Krombacher hält Bierabsatz nahezu stabil

| Industrie Industrie

Krombacher hat im schrumpfenden deutschen Biermarkt den Absatz nahezu stabil gehalten und so Marktanteile hinzugewonnen. Das Familienunternehmen aus dem Siegerland verkaufte 2023 gut 6 Millionen Hektoliter Bier. Das sind 0,4 Prozent weniger als 2022, teilte Krombacher am Donnerstag mit. Der Marktanteil von Krombacher sei bei der am meisten konsumierten Biersorte Pils im nationalen Handel auf den Rekordwert von mehr als 11 Prozent gestiegen.

Krombacher ist nach Unternehmsangaben weiterhin die meistgetrunkene Biermarke in Deutschland. Bereits seit Jahren steht sie im Ranking des Getränkemarktmagazins «Inside» auf Platz 1.

Die Sparte alkoholfreier Getränke um die Bitterlimonade Schweppes blieb mit einem Absatzplus von 1,1 Prozent auf gut 1,6 Millionen Hektoliter auf Wachstumskurs. Das Wachstumstempo schwächte sich nach einem Plus von 9,5 Prozent im Vorjahr allerdings merklich ab. Ein Faktor sei das schlechte Sommerwetter gewesen. In der Krombacher Gruppe belaufe sich Anteil der alkoholfreien Getränke inklusive der alkoholfreier Biere sowie weiterer Aktivitäten auf rund 40 Prozent.

Der Umsatz der Krombacher Gruppe stieg auch 2023 kräftig. Der Zuwachs von 6,6 Prozent auf gut 951 Millionen Euro deutet auf Preiserhöhungen bei Bier und Limonaden hin. «Eine Preiserhöhung ist sowohl bei Bier als auch bei alkoholfreien Getränken aktuell nicht geplant», sagte ein Sprecher. Zur Höhe des Gewinns macht die Gruppe keine Angaben.

Der deutsche Biermarkt ist nach Schätzung von «Inside»-Herausgeber Niklas Other 2023 um knapp 4 Prozent geschrumpft. «Damit sind 3,5 Millionen Hektoliter dann einfach mal weg», sagte er der dpa. Nach einem besonders guten Sommer 2022 hätten 2023 durch das regenreiche Wetter wichtige Absatzimpulse für die Getränkehersteller gefehlt. «Es ist ein außergewöhnlich schlechtes Jahr gewesen», bilanzierte er für die Branche. Auch trotz der in diesem Jahr in Deutschland anstehenden Fußball-EM seien die Aussichten für die Bierhersteller nicht rosig.

Viele Bierhersteller werden sich nach Others Einschätzung zumindest im ersten Halbjahr 2024 mit Preiserhöhungen zurückhalten. Trotzdem könnte Bier im Handel oder der Gastronomie teurer werden, weil die Anfang Dezember erfolgte Mauterhöhung den Getränketransport um etwa 10 bis 30 Cent je Kasten verteuere und dies weitergeben werden müsse. Auf der anderen Seite versuche der Handel wieder verstärkt mit niedrigen Bierpreisen Kunden anzulocken, wie sich Ende 2023 gezeigt habe.

Wegen der schwierigen Lage auf dem deutschen Biermarkt will die Oettinger-Brauerei nun verstärkt Softdrinks produzieren, wie sie im Dezember angekündigt hat. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der französische Champagner-Absatz ist im vergangenen Jahr kräftig um 9,2 Prozent zurückgegangen. Der Absatz sank 2024 auf 271,4 Millionen Flaschen nach 299 Millionen Flaschen im Jahr zuvor, teilte der Hersteller-Verband Comité Champagne mit.

Wo kaufen die Deutschen ihre Lebensmittel? Welche Rolle spielen soziale Medien für die Branche und wie hilft Digitalisierung gegen Lebensmittelverschwendung? Zum Start der Messe präsentiert Bitkom sieben Fakten rund um die Digitalisierung.

Mit einem Allzeithoch haben die Verbraucher das 200. Jubiläumsjahr der Brauerei Veltins belohnt. Trotz des 2024 weiterhin rückläufigen Biermarktes erreichte das Unternehmen ein Wachstum von 3,1 Prozent und braute mit 3,36 Millionen Hektolitern so viel Bier wie nie zuvor.

Dem rückläufigen Bierabsatz in Deutschland konnte sich auch die Großbrauerei Krombacher im vergangenen Jahr nicht entziehen. Der Ausstoß der unterschiedlichen Biermarken sank um 1,1 Prozent. Bei den Limonaden lief es besser.

Mindestens minus sieben Grad sind die Voraussetzung: Einigen wenigen Winzern an der Hessischen Bergstraße, in der Pfalz und wohl auch an der Mosel ist es in den frühen Morgenstunden gelungen, Trauben für Eiswein zu ernten.

Pressemitteilung

​​​​​​​Der ITB Berlin Kongress, die weltweit wichtigste Fachveranstaltung der Tourismusbranche, präsentiert auch in diesem Jahr ein umfangreiches Programm mit renommierten Expert*innen, hochkarätigen Vorträgen und spannenden Debatten. Unter dem Leitmotiv „The Power of Transition lives here“ diskutieren die Teilnehmenden vom 4. bis 6. März Ideen und Impulse für eine Reisewelt im Umbruch.

Es gibt einen neuen Spezi-Streit vor Gericht. Die zentrale Frage: Hat Berentzen sich von Paulaner inspirieren lassen - oder doch von einer Tapete? Einen Verhandlungstermin gibt es allerdings noch nicht.

Spätburgunder aus Deutschland wird nach Einschätzung von Fachleuten international immer mehr geschätzt. Diese Rotweine gelten als vielversprechende Weinentdeckung mit großem Zukunftspotenzial.

Honig im Einzelhandel ist gepanscht – zu diesem Ergebnis kommt eine DNA-Analyse mehrerer Honig-Proben, die ZDF-"frontal" in Auftrag gegeben hat. Die Supermärkte kritisieren nun die Testmethode.

Knapp 150 Veggie-Alternativen hat die Stiftung Warentest in den vergangenen Jahren getestet, ihre Nährstoffe analysiert und sie auf Schadstoffe geprüft. Nach einigen Jahren ziehen die Tester Bilanz. Fazit: Insgesamt kann der Fleisch- und Milchersatz sich sehen lassen.