und wird mit der „Kollektion des Jahres“ geehrt. Mit zwölf ausgezeichneten Sekten, darunter die mit jeweils 93 Punkten bewerteten 2008 Vintage Chardonnay Extra Brut und 2008 Vintage Blanc de Blancs Extra Brut, zeigt Volker Raumland auch in diesem Jahr, dass er trotz wachsender Konkurrenz zurecht als bester Sekterzeuger Deutschlands gilt.

Platz zwei, und diesmal sehr dicht am Spitzenreiter, belegt „Griesel Sekt - Sekthaus Streit“ aus Bensheim an der Hessischen Bergstraße mit sieben ausgezeichneten Sekten. In vier von sechs Kategorien kam Niko Brandner und sein Team auf die vorderen Plätze. Zu den Siegern zählt unter anderem der 2014 Grande Cuvée Dosage Zéro mit 93 Punkten und der 2015 Pinot Brut Nature mit 92 Punkten.

Die junge Generation überzeugte: So sorgte das junge Sekthaus Burkhardt Schür aus Bürgstadt am Main für Aufmerksamkeit mit drei hervorragenden Sekten. Hier erkannte die Jury noch einmal eine Steigerung zum bereits sehr guten Vorjahr. Unter den Siegern findet sich auch das in nächster Generation von Stefan und Christian Braunewell geführte Weingut Braunewell aus Rheinhessen sowie das Weingut Eymann aus Gönnheim in der Pfalz.

Herausragende Ergebnisse etablierter Erzeuger: Über fünf Sekte im Spitzenfeld kann sich die Privat-Sektkellerei Reinecker aus Baden freuen. Weitere Topbewertungen erzielten Schloss Vaux aus dem Rheingau, sowie Richard Grosche und Mathieu Kaufmann vom Weingut Reichsrat von Buhl. Von Winning aus Deidesheim in der Pfalz überzeugte abermals als Klassiker mit vier Sekten.

In der Kategorie der trockenen Sekte konnte der Vorjahressieger, das Weingut auf den fünfzehn Morgen, abermals mit einem Sauvignon Blanc Sekt extra trocken triumphieren.

In der Kategorie I der Riesling-Sekte wurde zusätzlich die Auszeichnung für den besten Brut Nature Sekt an Frank John - Das Hirschhorner Weinkontor für deren Riesling Brut Nature verliehen.

Mindestens 87 (von 100) Punkten mussten die Sekte aus traditioneller Flaschengärung durch die Expertenjury erhalten, um ausgezeichnet zu werden. Mehr als 90 Punkte konnten 74 Sekte für sich erringen, davon erhielten 32 Schaumweine 91 und mehr Punkte. Sie zählen damit zur absoluten Qualitätsspitze im deutschen Sekt.

Bei dem vom Weinbauministerium Rheinland-Pfalz offiziell anerkannten Wettbewerb für deutsche Sekte aus traditioneller Flaschengärung wurden an zwei Tagen 552 Sekte verdeckt nach dem international gültigen 100-Punkte-Schema verkostet. In sechs Kategorien, darunter die besten Riesling-, Burgunder- und Rosé-Sekte, wurden die Erzeugnisse des Jahres gekürt. Zu den Juroren zählten unter anderem Iro Lutter (Sommelier Deidesheimer Hof), Champagner-Botschafter Boris Maskow sowie Sascha Speicher (Chefredakteur Sommelier Magazin).

Zugelassen waren ausschließlich deutsche Sekte aus traditioneller Flaschengärung, die aufwändigste und in der Regel hochwertigste Art der Schaumweinherstellung. Sie ist bei Champagner wie auch dem spanischen Cava Pflicht.

Rund 15 Prozent der Einsendungen trugen die Geschmacksrichtung Brut Nature, das sind Sekte, die ohne Dosagezugabe vermarktet werden und unter Winzerkollegen gerne als „ungeschminkt“ bezeichnet werden.

Die meisten Einreichungen wurden in der Kategorie Burgunder-Sekte verkostet, gefolgt von Riesling-Sekt, den Prestige-Burgunder-Sekten, die mindestens 36 Monate auf der Hefe liegen müssen, und Rosé-Sekten. Der Durchschnittspreis lag bei 16 Euro.

