Preisexplosion bei Schokolade und Süßwaren

| Industrie Industrie

In der Vorweihnachtszeit sehen sich Verbraucher mit erheblichen Preissteigerungen bei Schokoladen und anderen Süßwaren konfrontiert. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, lagen die Verbraucherpreise für Schokoladen im Oktober 2025 um 21,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Preise für Schokoladentafeln stiegen dabei um 30,7 Prozent, während Riegel oder andere Schokoladenerzeugnisse 16,0 Prozent teurer wurden.

Auch andere Süßwaren verteuerten sich insgesamt um 5,0 Prozent. Auffällig ist hierbei der Anstieg von Pralinen um 22,1 Prozent. Bonbons zeigten sich mit +0,4 Prozent nahezu preisstabil, wohingegen Kaugummi, Gummibärchen oder Ähnliches um 2,8 Prozent günstiger wurden. Der Preisanstieg bei Keksen betrug 1,7 Prozent. Im gleichen Zeitraum stiegen die Verbraucherpreise insgesamt um 2,3 Prozent, die Preise für Nahrungsmittel stiegen unterdurchschnittlich um 1,3 Prozent. Als ein Grund für die aktuelle Entwicklung der Verbraucherpreise werden kurz- oder mittelfristige Preissteigerungen bei wichtigen Zutaten wie Kakao und Zucker auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen genannt.

Mittelfristiger Preisanstieg über dem Durchschnitt

Über einen längeren Zeitraum betrachtet, lagen die Preissteigerungen für diese Warengruppen über dem Durchschnitt der allgemeinen Preisentwicklung. Im Zeitraum von 2020 bis 2024 stiegen die Preise für Kekse am deutlichsten mit 74,4 Prozent. Schokoladen verteuerten sich um 39,9 Prozent (Riegel/andere Erzeugnisse aus Schokolade: +45,9 Prozent; Schokoladentafel: +31,8 Prozent).

Für andere Süßwaren mussten Konsumenten binnen fünf Jahren 29,1 Prozent mehr bezahlen. Hier verzeichneten Kaugummi, Gummibärchen oder Ähnliches einen Anstieg von 39,1 Prozent, Pralinen von 20,3 Prozent und Bonbons von 15,1 Prozent. Die Verbraucherpreise insgesamt stiegen 2024 gegenüber 2020 um 19,3 Prozent, während die Preise für Nahrungsmittel überdurchschnittlich um 33,2 Prozent zulegten.
 

Entwicklung der Erzeugerpreise für Zucker, Süßwaren und Schokolade

Die Preise der gewerblichen Erzeuger für Zucker hatten bis Mitte 2024 deutlich zugelegt und waren im Jahresdurchschnitt 2024 mehr als doppelt so hoch (+110,7 Prozent) wie noch 2020. Im Herbst 2024 kam es jedoch zu deutlichen Preisrückgängen. Im Juni 2025 lagen die Erzeugerpreise von Zucker 40,2 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Seit November 2024 blieben die Zuckerpreise auf einem stabilen, hohen Niveau.

Die Erzeugerpreise für Süßwaren (ohne Kakao) stabilisierten sich zuletzt nach größeren Steigerungen in den vergangenen Jahren und gingen im Oktober 2025 um 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zurück. Von 2020 bis 2024 erhöhten sich die Erzeugerpreise von Süßwaren um knapp ein Drittel (+32,6 Prozent).

Die Preise der gewerblichen Erzeuger von Schokoladenprodukten stiegen binnen Jahresfrist stark an: Im Oktober 2025 verteuerten sich die Erzeugerpreise von Schokolade und anderen kakaohaltigen Lebensmittelzubereitungen um gut ein Fünftel (20,6 Prozent). Mittelfristig stiegen die Erzeugerpreise von Schokoladenprodukten im Jahr 2024 um knapp ein Drittel (31,8 Prozent) gegenüber 2020.

Kakao-Importpreise nach Rekordanstieg 2024 auf hohem Niveau

Für die Schokoladenproduktion ist die deutsche Wirtschaft auf den Import von Kakao angewiesen. Nach einem Rekordanstieg im April 2024 (Importpreise für Kakaobohnen: +208,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat; Einfuhrpreise für Kakaomasse und Kakaobutter: +173,4 Prozent) sind die Importpreise für Kakao zuletzt im Vorjahresvergleich etwas gesunken oder leicht gestiegen.

Im September 2025 lagen die Importpreise für Kakaobohnen 4,0 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats, während sich die Einfuhr von Kakaomasse, Kakaobutter, -fett, -öl und -pulver im selben Zeitraum um 25,8 Prozent verteuerte. Trotz dieser leichten Abschwächung bewegen sich die Importpreise für Kakao weiterhin auf einem außergewöhnlich hohen Niveau. Mittelfristig betrachtet, lagen die Importpreise für Kakaobohnen im Jahr 2024 mehr als dreimal (+219,2 Prozent) so hoch wie 2020, und für Kakaomasse und Kakaobutter stiegen sie um 183,0 Prozent.

