Wirelane-Gründer will alle Tesla-Ladesäulen stilllegen lassen

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Wirelane-Gründer Constantin Schwaab hat Zoff mit Tesla. Schwaabs Vorwurf: Tesla-Ladepunkte, würden nicht dem deutschen Eichrecht entsprechen. Der Unternehmer hatte Hoteliers und Gastronomen in einem Schreiben auf das Thema hingewiesen. Daraufhin flattere Wirelane eine Abmahnung des US-Autobauers ins Haus. Jetzt will Schwaab alle Tesla-Ladepunkte per einstweiliger Verfügung stilllegen lassen.

Wirelane-Gründer Constantin Schwaab kündigte in einem Interview mit Gründerszene an juristisch gegen Tesla vorgehen zu wollen. Schwaab argumentiert, das Tesla überdurchschnittlich stark von der Infrastruktur, die Wirelane schaffe, profitiere. Doch Tesla-Ladepunkte, die nicht dem deutschen Eichrecht entsprechen würden, gefährdeten dieses Angebot. Im Gespräch kündigte Schwaab an, eine einstweilige Verfügung gegen Tesla zu beantragen, mit dem Ziel, alle Ladesäulen stilllegen zu lassen. Konkret soll es um Ladesäulen in Hotels Hotels und Restaurants, einer Kernzielgruppe von Wirelane, gehen.

Der ganze Streit entzündete sich an einem Brief, den Wirelane an Gastronomen und Hoteliers verschickte und auf die Eichrechtsthematik hinwies. Die Ladesäulen seien mit dem deutschen Eichrecht nicht kompatibel, es gebe keine Garantie, dass die korrekte Strommenge abgerechnet werde, wird in dem Brief aus dem Sommer 2022 argumentiert.

Dass die Ladesäulen für E-Autos der MarkeTesla in Deutschland nicht gesetzeskonform seien, hatte zuvor auch das Handelsblatt berichtet. Die mehr als 1800 Stationen des US-Unternehmens in Deutschland entsprächen einer Untersuchung des Förderprojekts „IKT für Elektromobilität“ sowie Herstellerangaben zufolge nicht dem deutschen Eichrecht, wie das Handelsblatt ebenfalls im Sommer 2022 schrieb. Das Problem an den Säulen sei, dass sie keinen Zähler hätten. Die Kunden wüssten also nicht, wie viel Strom abgerechnet werde. Genau das sei aber laut deutschem Recht vorgeschrieben.

In seinem Rundschreiben wies der Wirelane-Gründer dann auch auf eine passende Alternative hin: Die Wirelane-Ladesäulen. Daraufhin mahnte der US-Autobauer Schwaabs Unternehmen ab.

Im Gespräch mit dem Handelsblatt unterstrich Schwaab dann auch sein eindeutiges geschäftliches Interesse. Tesla wirft ihm und Wirelane jetzt Rufschädigung. Die Äußerungen im Rundschreiben verunglimpfen laut Tesla die Produkte und geschäftlichen Verhältnisse des Autoherstellers. 

Für den Gründer ist diese juristische Auseinandersetzung ein Symptom des gesamten Ladeinfrastrutkurmarktes. „Früher arbeitete man noch kooperativ zusammen. Heute wird abgemahnt und um Patente gestritten“, sagte Schwaab gegenüber Gründerszene.

Für Schwaab sei die Briefaktion trotz der Abmahnung ein Erfolg gewesen. Er könne keine genauen Angaben zu neuen Abschlüssen seitdem machen, jedoch habe es eine große Resonanz auf sein Schreiben gegeben. Der Umsatz des 2016 gegründeten Unternehmens liege aktuell im einstelligen Millionenbereich. Laut Schwaab wächst das Start-up mit über 100 Prozent auf ein Jahr gerechnet.


 

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