Christian Wolf, Verkostungsleiter des Meininger Verlags: „Der Wettbewerb beweist eindrucksvoll, dass der deutsche Sekt eine Spitzenposition im internationalen Ranking einnimmt. Die Qualität der eingereichten Sekte hat das sehr gute Ergebnis des letzten Jahres noch einmal übertroffen. Deshalb verdient es der deutsche Sekt, noch stärker als bislang wahrgenommen zu werden. Wir werden weiterhin alle unsere Möglichkeiten ausschöpfen, um diesem spannenden Segment zu mehr Beachtung und mehr Prestige zu verhelfen.“

Der Meininger Verlag unterstützt damit auch die Bestrebungen der Weinbranche, die das Thema „Deutscher Sekt“ ganz oben auf ihrer Agenda hat: Im Verband deutscher Prädikatsweingüter (VDP) wird aktuell in einem eigenen Arbeitskreis ein Regelwerk zum Thema VDP.Sekt erarbeitet, der Verband der traditionellen klassischen Flaschengärer kündigt mit der Neuaufstellung seines Vorstandes „eine neue SEKT-Zeitrechnung“ an und das Deutsche Weininstitut (DWI) widmete seinen ProWein Auftritt 2019 ganz dem Thema „Deutscher Sekt“.

Alle ausgezeichneten Sekte aus traditioneller Flaschengärung sowie weitere Informationen zum 5. Meiningers Deutscher Sektpreis finden Sie unter: www.deutscher-sektpreis.de

Die Erstplatzierten sowie die Top 50 Sekte werden in der neuen Ausgabe von
Meiningers Weinwelt vorgestellt (ET: 11.September).

Die Sieger Meiningers Deutscher Sektpreis 2019

Kategorie I - Riesling Sekt

1. Platz    2014 Riesling Prestige Extra Brut
Griesel Sekt - Sekthaus Streit, Hessische Bergstraße
90 Punkte, 21,00 Euro

2. Platz    2016 Dürkheimer Schenkenböhl Riesling Sekt b. A. brut
Lebenshilfe Bad Dürkheim e.V, Pfalz
90 Punkte, 12,00 Euro

3. Platz    2016 von Buhl Riesling brut
Weingut Reichsrat von Buhl, Pfalz
90 Punkte, 14,90 Euro

Kategorie II - Burgunder Sekt

1. Platz    2015 Pinot Brut Nature
Griesel Sekt - Sekthaus Streit, Hessische Bergstraße
92 Punkte, 23,00 Euro

2. Platz    2015 Grande Cuvée Dosage Zéro
Griesel Sekt - Sekthaus Streit, Hessische Bergstraße
91 Punkte, 29,00 Euro

3. Platz    2014 Chardonnay extra brut
Weingut Gutzler, Rheinhessen
91 Punkte, 13,60 Euro

Kategorie III – Prestige Burgunder Sekt (mind. 36 Monate Hefelager)

