Kartellamt verbietet Übernahme von Vion-Schlachthöfen

| Industrie Industrie

Die ostwestfälische Premium Food Group (früher Tönnies-Gruppe) darf die Schlachthöfe des niederländischen Schlachtkonzerns Vion nicht wie geplant übernehmen. Das Bundeskartellamt hat ihr untersagt, mehrere Unternehmen und Beteiligungen von der Vion GmbH und der Vion Beef B.V., insbesondere die Schlachthöfe in Buchloe, Crailsheim und Waldkraiburg, zu erwerben. Dies teilte die Wettbewerbsbehörde mit.

Die Übernahme der Vion-Standorte hätte die Marktposition «zum Nachteil der Landwirtinnen und Landwirte und der verbleibenden kleineren Wettbewerber in den betroffenen Regionen bedenklich verstärkt», sagte Kartellamtspräsident Andreas Mundt. Die Premium Food Group hätte neben ihrer bereits dominierenden Position in der Schlachtung und Verarbeitung von Schweinen in Deutschland auch im Bereich Rinder eine Führungsposition erlangt. 

Zur Begründung hieß es weiter, die Übernahme würde die Ausweichmöglichkeiten der Erzeuger und Abnehmer verringern und so die Marktstellung des Konzerns erweitern. «Nachteile wären demnach auch bundesweit für Abnehmer von Schlachtprodukten entstanden.» Der Beschluss des Kartellamtes ist bislang nicht rechtskräftig, gegen ihn kann Beschwerde eingelegt werden.

«Ein harter Schlag für die Landwirtinnen und Landwirte»

Die Premium Food Group reagierte enttäuscht auf die Entscheidung. «Diese Entscheidung ist ein harter Schlag für die Landwirtinnen und Landwirte in Süddeutschland, die seit Monaten auf eine klare Zukunftsentscheidung gehofft haben», hieß es in einer Stellungnahme. Man prüfe nun die Begründung der Behörde und werde dann über mögliche Rechtsbehelfe entscheiden.

Auch die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber bedauerte die Nachricht. «Dieser Schritt ist für mich absolut nicht nachvollziehbar», sagte die CSU-Politikerin. Ein wichtiger Schritt zur Sicherung ausreichender Schlachtkapazitäten und kurzer Schlachtwege sei damit verhindert worden. 

Das niederländische Schlachtunternehmen Vion teilte mit, man nehme den negativen Bescheid des Bundeskartellamts zur Kenntnis und respektiere das Ergebnis. Die Entscheidung habe keine unmittelbaren Auswirkungen auf das Tagesgeschäft, weitere Schritte würden jetzt geprüft, sagte Vion-Chefin Tjarda Klimp.

Rückzug führt zu Verschiebungen auf dem Fleischmarkt

Vion ist Hersteller von Fleisch, Fleischerzeugnissen und pflanzlichen Fleischalternativen. Nach Angaben des Kartellamtes ist das Unternehmen der bisherige Marktführer im Bereich der Rinderschlachtung in Süddeutschland. Im vergangenen Jahr hatte die Firma bekanntgegeben, sich aus Deutschland zurückzuziehen und Standorte verkaufen zu wollen. Einige Fusionsvorhaben wurden bereits freigegeben.

Nach Angaben der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) führt der Rückzug von Vion zu Verschiebungen auf dem deutschen Markt. Der Abstand der beiden größten Schlachter auf die Wettbewerber wachse dadurch deutlich. Die Premium Food Group und Westfleisch kommen laut ISN zusammen auf einen Marktanteil von rund 45,1 Prozent. 

Deutschlands größter Fleischkonzern Tönnies hat sich zu Beginn dieses Jahres in Premium Food Group umbenannt. Begründet wurde dies mit dem Wandel vom reinen Fleischunternehmen zu einer Lebensmittelfirma mit breiter Produktpalette. Das Unternehmen macht sein Geschäft vor allem mit Fleisch- und Wurstwaren, aber auch mit Dienstleistungen beim Lebensmitteltransport sowie Suppen, Soßen, Pharma-Rohstoffen und Veggie-Produkten.

Zurück

Vielleicht auch interessant

Sekt bleibt die Nummer eins in Deutschland, doch der Crémant erlebt einen klaren Aufschwung. Der hochwertige Schaumwein gewinnt stetig an Beliebtheit und wird von Konsumenten oft als sensorisch nah am Champagner beschrieben. Auch in der Gastronomie greifen viele Schaumwein-Liebhaber immer öfter zum Crémant.

Die Zeitschrift Der Feinschmecker stellt die 500 besten Weingüter Deutschlands in ihrem jährlich erscheinenden Wein Guide vor. Zum Winzer des Jahres wurde Sebastian Fürst aus Franken gekürt.

Sie gestalten die Zukunft der Hospitality-Branche – und nicht nur das. Die Emerging Professionals in Consulting (EPiCs) führen den FCSI in ein neues Zeitalter: digitaler, vernetzter und kollaborativer denn je. Nur die intensive Zusammenarbeit von erfahrenen und jungen Mitgliedern auf Augenhöhe kann den Weg in eine gelingende Zukunft weisen.  

Geringere Ernte, sinkende Preise, weniger Betriebe: Die deutschen Hopfenbauern stehen vor grundlegenden Veränderungen. Womit Vertreter der Branche jetzt rechnen.

Pressemitteilung

Rund 300 Teilnehmer erlebten drei Tage voller Impulse, Praxiswissen und gemeinsamer Verantwortung. Zugleich zeigte das Event, wie groß der Wille ist, Zukunft aktiv zu gestalten und nachhaltiges Handeln sichtbar und erlebbar zu machen. 

Pressemitteilung

Der Food & Concept Court bleibt auch 2026 der zentrale Treffpunkt für Fachleute aus dem Foodservice und der Gemeinschaftsverpflegung auf der Intergastra. Im „Restaurant am Wasser“ bietet das Konzept eine ebenso inspirierende wie praxisorientierte Mischung aus Diskussionsrunden, Lounge-Gesprächen und intensivem Erfahrungsaustausch.

Pressemitteilung

Die von Salto für Mobile Access entwickelte JustIN Mobile App unterstützt ab sofort die NFC-basierte „Tap to Access“-Funktionalität auf iOS-Geräten. Dieses Upgrade bietet iPhone-Nutzern in Europa eine schnelle, sichere und intuitive Möglichkeit, Türen zu öffnen – einfach durch das Antippen von Salto Türhardware oder Wandlesern mit dem Smartphone.

Pressemitteilung

Nach der erfolgreichen Premiere im März dieses Jahres startet der neue Branchentreff 370GRAD mit einem starken Buchungsstand in die nächste Runde. Bereits wenige Monate nach dem Debüt haben über 100 Aussteller ihre Teilnahme für die nächste Veranstaltung vom 13. bis 16. März 2026 im Empire Riverside Hotel in Hamburg zugesagt.

Pressemitteilung

Über 320 Gäste erlebten im JW Marriott Berlin eine eindrucksvolle Award Night im Rahmen des GreenSign Future Lab. Die hohe Beteiligung am öffentlichen Voting und ein abwechslungsreiches Programm prägten die Verleihung als einen der Höhepunkte des Branchentreffens.

Der Chef des Coca-Cola-Abfüllers bemängelt die Bürokratie und komplizierte Verhältnisse für Unternehmen. Schon kleinere Vorhaben dauerten lange, weil statt einer Behörde oft mehrere Stellen zuständig seien. Er findet jedoch auch positive Worte für Deutschland.