Umwelt und Gesundheit: Wie bedenklich ist Bambusgeschirr?

| Industrie Industrie

Schick, leicht und angeblich ökologisch: So kommen die Becher und Teller aus Bambus daher. Auch als Kindergeschirr ist das bruchsichere, meist mit bunten Mustern verzierte Material beliebt. Doch es mehren sich Stimmen, die vor den Produkten warnen.

Denn «Bambusware» ist ein synthetisches Kunststoffprodukt und nicht biologisch abbaubar, betont etwa der Bundesverband der Lebensmittelchemiker im öffentlichen Dienst (BLC). Bambusfasern seien nur ein Füllstoff in Bechern und Schalen. «Die Werbung für derartige Produkte verspricht dem Verbraucher gern ein ökologisch nachhaltiges, umweltfreundliches oder biologisch abbaubares Produkt aus nachwachsenden Rohstoffen. Die Wahrheit sieht jedoch ganz anders aus», so die Lebensmittelchemiker.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband hat nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr sogar mehrere Onlineshops wegen solch irreführender Werbung für Bambus-Kunststoff-Waren abgemahnt.

Gesundheitliche Risiken

Aber nicht nur aus Perspektive der Umwelt ist das Bambusgeschirr problematisch, wie Untersuchungen zeigen. «Kommen diese Produkte in Kontakt zu heißen Lebensmitteln, ist der Übergang von potenziell gesundheitsschädigenden Chemikalien nicht auszuschließen», warnt die Referentin für Lebensmittel beim Bundesverband der Verbraucherzentrale, Jutta Jaksche. Nach Angaben des BLC ist die Freisetzung dieser Stoffe sogar zum Teil höher als bei herkömmlichem Plastikgeschirr.

Genauer gesagt handelt es sich um Melamin und Formaldehyd, aus denen sowohl Bambus- als auch anderes Plastikgeschirr hergestellt wird. Beide Stoffe stehen im Verdacht, Krebs zu verursachen. Ein gesundheitliches Risiko für den Verbraucher könne bei Bambusgeschirr nicht ausgeschlossen werden, betont auch das Bundesinstitut für Risikobewertung.

Keine heißen Speisen und Getränke

«Derartige Produkte dürfen auf keinen Fall zum Erwärmen von Speisen in der Mikrowelle benutzt werden», mahnen die Lebensmittelchemiker. Auch etwa Kaffee dürfe nicht heißer als 70 Grad in den Becher gefüllt werden. Diese Temperatur sollte auch beim Abwasch nicht überschritten werden. Die Verbraucherzentrale kritisiert, dass gerade Shops im Netz verschwiegen, dass die Produkte nicht für die Mikrowelle geeignet sind.

Experten halten den Gebrauch bei kühlen Speisen zwar für unbedenklich. Verbraucherschützerin Jaksche fordert dennoch «ein klares Verbot für solche Produkte, die in ihrer beabsichtigen Anwendung nicht sicher sind».

Statt Bambusware empfehlen Verbraucherschützer für heiße Getränke übrigens Mehrwegbecher aus Edelstahl, Porzellan oder dem hitzefesten Kunststoff Polypropylen. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Bewerbungsphase für den Internorga Zukunftspreis 2026 läuft. Bis zum 10. Januar können Betriebe aus Gastronomie, Hotellerie und Handwerk ihre nachhaltigen Konzepte einreichen.

Krombacher hat schon vor Jahren Vitamalz übernommen, Rivale Veltins zieht mit dem Kauf der Marke Karamalz nach: Die beiden Großbrauereien aus Nordrhein-Westfalen liefern sich jetzt bei Malzgetränken ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Der Verkäufer der Marke Karamalz, die Brauerei Eichbaum in Mannheim, kämpft unterdessen ums Überleben. 

Pressemitteilung

Noch knapp drei Monate – dann steht am 1. und 2. März 2026 die dritte Ausgabe der EUROVINO – Fachmesse für Wein in der Messe Karlsruhe an. Fachbesuchende aus Handel und Gastronomie können sich auf das kuratierte Portfolio an Weinerzeugenden und -vermarktenden aus dem In- und Ausland freuen, die vor Ort ihr Angebot an verkaufsstarken Weinen und Schaumweinen präsentieren.

Sekt bleibt die Nummer eins in Deutschland, doch der Crémant erlebt einen klaren Aufschwung. Der hochwertige Schaumwein gewinnt stetig an Beliebtheit und wird von Konsumenten oft als sensorisch nah am Champagner beschrieben. Auch in der Gastronomie greifen viele Schaumwein-Liebhaber immer öfter zum Crémant.

Die Zeitschrift Der Feinschmecker stellt die 500 besten Weingüter Deutschlands in ihrem jährlich erscheinenden Wein Guide vor. Zum Winzer des Jahres wurde Sebastian Fürst aus Franken gekürt.

Sie gestalten die Zukunft der Hospitality-Branche – und nicht nur das. Die Emerging Professionals in Consulting (EPiCs) führen den FCSI in ein neues Zeitalter: digitaler, vernetzter und kollaborativer denn je. Nur die intensive Zusammenarbeit von erfahrenen und jungen Mitgliedern auf Augenhöhe kann den Weg in eine gelingende Zukunft weisen.  

Geringere Ernte, sinkende Preise, weniger Betriebe: Die deutschen Hopfenbauern stehen vor grundlegenden Veränderungen. Womit Vertreter der Branche jetzt rechnen.

Pressemitteilung

Rund 300 Teilnehmer erlebten drei Tage voller Impulse, Praxiswissen und gemeinsamer Verantwortung. Zugleich zeigte das Event, wie groß der Wille ist, Zukunft aktiv zu gestalten und nachhaltiges Handeln sichtbar und erlebbar zu machen. 

Pressemitteilung

Der Food & Concept Court bleibt auch 2026 der zentrale Treffpunkt für Fachleute aus dem Foodservice und der Gemeinschaftsverpflegung auf der Intergastra. Im „Restaurant am Wasser“ bietet das Konzept eine ebenso inspirierende wie praxisorientierte Mischung aus Diskussionsrunden, Lounge-Gesprächen und intensivem Erfahrungsaustausch.

Pressemitteilung

Die von Salto für Mobile Access entwickelte JustIN Mobile App unterstützt ab sofort die NFC-basierte „Tap to Access“-Funktionalität auf iOS-Geräten. Dieses Upgrade bietet iPhone-Nutzern in Europa eine schnelle, sichere und intuitive Möglichkeit, Türen zu öffnen – einfach durch das Antippen von Salto Türhardware oder Wandlesern mit dem Smartphone.