Grund für die stark gestiegenen Importpreise ist mutmaßlich die Knappheit des Rohstoffs Kakao auf dem Weltmarkt infolge von Missernten, insbesondere in Westafrika. Die Kakao-Importe nach Deutschland sanken von Januar bis September 2025 um 16,8 Prozent auf 449.400 Tonnen. Der wichtigste Lieferant ist Côte d’Ivoire (Elfenbeinküste) mit 31,4 Prozent der Importe.

 

Pro-Kopf-Verbrauch von Zucker und Kakao

Nach vorläufigen Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) lag der rechnerische Pro-Kopf-Verbrauch von Zucker in Deutschland im Wirtschaftsjahr 2023/24 (1. Oktober 2023 bis 30. September 2024) bei durchschnittlich 30,4 Kilogramm, nach 33,9 Kilogramm im Vorjahr. Der Selbstversorgungsgrad mit Zucker lag bei 155 Prozent. Der Verbrauch von Kakao lag im Wirtschaftsjahr 2023/24 unverändert bei 3,1 Kilogramm pro Kopf.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Pressemitteilung

Der Food & Concept Court bleibt auch 2026 der zentrale Treffpunkt für Fachleute aus dem Foodservice und der Gemeinschaftsverpflegung auf der Intergastra. Im „Restaurant am Wasser“ bietet das Konzept eine ebenso inspirierende wie praxisorientierte Mischung aus Diskussionsrunden, Lounge-Gesprächen und intensivem Erfahrungsaustausch.

Pressemitteilung

Die von Salto für Mobile Access entwickelte JustIN Mobile App unterstützt ab sofort die NFC-basierte „Tap to Access“-Funktionalität auf iOS-Geräten. Dieses Upgrade bietet iPhone-Nutzern in Europa eine schnelle, sichere und intuitive Möglichkeit, Türen zu öffnen – einfach durch das Antippen von Salto Türhardware oder Wandlesern mit dem Smartphone.

Pressemitteilung

Nach der erfolgreichen Premiere im März dieses Jahres startet der neue Branchentreff 370GRAD mit einem starken Buchungsstand in die nächste Runde. Bereits wenige Monate nach dem Debüt haben über 100 Aussteller ihre Teilnahme für die nächste Veranstaltung vom 13. bis 16. März 2026 im Empire Riverside Hotel in Hamburg zugesagt.

Pressemitteilung

Über 320 Gäste erlebten im JW Marriott Berlin eine eindrucksvolle Award Night im Rahmen des GreenSign Future Lab. Die hohe Beteiligung am öffentlichen Voting und ein abwechslungsreiches Programm prägten die Verleihung als einen der Höhepunkte des Branchentreffens.

Der Chef des Coca-Cola-Abfüllers bemängelt die Bürokratie und komplizierte Verhältnisse für Unternehmen. Schon kleinere Vorhaben dauerten lange, weil statt einer Behörde oft mehrere Stellen zuständig seien. Er findet jedoch auch positive Worte für Deutschland.

Die in die Insolvenz in Eigenverwaltung geratene Privatbrauerei Eichbaum in Mannheim hat die Unternehmensberatung Roland Berger beauftragt, einen Investor zu finden. Das Ziel ist es, den Fortbestand der traditionsreichen Brauerei zu sichern und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Die Marktansprache durch das M&A-Team von Roland Berger habe bereits begonnen.

Sie gestalten die Zukunft der Hospitality-Branche – und nicht nur das. Die Emerging Professionals in Consulting (EPiCs) führen den FCSI in ein neues Zeitalter: digitaler, vernetzter und kollaborativer denn je. Nur die intensive Zusammenarbeit von erfahrenen und jungen Mitgliedern auf Augenhöhe kann den Weg in eine gelingende Zukunft weisen.  

Pressemitteilung

Nachhaltigkeit ist für Supreme Sports Hospitality (Supreme) ein zentrales Anliegen. Im Deutsche Bank Park in Frankfurt sowie im Weserstadion in Bremen setzt der Stadioncaterer daher seit diesem Jahr verstärkt auf digitale Innovation und effiziente Prozesse zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen. Auch am neu übernommenen Standort, dem Rudolf-Harbig-Stadion in Dresden, wird der nachhaltige Ansatz nach Abschluss der Implementierungsphase weiterverfolgt.

Die BHS tabletop AG plant, ihre Produktion am Standort Schönwald spätestens Ende 2027 einzustellen. Das Unternehmen, das Marken wie Bauscher und Schönwald führt, begründet die Entscheidung mit massiv steigenden Standortkosten, komplexen Prozessen und stagnierenden Märkten.

In der Pfalz, an der Mosel, der Hessischen Bergstraße sowie in Franken, Sachsen und dem Anbaugebiet Saale-Unstrut haben mehrere Winzer Eiswein-Trauben geerntet. Eine Besonderheit im November.