1. Platz    2008 Vintage Chardonnay Extra Brut
Sekthaus Raumland, Rheinhessen
93 Punkte, 69,00 Euro

2. Platz    2008 Vintage Blanc de Blancs Extra Brut
Sekthaus Raumland, Rheinhessen
93 Punkte, 69,00 Euro

3. Platz    2014 Grande Cuvée Dosage Zéro
Griesel Sekt - Sekthaus Streit, Hessische Bergstraße
93 Punkte, 29,00 Euro

Kategorie IV – Rosé Sekt

1. Platz    2015 Pinot Rosé brut
Weingut Franz Keller, Baden
91 Punkte, 16,00 Euro

2. Platz    2014 Pinot Rosé brut
Weingut Rings, Pfalz
91 Punkte, 19,00 Euro

3. Platz    Rosé Brut
Privat-Sektkellerei Reinecker, Baden
91 Punkte, 14,00 Euro

Kategorie V - Sortenvielfalt

1. Platz    2016 Grüner Veltliner dosage zero
Sektmanufaktur Schloss Vaux, Rheingau
91 Punkte, 20,00 Euro

2. Platz    Baden Crémant Brut
Privat-Sektkellerei Reinecker, Baden
90 Punkte, 12,00 Euro

3. Platz    2017 Britzinger Nobling Extra Brut
Winzergenossenschaft Britzingen eG., Baden
90 Punkte, 8,90 Euro

Kategorie VI –Sekt trocken

1. Platz    2017 Sauvignon blanc extra trocken
Weingut auf den fünfzehn Morgen, Rheinhessen
91 Punkte, 9,50 Euro

2. Platz    2017 Pinot Rosé trocken
Weingut Erich Stachel, Pfalz
90 Punkte, 9,50 Euro

3. Platz    Spätburgunder Rotsekt trocken
Weingut Leonhardt, Pfalz
90 Punkte, 8,20 Euro

Sonderauszeichnungen

Kollektion des Jahres
Sekthaus Raumland, Rheinhessen

Bester Sekt Brut Nature (Sekt ohne Dosage)
Riesling Brut Nature
Frank John - Das Hirschhorner Weinkontor, Pfalz
90 Punkte, 27,00 Euro

Zurück

Vielleicht auch interessant

Pressemitteilung

Immer mehr Menschen bestellen sich Ihr Mittagessen ins Büro oder ein Gericht aus ihrem Lieblingsrestaurant ins heimische Wohnzimmer. Der Trend zum Lieferservice oder Take-away ist nach wie vor ungebrochen und hat sich für viele Restaurants als wichtiges, zusätzliches Standbein etabliert.

Einst war das Crumlin Road Gaol ein berüchtigter Ort. Todesurteile wurden hier vollstreckt. Heute ist es Erinnerungsort, Eventlocation und nun auch Heimat einer Brennerei, die besichtigt werden kann.

Küchenausrüster Rational will Umsatz und Betriebsgewinn nach einem starken Vorjahr deutlich steigern. Der Umsatz, der im vergangenen Jahr um 10 Prozent auf 1,126 Milliarden Euro stieg, solle 2024 im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich zulegen.

Bierverkoster - für so manchen Menschen dürfte das ein Traumberuf sein. Ihr Einsatz ist für Hersteller ebenso wichtig wie teuer. Forscher sehen in Geschmacksberatung durch Künstliche Intelligenz eine Alternative - oder zumindest eine Ergänzung.

Im österreichischen Salzburg wurden am Wochenende die World Spirits Awards verliehen. Ein Gewinner war dabei eine deutsche Brennerei: GINSTR - Stuttgart Dry Gin wurde mit der Goldmedaille in der Kategorie Gin ausgezeichnet.

Bei der Veltins-Brauerei im Sauerland zeichnet sich ein erbitterter Erbstreit ab. Wie verschiedene Medien berichten, hat Carl-Clemens Veltins, Sohn der langjährigen Chefin Rosemarie Veltins, Klage beim Landgericht Arnsberg eingereicht. Angeblich soll er als 18-Jähriger zu einem schlechten Deal überredet und um sein Erbe gebracht worden sein.

Im Jahr 2023 haben die Winzerinnen und Winzer in Deutschland 8,6 Millionen Hektoliter Wein und Most erzeugt. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, lag die Wein- und Mosterzeugung damit 344.000 Hektoliter oder 3,9 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Der Konsumgüterhersteller Unilever will sich von seinen Eiscreme-Marken trennen und diese in eine eigenständige Firma auslagern. Dazu gehören Marken wie Magnum, Langnese, Ben & Jerry's und Cornetto. Bis 2025 soll die Sparte abgespalten sein.

Alkoholfreier Wein wird immer beliebter, doch für viele Winzer ist die Produktion noch zu aufwendig. Auch der Geschmack spielt eine Rolle.

Um landschaftsprägende Weinberge in Steillagen zu erhalten, muss der Weinbranche zufolge mehr für Winzerinnen und Winzer getan werden. Denkbar sei ein Bewirtschaftungsentgelt, um Betrieben zu helfen, die sonst nicht mehr rentabel arbeiten könnten.