Die Weinbranche wird weiblicher. Dies ergibt eine Auswertung der Neuverträge zur Winzerausbildung der letzten 10 Jahre durch das Deutsche Weininstiut (DWI), die alljährlich vom Bundesinstitut für Berufsbildung erfasst werden.
Danach ist der durchschnittliche Anteil der weiblichen Auszubildenden in den beiden Fünfjahreszeitraum 2015 bis 2019 sowie 2020 bis 2024 von 24 Prozent auf 30 Prozent gestiegen. Das entspricht im Durchschnitt 82 jungen Frauen pro Jahr, die seit 2020 in die Winzerausbildung gestartet sind.
Die Auswertung der Daten zur Winzerausbildung hat allerdings auch ergeben, dass die Weinbranche nicht von den allgemein rückläufigen Ausbildungszahlen verschont geblieben ist. So ist die Gesamtzahl der Auszubildenden im Winzerberuf im Zeitraum von 2019 bis 2023 um 13 Prozent auf 684 gesunken.
Berufsbild mit gutem Image
Auffällig ist ein relativ hoher Anteil an Quereinsteigern, die ohne familiären Weinbauhintergrund eine Winzerausbildung beginnen. Er liegt mittlerweile bei schätzungsweise rund der Hälfte aller Auszubildenden, was auch auf das gute Image des Berufsbildes zurückzuführen ist. Denn mit seinen ebenso zahlreichen wie unterschiedlichen Arbeitsgebieten ist der Winzerberuf sicherlich einer der vielseitigsten, den man erlernen kann.
So bestimmt der Winzer oder die Winzerin jeden einzelnen Schritt, den ein Wein vom Rebstock bis ins Glas durchläuft. Dies beginnt bereits mit dem Pflanzen der jungen Reben auf die passenden Böden, geht über die Pflege der Weinberge vom Rebschnitt bis zur Weinlese und der anschließenden Traubenverarbeitung, bis hin zur Weinbereitung mit all seinen Facetten sowie der abschließenden Weinvermarktung.