Investor übernimmt angeschlagenen Porzellanhersteller Kahla

| Industrie Industrie

Der finanziell angeschlagene Porzellanhersteller Kahla hat einen neuen Eigentümer. Daniel Jeschonowski, Geschäftsführender Gesellschafter des Kugelschreiber-Herstellers Senator aus Südhessen, übernehme das traditionsreiche Porzellanwerk, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Ein Kaufpreis wurde auch auf Nachfrage hin nicht genannt. Es würden 90 Prozent der bisherigen Mitarbeiter weiterbeschäftigt, hieß es. Das Unternehmen firmiert künftig als Porzellanmanufaktur Kahla/Thüringen GmbH.

Kahla-Porzellan mit rund 250 Mitarbeitern war seit März in Insolvenz in Eigenverwaltung. Diese wurde den Angaben zufolge Ende August erfolgreich abgeschlossen. Grund für die finanzielle Schieflage soll ein geplatzter Großauftrag gewesen sein, für den Investitionen in Millionenhöhe getätigt worden waren. Trotz Schließungen während der Corona-Krise hat das Unternehmen nach eigenen Angaben in den vergangenen Monaten über Plan liegende Umsätze erzielt. Starke Onlineverkäufe und ein virtueller Porzellanmarkt hätten Umsatzrückgänge aus dem internationalen Handel kompensiert.

In Kahla südlich von Jena wird seit mehr als 170 Jahren industriell Porzellan hergestellt. Zu DDR-Zeiten war die Stadt Sitz des VEB Feinkeramik, zu dem 17 Betriebe mit rund 18 000 Beschäftigten gehörten. Die Privatisierung nach der Wiedervereinigung endete erst in der Pleite, dann kam es 1994 zur Neugründung der Kahla/Thüringen Porzellan GmbH aus der Insolvenz durch den früheren Rosenthal-Manager Günther Raithel.

Mehr als 35 Millionen Euro wurden seither in die Modernisierung investiert. Einst vor allem für Strohblumen- und Zwiebelmuster bekannt, haben die Thüringer mit neuen, preisgekrönten Designs von sich reden gemacht. Zeitweise lag der Jahresumsatz bei rund 30 Millionen Euro.

Für das Unternehmen hat es laut einer Sprecherin mehrere Interessenten gegeben. «Herr Jeschonowski überzeugte den Gläubigerausschuss mit seinem Konzept, die "Made in Germany"-Strategie fortzuführen und den Produktionsstandort Kahla zu sichern.» Die neue Struktur und Strategie werde in den nächsten Tagen vorgestellt. Die bisherige Eigentümerfamilie Raithel zieht sich damit nach mehr als zwei Jahrzehnten komplett aus der Firma zurück. 2005 hatte Günther Raithel die Geschicke in die Hände seines Sohnes Holger gelegt. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Namensrechte für das bekannte Getränk sind kompliziert und haben schon die Justiz beschäftigt. Jetzt hat sich die Münchner Brauerei mit dem Augsburger Konkurrenten und Namenserfinder geeinigt.

Pressemitteilung

​​​​​​​Wenn sich die Mitglieder des FCSI Deutschland-Österreich treffen, stehen die drei Leitsätze des internationalen Planer- und Beraterverbands immer im Fokus: Nach dem Motto „we share – we support – we inspire” geht es stets um Kommunikation, Kooperation und Kollaboration von Experten verschiedener Disziplinen zum Wohle der gesamten Hospitality-Branche.

Das Deutsche Weininstitut hat den Deutschen Fußball-Bund erneut bei der Zusammenstellung des Weinsortiments für die kommende Saison unterstützt. Die Auswahl soll den VIP-Gästen bei einer Reihe von DFB-Veranstaltungen zur Verfügung stehen.

Die Rindfleischpreise in Deutschland klettern von Rekordhoch zu Rekordhoch. Die Schlachtpreise für Jungbullenfleisch haben mittlerweile die Schwelle von 7 Euro je Kilogramm überschritten, nachzulesen in amtlichen bayerischen Daten ebenso wie bei der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) in Oldenburg. Im Vergleich zum Sommer 2023 ist das ein Preisanstieg von gut 50 Prozent, weit über der allgemeinen Inflationsrate.

Vor genau 70 Jahren, im Jahr 1955, wurden auf der Anuga erstmals Tiefkühlprodukte für den deutschen Lebensmittelhandel präsentiert. Seitdem hat sich die Tiefkühlkost von einem Nischenprodukt zum Massenartikel entwickelt.

In wenigen Tagen ist es soweit: Am 15. Oktober 2025 öffnet das 370GRAD Pop-Up erstmals seine Türen in München. Von 13 bis 20 Uhr erwartet die Besucher in der Kustermann Eventlocation am Viktualienmarkt ein Tag voller Inspiration, Networking und frischer Ideen für die Hospitality.

Die PALUX AG, Hersteller von Großküchentechnik, hat das im Dezember 2024 eingeleitete Eigenverwaltungsverfahren abgeschlossen. Mit der Beendigung des gerichtlichen Verfahrens lässt die Gruppe die Insolvenz hinter sich und kann wieder eigenständig agieren.

Statt Geld gibt es bei Walder-Bräu Bier für die «Bürgeraktionäre»: Während die Bierbranche ächzt, hat eine kleine Brauerei in Oberschwaben ihren ganz eigenen Weg gefunden. Wie die kleine Brauerei mit einem ganz eigenen Modell überlebt.

Zum Weltvegetariertag rückt eine umstrittene Alternative in den Fokus: Fleisch, das nicht von Tieren stammt, sondern im Labor gezüchtet wird. Forschende sehen darin die einzige echte Chance auf Steak und Co. ohne Tierleid – doch Akzeptanz und Zulassung sind noch offen.

Pressemitteilung

Die Vorfreude ist groß: Vom 7. bis 11. Februar 2026 öffnet die INTERGASTRA, Leitmesse für Hotellerie und Gastronomie, auf der Messe Stuttgart wieder ihre Tore. Schon jetzt ist die Stimmung in der Branche voller Erwartung. Die INTERGASTRA 2026 wird schneller, digitaler und kompakter – mit noch mehr Live-Erlebnissen und Networking-Möglichkeiten.“